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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 103

 

ressieren sich sowieso, stellen ihr Leben auch entsprechend ein oder haben das schon getan.

 

Gehen wir aber durch die Wiener Straßen, schauen wir uns einmal an, dass es zahlreiche Geschäfte gibt, meistens sind das eher so Imbissbuden und Betriebe dieser Art, die im Verhältnis zu ihrer Größe einen extrem hohen Energieaufwand haben. Da läuft die Kühlung von Lebensmitteln, ein Dauerbetrieb unterschiedlicher Backöfen und Wärmevorrichtungen, und gleichzeitig gibt es Klimaanlagen, die oft tatsächlich aus dem vorigen Jahrhundert stammen. Also ich glaube, da sollte man hinschauen, das wäre gescheit, wenn die Mitarbeiter der Klima-Tour einmal ein Augenmerk auf diese Dinge richten würden und dort entsprechend informieren und auch darauf schauen würden, dass da doch ein Umschwung entsteht, wie es ja von allen Bürgern auch verlangt wird. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Sehr geehrte Damen und Herren, Spielispieli-Aktionen sind gut und schön, aber ich glaube, es ist die Zeit nicht dazu da, es ist das Geld nicht dazu da, dass man in diese Richtung geht, sondern es ist wirklich notwendig, dass dort Maßnahmen gesetzt werden, wo sie tatsächlich notwendig sind, um Verbesserungen zu erwirken.

 

Ich bin erfreut über die Antwort bezüglich der Photovoltaikanlagen und gebe gerne auch zu oder unterstütze das, dass im Bereich der öffentlichen und man kann sagen, stadtnahen Unternehmen in letzter Zeit wirklich viel geschehen ist. Ich sehe also anhand der Zahlen, die ich jetzt im Einzelnen, weil ich nur mehr drei Minuten habe, nicht vorlesen möchte, dass mittlerweile doch eine Reihe von Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet wurde. Diese sind eben im Bereich der Stadt und somit auch ein Vorbild für den privaten Bereich, denn man kann nicht etwas verlangen, was man selber nicht tut. Da ist also durchaus etwas im Entstehen.

 

Wenig Fortschritt gibt es im Bereich der Entsiegelung der großen Flächen, vor allem der Flächen von Unternehmen, Betriebsanlagen in den Flächenbezirken, wo wirklich riesige betonierte Stellplatzflächen, Parkplätze sind. Wenn es die Verbrauchermärkte oder Baumärkte betrifft, die eh die großen Gewinner in der Pandemie, während der Lockdowns waren, kann man, glaube ich, durchaus scharf verlangen, dass da Begrünungen entstehen. Diese Gebäude oder diese Parkplätze sollten genützt werden, um Photovoltaikanlagen zu errichten beziehungsweise kann der ruhende Verkehr, können die Stellplätze unter der Erde angelegt werden, damit nicht so viel versiegelter Parkraum entsteht. Genau so ist es mit den Gebäuden in diesem Bereich: Wir haben nach wie vor unzählige eingeschoßige Gebäude im Bereich der großen Einkaufszentren, weil das nach Ansicht der Betreiber halt angenehmer ist, aber es gibt Aufzüge und es gibt Rolltreppen und es gibt überhaupt keinen Grund dafür, warum hier alles nur in ein-, maximal zweigeschoßiger Bauweise ausgeführt sein soll. Zumindest müssten da die Dächer und die Fassaden sehr schnell begrünt werden und auch Photovoltaikanlagen installiert werden. Besser wäre es, es gäbe jetzt endlich einen Schub, wonach man hier in die Bauhöhe geht, die Gebäude begrünt, dort einen guten Energiehaushalt einrichtet und auf der anderen Seite eben die frei gewordenen Flächen begrünt. Das wäre genau in den Stadtrandgebieten, wo die Sonne hinknallt, wo es im Moment riesige Hitzeinseln gibt, wichtig. Hier besteht Handlungsbedarf und wir warten darauf, dass sich genau wie im Bereich der Einrichtung von Photovoltaikanlagen auch da eine Wandlung vollzieht und gehandelt wird.

 

Insgesamt finden wir halt leider immer wieder sehr viele Schlagworte und wir warten hier, wie viele andere auch, auf Taten, die das Leben in der Stadt besser machen, die tatsächlich der Umwelt nützen. Wir werden den Rechnungsabschluss auch aus diesem Grund ablehnen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Frau Gemeinderätin, darf ich Sie noch bitten, die Desinfektion des Rednerpults vorzunehmen? - Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Pipal-Leixner, selbstgewählte Redezeit und fraktionelle Restredezeit elf Minuten.

 

19.14.03

GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS)|: Vielen Dank. Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!

 

Ja, es ist heiß heute, aber nicht nur heute, generell steigen die durchschnittlichen Temperaturen. In den letzten vier Jahrzehnten sind sie im Jahresdurchschnitt in Wien um zwei Grad gestiegen und auch für die nächsten Jahrzehnte wissen wir alle, dass uns das natürlich bevorsteht. Mein Kollege Stefan Gara ist vorhin schon darauf eingegangen, was wir im Bereich Klimaschutz, im Energiesektor, im Gebäudesektor vorhaben, damit Wien einen möglichst großen Anteil dazu beiträgt, dass dieser Temperaturanstieg abgebremst wird.

 

Wir wissen aber auch, dass wir das nicht mehr ganz verhindern können, und deshalb ist es für die Lebensqualität und für die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener extrem wichtig, dass wir unsere Stadt dem Klimawandel anpassen. Ich werde morgen noch ein bisschen auf das Thema Mobilität eingehen, das auch ein ganz wichtiger Bereich ist, wenn es darum geht, das Klima zu schützen. Heute möchte ich mir konkret drei Punkte zum Thema Klimawandelanpassung rausnehmen.

 

Zum einem Cooling-Maßnahmen: Das sind ganz einfache Dinge wie Trinkbrunnen im öffentlichen Raum zum Beispiel, wovon die Anzahl von 1.000 Stück auf 1.100 Stück erhöht wurde, oder auch die Anzahl von Trinkbrunnen mit Sprühfunktion von 50 auf 75 Stück. Besonders beliebt bei Kindern, aber auch bei verspielten Erwachsenen wie mir sind natürlich die Wasserspiele, wie zum Beispiel nagelneu das Wasserspiel im Heiligenstädter Park. Manche finden das unnötig, aber ich empfinde es als eine sehr angenehme Abkühlung, gerade an extrem heißen Tagen, auch zwischendurch ist das am Heimweg mit den Kindern, wenn man keine Zeit hat, um ins Bad zu gehen, wunderbar.

 

Die Grünraumoffensive wurde auch im Jahr 2021, das wir uns ja heute mit dem Rechnungsabschluss anschauen, fortgesetzt. Zum einen ist ein ganz großes Projekt die Freie Mitte am Nordbahnhof-Areal mit der

 

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