Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 111
Wien leben. So ist es auch bei diesen Poststücken heute.
Ich möchte jetzt besonders den Verein Courage herausheben, der heute gefördert wird oder für den wir heute die Förderung beschließen. Die Arbeitsschwerpunkte des Vereins Courage umfassen Beratungsleistungen als auch psychotherapeutische Angebote für LGBTIQ-Personen. Die Beratungen finden persönlich, telefonisch, online statt, und das Spektrum geht von Unterstützung bei einem Coming-out bis zu Begleitung von Eltern zum Beispiel von gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen. Wie man mit einem Kind umgeht, wenn man das bemerkt und wenn es quasi sein Coming-out hat und wenn man weiß, da gibt es Bedarf, mit einer Situation neu zurechtzukommen und mit Trans- oder Interpersonen, sowie auch Beratung von Paaren, bei welchen die sexuelle Orientierung oder plötzlich auftretende andere geschlechtliche Identität eines Partners zu Konflikten führt. Diese Beratungsleistungen werden 2022 noch ausgebaut. und ich kann gar nicht stark genug betonen, wie wertvoll diese Begleitung für diese Menschen ist. Ich glaube, es wird sich, so wie ich jetzt in die Geschichte schaue und es schmunzelnd ein bisschen bemerke, vielleicht niemand in die Situation hineinversetzen können, aber ich kenne Eltern, die in dieser Situation sind und auch mit der Situation ihres Kindes plötzlich nicht mehr umzugehen wissen. Da, glaube ich, kann ein Verein wie Courage eine unglaublich wertvolle Arbeit und Begleitung und Unterstützung leisten. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Ich bin auch sehr stolz darauf, dass wir Vereine wie diesen fördern. Wir haben heute auch noch in diesem Poststückreigen die Wiener Volkshochschulen mit dem Projekt Wiener Lernhilfe drinnen, auf das ich auch noch ganz kurz eingehen werde. Die Förderung 2.0 ist seit mehreren Jahren eine sehr erfolgreiche Initiative der Stadt, und im Rahmen der Förderung 2.0 wird auch die Wiener Lernhilfe umgesetzt, also für Kinder kostenlose Lernhilfeangebote im Bereich Deutsch, Mathematik und Englisch direkt an Schulen oder an VHS-Standorten für die Sekundarstufe 1, also AHS-Unterstufe wie auch Mittelschulen. Dieses Angebot wird enorm gefordert und von den Schülerinnen und Schülern auch gebraucht. Ich sage, in einer perfekten Welt brauchen wir für unsere Schülerinnen und Schüler keinen Nachhilfeunterricht, weil das Bildungssystem so aufgestellt ist, dass die Kinder durchgehend so betreut und unterstützt und gebildet werden, dass sie in der Schule alles mitbekommen und diese zusätzliche Lernhilfe nicht mehr benötigen, das ist aber leider nicht so. Momentan werden 22.000 Kursplätze pro Schuljahr angeboten und auch in Anspruch genommen.
Was neu dazukommt, ist die Lernhilfe für VolksschülerInnen. Ich glaube, das ist ein sinnvolles Ergänzungsangebot, vor allem, weil man da besonders - und vielleicht komme ich da zur Debatte, die vorher von meinen Vorrednern geführt wurde, zurück - Deutsch im Kindergarten, Deutsch in der Volksschule anbietet. Wir haben da natürlich Herausforderungen, nicht nur in Wien, aber gerade diese Lernhilfe für VolksschülerInnen, also die Lernminis, wie wir sie nennen, konzentriert sich mit der neuen Förderung auf Deutschförderung, nämlich Deutsch als Fremdsprache, und auf Mathematik. Ich glaube, dass das ein wirklich sinnvolles ergänzendes Angebot für eben Dinge ist, die das Schulsystem in seiner Form leider nicht leisten kann.
Zu guter Letzt möchte ich auch noch kurz über die Summer City Camps sprechen. Die Summer City Camps 2022 haben heuer leider ein bisschen für Wirbel gesorgt, weil der Andrang so groß war. Es gibt seit drei Jahren mit den Summer City Camps ein unglaublich gutes Angebot, das sich der Nachfrage kaum erwehren kann. Das muss man wirklich so sagen. War es in den ersten Jahren noch so, dass es relativ wenige gekannt haben und man gut mit den Plätzen ausgekommen ist, hat sich das durch die Corona-Pandemie wirklich massiv geändert. Viele Eltern haben gemerkt, dass sie ihre Kinder wieder in ein Umfeld geben müssen, in dem sie andere Kinder treffen, in dem es qualifizierte Freizeitbetreuung gibt, in dem sie vielleicht auch nebenbei Lernhilfe in Anspruch nehmen können - auch etwas, was die Summer City Camps zusätzlich anbieten. Deswegen hat sich da die Nachfrage enorm verändert, vor allem im letzten Jahr. Aus diesem Grund wurde im letzten Jahr der Entschluss gefasst, die Summer City Camps nochmals massiv aufzustocken. Das hat auch gut getan, weil auch diese Plätze schnell wieder weg waren. Was wir heuer aber bemerkt haben, ist, dass es da eine Erwartungshaltung und eine Nachfrage gibt, die das momentane Angebot bei Weitem übertrifft, also wirklich bei Weitem. Ich weiß auch - es wurden Anträge eingebracht -, wir müssen weiter ausbauen.
Man weiß, dass die Summer City Camps vor allem ein sehr günstiges Angebot sind - knapp 50 EUR für eine Woche inklusive Mittagessen ist unschlagbar. Da kann natürlich kein privater Anbieter mithalten und es ist daher auch logisch, dass dieses Angebot derart nachgefragt wird. In Wahrheit könnte man wahrscheinlich das Doppelte anbieten und das wäre immer noch gut gebucht. Man muss aber leider auch sagen, dass die Kapazitäten begrenzt sind, vor allem, was das Personal betrifft. Das heißt, man ist da auch an Systemgrenzen gebunden und stößt an diese. Die Erhöhung letztes Jahr war schon einmal ein gewaltiger Schritt, aber langsam geht da nicht mehr viel weiter.
Was leider nicht gut geklappt hat - das kann man hier auch offen sagen und das haben Sie sicher auch mitbekommen -, war die Anmeldung, also dass das System dem Ansturm nicht gerecht geworden ist. Es ist vollkommen klar, dass dieses System einer Evaluierung unterzogen werden muss. Man hat heuer auch schon gehabt, dass man zwei Anmeldungen hat, einmal …
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert (unterbrechend): Frau Emmerling, darf ich kurz unterbrechen? Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates! Dürfte ich Sie ersuchen, falls Sie dieses Thema so wenig interessiert, wie es gerade der Lautstärke nach scheint, für Ihre Zwischengespräche hinauszugehen, damit diejenigen, die zuhören wollen, wenigstens zuhören und der Redne
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