Gemeinderat, 29. Sitzung vom 18.10.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 103
ganze Familie? Wäre es nicht auch wünschenswert, auch Eltern, die zum Beispiel mit ihren Kindern einen Stadtausflug machen wollen, ein attraktives Angebot zu machen, wie zum Beispiel für eine Fahrt ins Museum? In anderen Städten ist das nämlich möglich, in Graz zahlen beispielsweise Eltern bei gemeinsamen Fahrten mit ihren Kindern um rund 38 Prozent weniger und zudem fahren alle Kinder bis 15 Jahre gratis mit. Ich denke mir auch hier, was in Graz geht, könnte doch eigentlich auch in Wien möglich sein. (Beifall bei der ÖVP.) Deshalb mein Appell, setzen Sie sich bitte bei den Wiener Linien dafür ein, analog zum Familientarif des Steirischen Verkehrsverbundes eigene Familientarife mit vergünstigten Einzelfahrten und Zeitkarten für Eltern mit Kindern einzuführen.
Ich habe jetzt zwei Fallbeispiele aus zwei verschiedenen Landeshauptstädten genannt, aber der Sinn meiner Rede war, einfach aufzuzeigen, dass es wichtig ist, wieder Familien zusammenzubringen, und zwar, dass Familien in der heutigen Zeit wieder mehr miteinander tun und nicht nur nebeneinander tun. Und ich glaube, es ist auch wichtig, auch wieder Familien mehr ins Museum zu bringen, um einfach Traditionen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Zum Abschluss möchte ich aber auch noch auf die Förderungen des Vereins wienXtra eingehen. Generell ist zu sagen, die Bildungschancen, Bildungsversprechen für Wiener Kinder klingen immer großartig und sind auch toll, bei der Regierung aus SPÖ und NEOS ist es aber mit einer Vorsicht zu genießen. Fraglich ist auch, wie viel Geld dann tatsächlich fließt. Weiters finden wir im Akt nur die hohen und laufenden Kosten und sind auch gespannt, was dann tatsächlich in den Schulen ankommt, aber zu diesem Thema wird dann morgen mein Kollege Harald Zierfuß genauer darauf eingehen. - Danke schön fürs Zuhören. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner hat sich der Herr GR Mag. Gremel zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.
GR Mag. Marcus Gremel, MBA (SPÖ): Geschätzte Frau Vorsitzende! Werte Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Werte Damen und Herren!
Ich beginne vielleicht gleich bei meiner Vorrednerin, der Kollegin Janoch. Die Ticketing-Systeme vom Wien Museum und Wiener Linien sind jetzt nicht gerade die Kernaufgabe von unserem Ausschuss, aber ich habe Ihnen sehr aufmerksam zugehört und auch den Zusammenhang, den Sie zum Bildungs-, Jugend-, Kinderausschuss hergestellt haben, aufmerksam verfolgt und möchte daher schon auch ein paar Worte dazu sagen. Es ist vollkommen klar, wir alle, wahrscheinlich alle auch in diesem Raum lieben die Museen der Stadt Wien genauso, und vielleicht noch etwas mehr. Auch lieben wir unsere Wiener Linien, die ja bekanntlich weltweit keinen Vergleich scheuen müssen, und ebenso müssen wir auch keinen Vergleich mit anderen Landeshauptstädten scheuen, wenn es um das Ticketing geht. Wir haben sowohl im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel als auch im kulturellen Bereich bei den Museen jedenfalls das mit Abstand breiteste Angebot. Wir haben bei den Wiener Linien nicht nur das 1-EUR-Ticket, sondern wir haben auch das Top-Jugend-Ticket, liebe Kollegin, nämlich um 79 EUR bis 24 in der gesamten Ostregion. Und das muss man schon auch einbeziehen, wenn man einen Vergleich zu anderen Bundesländern und zu anderen Landeshauptstädten herstellt.
Ebenso haben Sie erwähnt - und es hat mich auch gefreut, dass Sie das lobend erwähnt haben -, dass wir beim Wien Museum für alle unter 19 einen freien Eintritt haben. Sie haben nur vergessen, hinzuzufügen, dass es für alle in Wien zumindest an einem Sonntag im Monat überhaupt freien Eintritt gibt. Also auch das ist ein tolles Angebot, auf das wir sehr, sehr stolz sind, auch wenn es nicht die Kernaufgabe unseres Ausschusses ist. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Ich gehe weiter zur Kollegin Malle und fange vielleicht - da das heute nicht das unmittelbare Thema unserer Besprechung ist, damit das für heute einmal erledigt ist und wir uns beim nächsten Mal wieder ausführlicher darüber unterhalten können - mit der Elementarpädagogik an, über die wir eh schon sehr oft gesprochen haben. Schauen Sie, es ist einfach faktisch falsch, dass da in Wien in den letzten Jahren nichts passiert ist. Wir haben die Sprachförderkräfte aufgestockt, wir haben die Assistentinnen- und Assistentenstunden in den Gruppen verdoppelt. Und ich sage Ihnen noch was: Das ist nicht nur nicht nichts, sondern uns hat auch niemand dazu überreden müssen. Die NEOS haben uns nicht treiben müssen, um das zu machen, wir brennen - ganz genauso, wie ich das unserer Koalitionspartnerin auch zugestehe - dafür, dass wir die bestmögliche Bildung in unseren Kindergärten haben, und zwar für alle Wiener Kinder. Und, liebe Kollegin, ich war auch in der letzten Periode schon dabei, wie wir mit den GRÜNEN in einer Koalition waren, und da können Ihnen sicher Ihre Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir damals zusammengearbeitet haben, auch sagen, dass das nicht der Fall war, dass man die SPÖ davon irgendwie überzeugen hätte müssen, drängen müssen, was auch immer. Bildung ist unser absolutes Kernthema, wir brennen dafür, dazu stehen wir auch und sind sehr stolz darauf. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Mag. Bettina Emmerling, MSC.)
Klar gehört immer noch mehr getan, das trifft den elementarpädagogischen Bereich genauso wie auch den Bereich der Schulen. Es ist nicht so einfach in Zeiten wie diesen, das haben wir schon oft besprochen, wir haben überall einen eklatanten Pädagoginnen- und Pädagogenmangel, genauso wie auch in anderen Branchen wie der Pflege, Gesundheit, wo wir überhaupt einen Fachkräftemangel haben, dem wir gemeinsam begegnen müssen, auf Wiener Ebene, aber auch auf Bundesebene. Und wenn Sie aufzählen, was Ihnen in Wien alles fehlt, dann kann ich das zu einem Teil nachvollziehen. Wir können sicher auch in Wien darüber reden, was wir noch weiter verbessern können, was ich aber nicht ganz verstehe, ist, wenn die Energie immer ganz nach Wien gesteckt wird, mit dem Finger auf die Wiener Stadtregierung zu zeigen und sagen, tut’s was, stellt‘s mehr Pädagoginnen und Pädagogen ein, löst alle Probleme einfach
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