«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 103

 

zufrieden sein. Wir haben Anfang des heurigen Jahres von der MA 15 eine Studie bekommen - sie ist veröffentlicht worden -, in der die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Effekte der Wiener Teststrategie näher beleuchtet wurden. Alleine im 4. Quartal, also nur binnen 3 Monaten, konnten durch die Teststrategie bis zu 60.000 Folgeinfektionen und nahezu 80.000 Krankenstandstage verhindert werden. Das ist eine Studie, die im Übrigen gemeinsam mit Unterstützung der Wiener Wirtschaftskammer gemacht wurde, weil diese interessiert daran ist - nicht, dass man viel Geld ausgibt, sondern dass die Wirtschaft gut funktioniert. In diesem Punkt sind wir uns auch vollkommen einig.

 

Wir konnten im 4. Quartal bis zu 42 Millionen EUR Zusatzkosten in Gesundheitsbetrieben vermeiden. Durch Personalausfallvermeidung durch Folgeinfektionen konnten wir knapp 150 Millionen EUR positive volkswirtschaftliche Effekte erzielen. Das ist gar nicht selbstverständlich und geht natürlich im Alltagsgetöse unserer Corona-Berichterstattung und -diskussion ein bisschen unter. Darum ist es mir wichtig, es heute noch einmal in aller Klarheit und Deutlichkeit hier am Podium zu sagen.

 

Ein Projekt, bei dem ich sicher bin, dass es schon alle vergessen haben, liegt mir wirklich am Herzen. Mir ist es in der Vorbereitung zur Rede eingefallen und ich habe mir gedacht, ich muss das einfach bringen, weil es einfach ein wirklich cooles Ding ist: Wir diskutieren ja oft über Verbesserung der Kundenabläufe. Sie wissen, dass mir Digitalisierung ein wichtiges Anliegen ist. Sie wissen, dass mir Frauengesundheitsarbeit und -entwicklung ein wichtiges Anliegen ist, und deswegen ist mir ein Projekt eingefallen, das wir alle vergessen haben, worüber wir vor drei Jahren hier noch heiße Diskussionen geführt haben, nämlich - und da bin ich wirklich stolz darauf, und ich glaube, wir können alle stolz darauf sein - die digitale Geburtsanmeldung in Wien. Was haben wir nicht diskutiert über den Weg einer schwangeren Frau und einer Familie einer schwangeren Frau, einen rechtzeitigen Geburtstermin in einer Wiener Geburtseinrichtung zu bekommen. Wir haben damals gesagt, wir werden eine digitale Geburtsanmeldung in Wien etablieren. Das ist uns auch gelungen, das haben wir auch gemacht.

 

Ich wollte einfach berichten, dass im vergangenen Jahr 11.700 Frauen diese Dienstleistung in Anspruch genommen haben und fast 80 Prozent in ihrer erstgenannten Wunschklinik die Geburt dann auch tatsächlich durchführen konnten. Ich denke nur daran, welche Unsicherheit wir vor drei Jahren gehabt haben und wie rasch es möglich ist, durch intelligente Verknüpfung von Prozessen, Ablauf und Digitalisierung ein solches Thema einfach wegzugeben. Ich danke euch dafür, das Thema ist einfach weg, oder? Keiner hat das mehr am Radar, ich auch nicht. Zufällig ist es mir eingefallen, und ich finde, das muss man sagen, das ist nämlich das Ergebnis der Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsverbund, in allen Kliniken genauso wie im FSW, die dieses Ding auf die Welt gebracht haben. Heute funktioniert es einfach, fast 12.000 Frauen haben im vergangenen Jahr diese Dienstleistung einfach in Anspruch nehmen können und viel Unsicherheit aus der Phase vor der Geburt eines Kindes wegnehmen können. Ich finde das großartig und ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, die das möglich gemacht haben und auch einen Betrieb machen. Ich habe nichts mehr gehört, keine Beschwerden, das Ding funktioniert. - So stelle ich mir Entwicklung im Gesundheitsbereich vor. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und von GR Johann Arsenovic.)

 

Das sind auch die Entwicklungen, die wir brauchen: weiter investieren, weiter modernisieren. Das ist der Weg, warum wir auch eine der größten Investitionen im Gesundheitsbereich haben, die größte Investitionsoffensive überhaupt, die jemals in Wiener Spitälern zu einem Zeitpunkt stattgefunden hat. Daher möchte ich mich auch bei Finanzstadtrat Peter Hanke sehr bedanken, denn wir haben gemeinsam in den letzten Monaten intensiv daran gearbeitet, um dieses Programm zusammenzuschnüren und zusammenzubringen, um einfach die Wiener Spitzenmedizin auch erfolgreich in die Zukunft der nächsten Jahrzehnte zu heben. Das Gesamtpaket erschreckt sich bis 2040, und würden wir heute bestellen und morgen bauen und übermorgen abrechnen, dann hätten wir Gesamtinvestitionen von 5,6 Milliarden EUR. Klar ist, wir werden das so nicht haben, wir werden nicht heute bestellen, morgen bauen, übermorgen abrechnen. Also ist klar, dass eine Zinseszinsrechnung über die Gesamtkosten der nächsten vielen Jahre anzulegen ist, aber das Paket als solches ist fix und fertiggeplant und wir beginnen jetzt schon in der Klinik Favoriten.

 

Die Umsetzung der Erstversorgungsambulanzen haben wir schon in 4 Spitälern zusammengebracht, und wir sehen, 80 Prozent - 80 Prozent - der PatientInnen, die dort hinkommen, können in der Erstversorgungsambulanz diagnostiziert und fertigbehandelt werden, die gehen nach Hause, die brauchen nicht weiter ins Spital - auch so ein wichtiges Element im Ausbau.

 

Über die Primärversorgungszentren wurde viel gesprochen, Sie wissen, dass wir bis 2025 36 Primärversorgungszentren fertig haben wollen, das Gleiche gilt für den weiteren Ausbau, wo wir alle gemeinsam ungeduldig sind und es auch sein müssen - sind und sein müssen! Der Ausbau im niedergelassenen Sektor der Kindermedizin, ob das die allgemeine Medizin oder ob das die Kinderpsychiatrie ist - dieser Ausbau des allgemein zugänglichen Sektors im niedergelassenen Bereich braucht unser aller Ungeduld, um hier gemeinsam - wie in der letzten Gesundheitsplattform, als wir gemeinsam sehr klare Positionen bezogen haben - auch wirklich Klarheit bei den Vertragspartnern Gebietskrankenkasse und Ärztekammer zu schaffen, dass da wirklich etwas weitergehen muss. Ich denke, es ist ein gutes Beispiel, obwohl wirklich alle Fraktionen an einem Strang ziehen, wofür ich, ehrlich gesagt, sehr dankbar bin.

 

Trotz der Krise dürfen wir natürlich die Erweiterungen in unserer Stadt nicht übersehen, die durch die Vergrößerung unserer Stadt notwendig sind. Daher der Ausbau der Rettungsstationen, über den schon großartig berichtet wurde. Das Gleiche gilt für den Sportbereich. Sie wissen, wir haben ein einmaliges Sportinvestitionspaket auf die Beine gestellt, ob das die kleinen Sportplätze sind, ob das die untersten Sportebenen sind, ob das die

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular