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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 111

 

me ausgeteilt wird. Ich glaube, dieses Bündel an Maßnahmen zeigt, dass wir das sehr ernst meinen und es mir auch wirklich ein persönliches Anliegen ist, auf die Ärmsten der Armen nicht zu vergessen, wenn wir über Klimapolitik und Vorsorge für einen heißen Sommer reden. - Danke vielmals. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der FPÖ und wird von GR Seidl gestellt. Bitte schön.

 

10.05.03

GR Wolfgang Seidl (FPÖ): Danke, Herr Stadtrat, für die wirklich sehr, sehr ausführliche Antwort.

 

Gleich zu Beginn Ihrer Antwort haben Sie darüber gesprochen, was in der Klinik Floridsdorf am Dach alles drauf ist, Photovoltaikanlagen, und so weiter. Jetzt wissen wir beide, dass doch alle anderen WiGev-Häuser in die Jahre gekommen sind und es in nächster Zeit viele Milliarden brauchen wird, um diese zu sanieren, zu adaptieren.

 

Jetzt meine Frage: Wird das, was da jetzt in der Klinik Floridsdorf - die ja doch das neueste Spital ist - am Dach oben ist, in den nächsten Jahren dann auch auf den anderen WiGev-Spitälern eingebaut?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, es war mir wichtig, klar zu machen, dass auch in diesen Fragen Floridsdorf ein bisschen die Benchmark ist, auch das Role Model ist, wo wir auch bestimmte Dinge ausprobieren konnten - und das ist die Vorgabe für das gesamte Sanierungs- und Neubauprogramm für sämtliche Spitäler. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir es auch vorstellen. Sie wissen, es gibt einen Pressekonferenztermin - und wenn nicht, dann wissen Sie es jetzt - in der ersten Junihälfte, und da werden wir es im Detail vorstellen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Mag. Pipal-Leixner, bitte.

 

10.06.22

GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Eine Frage an Sie als Sportstadtrat: Derzeit bauen wir ja neben Schulen, U-Bahnen und vielen anderen Infrastrukturprojekten auch viel an den Sportstätten, sei es als Sanierungsprojekte oder als Neubauten. Welche Klimaschutzmaßnahmen wurden bei den millionenschweren Sportstättenbauprogrammen geplant?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, Sie haben recht, wir haben ja ein sehr, sehr großes Sanierungsprojekt für unsere Sportstätten in die Welt gesetzt und gemeinsam beschlossen - es ist ein insgesamt 150 Millionen EUR Investitionspaket -, und auch dort haben wir die Vorgabe gemacht, dass Klimaschutzmaßnahmen ein sehr wichtiger Bestandteil sind - neben der Sanierung der Garderoben, neben der Sanierung der Sportflächen, neben dem Austausch der Grünflächen und der Kunstrasenflächen, et cetera. Ein ganz wichtiger Punkt ist zum Beispiel genau das Thema des Wechsels der Lampentechnologie und der Lichttechnologie auf LED-Technologie. Alleine heuer ist für 20 Sportplätze der Austausch der Flutlichtbeleuchtung geplant. Und das ist nur das, was heuer stattfindet. Es wird nächstes Jahr im Zuge der Sanierung der kleinen und mittelgroßen Sportflächen für die Vereine noch einmal so ein Paket dazukommen. Das machen wir natürlich auf den Anlagen, die uns gehören, die wirklich der Stadt gehören.

 

Das Gleiche gilt natürlich für die Frage der Sanierung der Duschanlagen und der Hygieneräume, wo wir schauen, dass wir den hohen Wasserverbrauch, den wir dort teilweise haben - weil wir einfach schlechte Armaturen haben, weil wir schlecht gewartete Leitungen haben -, wegsanieren, sodass hier auch auf die Wassereffizienz geschaut wird.

 

Drei Lieblingsbeispiele möchte ich noch ganz kurz erwähnen. Das eine ist das Stadionbad, wo wir in den letzten zwei Jahren in Wirklichkeit unglaubliche Umbaumaßnahmen gesehen haben, beginnend mit dem neuen 50 m-Becken, und jetzt diese sensationelle Halle, die sich über das 2. 50 m-Becken im Winter drüberschieben kann. Aber auf dieser Halle, die sich da drüberschiebt, ist oben drauf eine Solaranlage, die den Strom erzeugt, den wir brauchen. Und wirklich ganz unglaublich - nämlich für mich ehrlich gesagt auch technisch unglaublich - sind die Luft-Wärme-Pumpen, die wir dort haben. Ich verstehe es technisch auch gar nicht, wie es möglich ist, aus der normalen Luft so viel Wärme zu generieren, dass wir in der Lage sind, faktisch 70 Prozent des gesamten Energiebedarfes zur Beheizung der Sportbecken und Schwimmbecken aus Luft-Wärme-Pumpen zu generieren. Fragen Sie mich nicht, wie das geht, ich verstehe das nicht - da steige ich echt technisch aus -, aber ich bin total begeistert, dass das möglich ist, und es senkt den Energiebedarf mit der CO2-freiesten Art und Weise, wie man Wärme erzeugen kann.

 

Sie wissen, die Sportarena Wien, das große Projekt als Ersatz für das bisherige Dusika-Stadion, hat das ehrgeizige Ziel, klimaaktiv Gold zu erreichen. Schauen wir, ob es ihnen wirklich gelingt, aber das war die Vorgabe in dem Wettbewerb. Dort soll alles an Technologien, was es im Augenblick überhaupt gibt, von Photovoltaik und Solarthermie bis zu Geothermie, also Erdwärme, zur Anwendung kommen, damit das dort ein wirklich feines Haus ist, nach dem höchsten Standard hoch wärmegedämmt, ein echtes Energiesparhaus. Das ist das Ziel. Schauen wir, ob es die Technik auch hinkriegt. Da bin ich immer ein bisschen skeptisch, und ich möchte erst jubeln, wenn das Ding fertig ist, aber die Vorgabe, es dort zu probieren, zu zeigen, dass eine hochmoderne Sportstätte hochklimamodern sein kann, das ist ein Ziel.

 

Last but not least: die Sport&Fun-Halle am Praterstern. Wir haben ja dort eine riesengroße versiegelte Fläche, die wir aufbrechen: immerhin 1.500 m², die wir aufbrechen, um auf der einen Seite diese Philosophie der Schwammstadt sozusagen zu realisieren. Auf der anderen Seite wird dort eine neue Halle errichtet mit einer begrünten Fassade und mit einem teilbegrünten Dach. Warum nur teilbegrünt? - Weil auf der zweiten Hälfte des Daches eine Photovoltaikanlage für den nötigen Strom sorgen wird.

 

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