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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 22.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 126

 

Mix, der einmal breiter und einmal schmäler ausfällt, herangezogen. Aber betreffend den Wiener Hafen weiß ich persönlich, dass gerade die Logistikschiene beziehungsweise die Logistikbranche stark besetzt wird. Ich schaue mir aber gerne den konkreten Fall, von dem Sie sprechen, an, und ich werde allenfalls auch gerne Auskunft geben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Damit ist die 3. Anfrage beantwortet.

 

9.50.39†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Die 4. Anfrage (FSP-1362583-2022-KSP/GM) wurde von Frau GRin Akcay gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal gerichtet. In dieser Anfrage geht es um das Pilotprojekt Wiener Klimateam und um die aktuellen Ergebnisse. (Sehr geehrter Herr Stadtrat! Beim Pilotprojekt Wiener Klimateam ist nun die Ideen-Einreichphase beendet. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus und welche Schritte folgen in den kommenden Monaten?)

 

Bitte schön, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Einen wunderschönen guten Morgen, sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Frau GRin Akcay!

 

Der aktuelle Stand, das Ende der ersten Phase der Arbeit unseres Klimateams, nämlich der Ideenfindungsphase, erlaubt mir, eine wirklich ausgesprochen positive Zwischenbilanz zu ziehen. Diese Zwischenbilanz hat, das muss man auch ganz ehrlich dazusagen, all unsere Erwartungen übertroffen. Seit dem Start am 20. April 2022 ist das Klimateam in den drei Pionierbezirken um viele Unterstützerinnen und Unterstützer gewachsen und gewachsen und gewachsen. Sehr viele unterschiedliche Menschen und lokale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren konnten erreicht werden. Letztlich konnten 1.100 unterschiedliche Ideen für eine klimafitte Zukunft für Margareten, für Simmering, und für Ottakring gesammelt werden. Das ist wirklich ausgesprochen viel!

 

Wie Sie wissen, geht es bei den nächsten Schritten auch darum, all diese Ideen mit den Bürgern und Bürgerinnen weiter zu bearbeiten. Auf den weiteren Verlauf werde ich gleich eingehen.

 

Davor möchte ich aber ein paar Gedanken darüber äußern, warum und wie es uns gelungen ist, diese sehr positive Aktivierungsarbeit in einem völlig neuen Projekt zu leisten. Der springende Punkt dabei ist, glaube ich, das Wort Niederschwelligkeit. In dieser Projektphase, in der es darum gegangen ist, Ideen einzureichen, haben wir nicht einfach ein Inserat geschaltet und gesagt: Kommt alle zum Klimateam! Meldet euch bei einer Internetseite, und das läuft von dann bis dann. Vielmehr haben wir zuerst einmal, noch vor dem Projektstart, sehr viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Partnerinnen und Partner in den Bezirken identifiziert. Dabei haben wir natürlich auch mit der lokalen Bezirkspolitik, mit lokalen Vereinen und mit unseren Dienststellen, die sich da auskennen, zusammengearbeitet. Auf diese Weise konnten relativ viele Menschen erreicht werden, die üblicherweise in Beteiligungsprojekten nicht so leicht erreicht werden. Dabei handelt es sich um Multiplikatoren wie Jugendliche, um Teilnehmer an der Lokalen Agenda 21, um Fair-Play-Teams, um Pensionistinnen- und Pensionistenverbände, um Gebietsbetreuungen, um Wohnpartner, und, und, und. All diese Kontakte haben dazu beigetragen, dass wir speziell junge Menschen, Menschen mit Migrationsbiographie und so weiter erreichen konnten, die sonst bei partizipativen Projekten eindeutig weniger gut erreicht werden. So konnten wir mit über 30 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei Schwerpunktwochen in den Bezirken bereits vorbereitend dafür sorgen, dass alle dabei waren, die wir erreichen wollten.

 

Es gab eine eigene Klimateam-Box. Diese kann man sich wie einen Werkzeugkoffer vorstellen, womit gleich zum Mitmachen eingeladen wird, und zwar ziemlich einfach und niederschwellig. Diese Box macht man auf, und darin findet man Informationen zum Projekt und zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung. Es finden sich darin aber auch sehr verständliche, spielerisch aktivierende Momente, sodass man gleich zum Mitmachen angeregt wird.

 

Natürlich gab es vor Ort Aktivitäten mit den MultiplikatorInnen, und darüber hinaus über 45 Veranstaltungen im Zeitraum vom 20.4. bis 6.6.2022: Klimaspaziergänge, Klimawerkstätten, Schul-Workshops, Koch-Workshops, und so weiter.

 

Die oberste Prämisse war, die Menschen in Ottakring, in Simmering und die Menschen in Margareten dort aufzusuchen, wo sie sind, wo sich ihr Sozialraum und ihr Aufenthaltsraum befinden, um mit ihnen direkt ins Gespräch zu kommen. So konnten speziell auch Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, Lehrer und insgesamt Menschen erreicht werden, die sich mit diesem Thema bis jetzt noch nicht beschäftigt haben und als schwer erreichbar gelten. Das war, wie gesagt, die Hauptherausforderung für uns beziehungsweise die MitarbeiterInnen im Klimateam, die es zu knacken gilt.

 

Natürlich gab es darüber hinaus auch klassische Arbeit. Über 145.000 Haushalte wurde in einer Postwurfsendung mit einer Ideenpostkarte versorgt, mit der die Menschen die Möglichkeit hatten, einfach über den Postkasten seine oder ihre Ideen für eine klimafitte Zukunft, einen klimafitten Bezirk, ein klimafittes Grätzl einzureichen.

 

Und natürlich gab es auch eine digitale Plattform. Das ist übrigens ein ziemlich gutes Beispiel für funktionierende Beteiligung. Es haben sich über 1.220 Nutzerinnen und Nutzer registriert. Es sind dort wirklich jedes einzelne Projekt und jede einzelne Phase transparent nachvollziehbar. Und besonders freut mich, dass es in all den Wochen und Monaten auf dieser Plattform so gut wie nie zu irgendwelchen tiefen, verunglimpfenden Diskussion kam, sondern dass sehr wertschätzend miteinander umgegangen wurde. Ich meine, das ist keine Selbstverständlichkeit für Kommunikation im Netz.

 

Last but not least war natürlich auch klassische Kommunikationsarbeit notwendig: Es gab eine Projekt-Website, und so weiter.

 

So viel zur Phase 1, die jetzt vorübergegangen ist. Die Maßnahmen haben, wie gesagt, 1.100 Ideen ge

 

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