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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 85 von 103

 

Energieeffizienz, aber auch das Thema der Energiesuffizienz, also wie man intelligent mit Energie umgeht. Wenn wir diese Transformation schaffen wollen, bedeutet das auch, dass wir den Energieverbrauch deutlich reduzieren müssen. Das passiert einerseits durch die Elektrifizierung des Energiesystems, aber andererseits auch durch intelligentere Nutzung von Energie und auch den Switch in Richtung andere Formen.

 

Das werden wir im Bereich der Mobilität über die Elektromobilität schaffen, und auch da sage ich ganz klar, alle Diskussionen über E-Fuels oder Sonstiges können Sie vergessen. Für die Automobilindustrie ist es vollkommen klar, bis 2035 haben praktisch alle großen Automobilhersteller einen ganz klaren Entwicklungspfad in Richtung Elektrifizierung. Es geht aber nicht nur um die Substitution von einer Antriebstechnologie durch eine andere. Meine Kollegin Pipal-Leixner wird noch darauf eingehen, natürlich gilt es da auch, die Mobilität insgesamt zu verändern. Das tun wir, und auch dazu gibt es zahlreiche Projekte in der Stadt. Manches könnte auch noch schneller gehen, überhaupt keine Frage, aber es sind einfach sehr, sehr viele Projekte, die wir hier insgesamt umsetzen.

 

Ich komme auch ganz kurz zu einem Antrag, den die FPÖ eingebracht hat, dass man in Zukunft auch das grüne Gas für die Heizungen verwenden soll. Ich finde das insofern spannend, weil das bedeutet, Sie sagen den Menschen: Verwendet die teuerste Form, das Biogas, die teuerste Form für die Heizung! Damit würden die Heizkosten in Zukunft noch teurer werden - ich verstehe das nicht. (GR Maximilian Krauss, MA: Das Teuerste ist euer Flüssiggas, das ihr kaufen wollt!) Es ist ganz klar, dass erneuerbares Gas überhaupt nicht in Thermen eingesetzt werden soll, das ist vollkommener Unfug. Es gibt genug wissenschaftliche Studien, die ganz klar sagen, wo erneuerbares Gas zum Einsatz kommt, zum Beispiel in der Substitution von Erdgas, im Bereich der großen Kraftwerke - das habe ich Ihnen letztes Mal kurz ausgeführt. Es gibt ja auch die Versuche der Wien Energie, bei einzelnen Kraftwerksstandorten im Prozess Wasserstoff beizumischen, um zu schauen, wie es technologisch funktioniert, um da eine Substitution zu ermöglichen.

 

In Summe gesprochen glaube ich, dass im letzten Jahr wirklich sehr, sehr viel passiert ist. Wir haben mit dem Klima-Fahrplan den Rahmen gesetzt, wir haben die Organisation aufgestellt und die einzelnen Abteilungen. Alle arbeiten tagtäglich daran, diese Transformation des Energiesystems umzusetzen, damit wir langfristig zu unserem Ziel kommen: Wien klimaneutral 2040. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit war elf Minuten, die Restredezeit für die Fraktion NEOS ist damit auch nochmals elf Minuten. Zu Wort gemeldet ist GRin Dipl.-Ing. Otero Garcia. Selbstgewählte Redezeit ist neun Minuten.

 

18.43.13

GRin Dipl.-Ing. Huem Otero Garcia (GRÜNE)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Danke, Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Draußen hat es gerade, glaube ich, 34 Grad, es wird sich in den nächsten Tagen nicht verbessern, es wird in den nächsten Tagen nicht unter 30 Grad werden. (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Kollegin Gewessler hat es schön kühl!) Wir befinden uns also gerade mitten in einer Hitzewelle, und Hitzewellen wird es in dieser Stadt viel mehr geben, weil die Klimakrise mittlerweile spürbar ist. Viele Wienerinnen und Wiener leiden ganz stark unter der Hitze (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Außer die grüne Umweltministerin, die hat eine neue Klimaanlage), insbesondere jene, die ein niedriges Einkommen haben, und das sind die Menschen, denen wir verpflichtet sind. Das bedeutet, dass wir in dieser Stadt eine radikale Stadtbegrünung brauchen, das bedeutet, dass wir in dieser Stadt eine Begrünung in einem Ausmaß brauchen, das unvorstellbar ist, das Ihre Vorstellungskraft übertrifft. Das bedeutet auch, dass Sie vielleicht auch aufhören sollten, an Parkplätzen festzuhalten, weil wir den Platz ganz dringend brauchen, um neue Bäume zu pflanzen. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Wir brauchen Bäume in dieser Stadt, weil sie den Aufenthalt für die Menschen auf den Straßen überhaupt erst erträglich machen werden. Sehr geehrte Damen und Herren, wir brauchen die Bäume, aber was viel, viel zu wenig gesagt wird, aber genauso wichtig ist, ist, dass die Bäume uns brauchen. Gerade Jungbäume müssen gehegt und gepflegt werden, damit sie diese extremen Bedingungen in der Stadt überhaupt überleben, damit sie in 20 bis 30 Jahren genug Schatten spenden und die Stadt für die kommenden Generationen genug abkühlen.

 

Wenn man jetzt mit offenen Augen durch die Straßen geht, dann sieht man, dass jahrhundertealte Bäume vertrocknet sind, ausgetrocknet sind, gestorben sind, und dass man sehr, sehr viele Bäume, die gepflanzt wurden, nachpflanzen muss. Aus diesem Grund stellen wir hier heute auch einen Antrag zur Pflege von Jungbäumen, denn es kann nicht sein, dass man jahrelang Bäume mühevoll in Baumschulen heranzieht, damit sie dann auf Wiens Straßen elendig verkümmern. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, und es ist vor allem auch verantwortungslos gegenüber zukünftigen Generationen, die auf diese Bäume angewiesen sind. Wir fordern daher auf, dass Sie die Pflegepläne der Stadt dahin gehend anpassen, dass diese Bäume auch wirklich genug bewässert werden, und vor allem auch, dass Sie diese Unternehmen, die Sie beauftragen, immerhin ein Drittel der Bäume der Stadt zu bewässern, auch kontrollieren und auch in die Verantwortung ziehen, wenn sie diese Bäume vertrocknen lassen.

 

Die Baumpflege wird in Zukunft viel mehr Arbeit erfordern. Das heißt, da braucht es genug Personal, und es braucht hier auch genug Ressourcen, die wir derzeit nicht sehen, und die Sie zur Verfügung stellen müssen. Da sehe ich Sie, Herr Stadtrat, in der Verantwortung, dass Sie dafür sorgen, dass das Budget dementsprechend angepasst wird, denn wenn Sie an der falschen Stelle sparen, nämlich bei der Pflege von Jungbäumen, dann riskieren Sie, dass die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener leidet. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

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