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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 22.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 126

 

bracht. Ich kann das konkretisieren: Es waren 309 für Margareten, 320 für Simmering und 471 für Ottakring. Das ist ein großer Erfolg!

 

Erfreulicherweise wurden in allen Handlungsfeldern viele Ideen eingereicht. Es gab Einreichungen zu folgenden Handlungsfeldern: 707 Ideen zum Thema stadtraumfit und klimafit gestalten, 372 Ideen zum Thema klimafreundlich unterwegs sein, 344 Ideen zum Thema Bewusstseinsschaffung und Zusammenarbeit, 200 Ideen zum Thema erneuerbare Energien nutzen, 133 Ideen zum Thema nachhaltig Essen und Trinken, 130 Ideen zum Thema Teilen und Wiederverwenden. - Die unterschiedlichen Größenordnungen erklären sich nach meiner Meinung und der Meinung der ExpertInnen sehr logisch einfach dadurch, dass besonders viele Ideen direkt aus den Lebenswelten der Menschen gekommen sind, also von dort, wo sozusagen die größten Hebel unmittelbar in der Wohnumgebung sind. Dort wird das ganz besonders erkannt und genutzt. Wir freuen uns natürlich über jede einzelne Idee.

 

Wie geht es jetzt in den nächsten Monaten weiter? - Zuerst gab es die Ideenfindungsphase. Jetzt folgt ein kurzer und knackiger Check der eingereichten Ideen, um herauszufinden, welche davon rechtlich beziehungsweise budgetär umsetzbar sind, welche davon in diesen Bezirken stattfinden und welche davon auch wirklich Klimarelevanz haben. Das wird auf einen Großteil dieser Ideen zutreffen. Das wird übrigens mit 50 Expertinnen und Experten der Stadt geprüft. Diese Themenverantwortlichen haben schon im ganzen Prozess mit uns, mit der MA 20, gearbeitet. Sie haben den Prozess großartig begleitet und kommen aus unterschiedlichen Dienststellen der Stadt. An dieser Stelle möchte ich mich auch sehr herzlich bei meinen Regierungskolleginnen und -kollegen bedanken. Das Ganze geht nur, wenn man es gemeinsam macht, und das ist ein gutes Beispiel dafür, wie es funktionieren kann.

 

Nach diesem Schnell-Check kommt das eigentliche Herzstück, die sogenannte Co-Creation-Phase. Dabei geht es darum, dass all diese Projekte ausgearbeitet werden. Alle eingereichten Ideen erhalten ein offizielles Feedback darüber, warum eine Behandlung laut Schnell-Check nicht möglich war, weil es sich zum Beispiel nicht um ein Klimathema handelt oder weil etwas ein Thema ist, das man nur auf Bundesebne oder nur in einem privat verfügbaren Bereich lösen könnte. Alle anderen Einreichungen werden dann aber ausgearbeitet, und zwar gemeinsam mit den IdeengeberInnen. Das heißt, wir als Stadt beziehungsweise ExpertInnen der Stadt arbeiten gemeinsam mit den IdeengeberInnen. Die ExpertInnen aus den einzelnen Dienststellen erstellen mit den IdeengeberInnen sogenannte Projektporträts, anhand welcher dann klar ist, wie etwas funktioniert, wie viel das kosten wird, wer sich daran beteiligen wird, welche Stellen dafür benötigt werden. Das sind die positiven Folgen für den Bezirk und für dessen Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Diese Projektporträts werden dann einer Bürgerinnen- und Bürgerjury vorgelegt. Diese Bürgerinnen- und Bürgerjury wird jetzt gerade zusammengestellt. Es wird eine Jury für jeden der drei Bezirke geben, und sie wird nach repräsentativen Kriterien rekrutiert. Das heißt, es wird gemeinsam mit einem sozialwissenschaftlichen Institut geprüft, wie die sozioökonomische Zusammenstellung des jeweiligen Bezirkes ist, dann werden Menschen aus dieser Zusammenstellung angeschrieben und können sich entscheiden, bei der Jury mitzumachen. Und wir schauen genau darauf, dass die Zusammensetzung dem Bezirk tatsächlich entspricht.

 

Diese Jury gibt dann die Empfehlungen für die Siegerinnen- und Siegerprojekte, und diese werden im Dezember der Öffentlichkeit präsentiert. Die Jury selber wird sich im Oktober an drei Wochenenden damit auseinandersetzen.

 

Wir können also noch heuer mit einem positiven Start für die Umsetzung der Projekte rechnen. Das freut mich sehr! Ich möchte mich noch einmal sehr, sehr herzlich bei dem Team der MA 20 bedanken, von welchem das sehr konsequent gesteuert wird. Ganz besonders bedanke ich mich aber auch bei den Bezirken, die sich unglaublich engagiert daran beteiligt haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. Bitte, Frau GRin Akcay.

 

10.00.03

GRin Safak Akcay (SPÖ): Schönen guten Morgen, Herr Stadtrat! Vielen Dank für die Beantwortung.

 

Ich gratuliere eigentlich uns allen zum Erfolg dieses Projektes. Mich würde aber noch interessieren, wie die Auswahl der bereits beteiligten Bezirke getroffen wurde beziehungsweise welche Bezirke 2023 folgen werden.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Frage.

 

Für die Auswahl wurden zur Vorbereitung grundsätzlich vier Indikatoren erhoben und herangezogen, und zwar für jeden einzelnen Bezirk. Indikator 1 sind die „Urban Heat Islands“, also der Anteil an Flächen, wo es in den jeweiligen Bezirken besonders heiß ist. Die Quelle dafür ist die Hitzekarte der Stadt Wien. Indikator 2 sind die sozioökonomischen Ungleichheiten und der Zugang zur Demokratie. Indikator 3 ist die Lebenszufriedenheit im jeweiligen Wohngebiet. Und Indikator 4 ist der Grünflächenanteil pro Kopf im Bezirk. - So konnten wir im Zusammenhang mit Klimaschutz und Klimaanpassung einmal ungefähr die unterschiedlichen Herausforderungen in den Bezirken sehen.

 

Was mir aber besonders wichtig ist: Wir wollen mit dem Klimateam ja alle Bezirke erreichen. Wir haben jetzt mit drei gestartet. Im nächsten Jahr werden es aber ganz sicher nicht die gleichen drei Bezirke sein, sondern es werden immer drei neue dazukommen. Wobei man ganz offen sagen muss: Das ist natürlich auch eine gemeinsame Entscheidung, die auch die BezirksvorsteherInnen mit mir getroffen und gesagt haben, dass sie sich auf diesen langen Prozess einlassen. Und so wird es auch weitergehen. Es wird eine Entscheidung mit den jeweiligen Bezirken sein. Es wird sich nur die Frage stellen, wann beziehungsweise ob ein Bezirk überhaupt dabei sein will. Es wird aber natürlich jeder Bezirk, der sich

 

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