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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 73 von 103

 

man Studien mit diesen Medikamenten gemacht hat, aber ich möchte nicht wissen, ob das nicht doch bei allen Medikamenten so ist. Ich bin überzeugt, dass es bei sehr viel mehr Medikamenten so ist, dass diese bei Frauen anders als bei Männern verstoffwechselt werden und es deswegen naheliegend ist, dass es wahrscheinlich nicht gescheit ist, wenn ein 100 kg-Mann und eine 50 kg-Frau die gleiche Dosierung bei einem Medikament erhalten. Deshalb gibt es auch mehr Nebenwirkungen bei Frauen, davon bin ich überzeugt. Und da heute über die Menstruationsbeschwerden gesprochen worden ist - richtigerweise, ich halte das für ein wichtiges Thema -, möchte ich nur darauf hinweisen, dass Erkrankungen wie die Endometriose oder das Beckenvenensyndrom, Erkrankungen, die hauptsächlich in der Fruchtbarkeit der Frauen, also bei jüngeren Frauen auftreten, ewig nicht erkannt werden, die Beschwerden der betroffenen Frauen meistens von männlichen Ärzten kleingeredet werden und es oft ein langer, langer Leidensweg ist, bis die Frauen zu einer Therapie kommen und ernst genommen werden.

 

Wenn ein Mann auf der Straße umfällt, denken alle gleich an einen Herzinfarkt, bei einer Frau eher an eine Kreislaufschwäche. Auf Grund der unterschiedlichsten Symptome bei männlichem und weiblichem Herzinfarktpatient sterben Frauen öfter am Herzinfarkt als Männer, weil er nicht erkannt wird, weil die männliche Sicht und die männliche Dominanz in der Medizin dermaßen stark sind, dass es immer noch solche Benachteiligungen in der Diagnose und Therapie von Frauen gibt. Einige wenige PionierInnen haben die Gendermedizin konsequent betrieben, oft gegen große Widerstände, und sie bringen sie immer weiter voran. Das Wiener Frauengesundheitsprogramm gehört dazu und ist eine laute Stimme für die Gesundheit der Frauen in unserer Stadt. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich komme zum Sport. Der Sport ist aus der Gesundheitsförderung nicht wegzudenken, mein Vorredner, Kollege Arsenovic, hat schon viel dazu gesprochen. Die MA 51 ist zuständig für die Ermöglichung von Sportveranstaltungen und sportlichen Betätigungen aller Art und auf der Basis der vom Gemeinderat beschlossenen Sportstättenentwicklung Sport.Wien.2030 werden sowohl Neubauten wie die Sport Arena Wien errichtet, aber auch die bestehenden Anlagen laufend saniert und modernisiert, wie schon in der Vergangenheit. Die Sportförderung dient der Unterstützung von sportlichen Aktivitäten aller Art. Mir ist es ein besonderes Anliegen, den Breitensport für alle Altersgruppen hervorzuheben. Für Bewegung ist es nie zu spät und nie zu früh, gesund bleiben und gesund werden mit Sport muss für alle Wienerinnen und Wiener eine Selbstverständlichkeit sein. Daher ist Sport natürlich auch ein Querschnittsthema. Das wird in Wien auch gelebt, nämlich in der Gesundheitsförderung im engeren Sinne, also in der WiG, und auch in der außerschulischen Jugendarbeit der MA 13 und in den Schulen ist Bewegung ein wichtiges Thema. Die tägliche Turnstunde gibt es leider noch nicht, außer in den Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht, da ist die tägliche Bewegungseinheit garantiert.

 

Ich möchte zur Gesundheitsförderung im engeren Sinne kommen, nämlich zur WiG, zur Wiener Gesundheitsförderung. Es ist so eine Fülle von Angeboten in diesem Bereich angesiedelt, dass ich auf Grund der eingeschränkten Redezeit nur die „Gesunden Bezirke“, das ist ein kleiner Teil dieser vielen Aktivitäten, hervorheben kann. Bis Ende 2021 gab es 9 Bezirke, die „Gesunde Bezirke“ geworden sind, 5 weitere sind jetzt noch dazugekommen, es gibt als insgesamt 14 „Gesunde Bezirke“ und es wird noch weitergehen. Die Aktivitäten werden mit den Bezirken abgestimmt und lokale AkteurInnen mit einbezogen. Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung, damit die einzelnen Programme und die einzelnen Aktionen für die Struktur und für die Bevölkerung des jeweiligen Bezirkes passend sind.

 

Im Moment sind die Schwerpunkte Jugendgesundheit und gesunde Nachbarschaft. Von Mai bis September geht es um intergenerative Begegnungen im öffentlichen Raum. Der Hintergrund ist die Erkenntnis, dass ein gutes Sozialkapital äußerst gesundheitsfördernd wirkt. Was heißt das konkret? Was heißt Sozialkapital? Je besser ein Mensch familiär oder im Freundeskreis oder in einem Verein oder einer Initiative verankert ist, das heißt, je mehr er als Person wertgeschätzt wird, desto mehr trägt es zu einem gesunden Leben bei. Ein Mensch, vor allem ein älterer Mensch, der vielleicht einsam ist, alleine lebt, fühlt sich gut, wenn er weiß, dass er gebraucht wird, dass er zum Beispiel in einer Initiative, in einem Verein mitarbeitet. Und daher fördert die Wiener Gesundheitsförderung auch Grätzlinitiativen, die zum Beispiel gesunde Ideen umsetzen wollen, finanziell. Den ganzen Sommer über wird es auch in den Parks zusätzliche Gratis-Workshops geben, nämlich zusätzlich zur Parkbetreuung der MA 13. Es wird unter dem Titel „Rhythmus hat Power“ die Möglichkeit geben, mit Profis zu musizieren und zu tanzen, oder mit dem Angebot „Philosophieren im Grätzl“, wo unter professioneller Anleitung Themen des Lebens wie Gemeinschaft, Fairness, Gerechtigkeit, Zusammenleben, Freiheit, Glück und auch andere wichtige Fragen besprochen werden können. Ziel des Ganzen ist es, dass Menschen zusammenkommen können, dass wir Menschen im Sinne eines guten Zusammenlebens und Kennenlernens im Bezirk zusammenbringen. Und für Jugendliche gab und gibt es die Jugendgesundheitskonferenzen und die City Challenge, bei der die Jugendlichen die gesunden Seiten der Bezirke kennen lernen können.

 

Ich möchte mich in diesem Zusammenhang bei allen Mitarbeitenden in der Wiener Gesundheitsförderung für ihre Tätigkeiten sehr herzlich bedanken. Da allen voran, weil sie diejenige ist, die im Bereich der „Gesunden Bezirke“ sehr aktiv ist und uns auch im 15. Bezirk schon seit Jahren bestens betreut und mit uns gemeinsam die Projekte entwickelt, bei Frau Mag. Zükan aus der Gesundheitsförderung für die Geduld, die sie mit uns hat, und ich möchte ihr wünschen, dass sie noch weiter mit uns viel zu tun hat. Für uns ist es gut, dass sie eine so energische und so durchsetzungsfähige und liebe Person ist. Herzlichen Dank. In diesem Zusammenhang auch an den Denis Beck, der der Geschäftsführer ist, der

 

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