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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 24.11.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 109

 

Maßnahmen einsparen konnten. Selbstverständlich haben wir auf Grund des Krieges in der Ukraine und der Notwendigkeit, noch schneller raus aus dem Gas zu kommen, auch zusätzliche Maßnahmen gesetzt. Und auch bei der Planung von neuen Bädern wird noch mehr optimiert, es werden noch mehr Solaranlagen dazugeplant und miterrichtet.

 

Weiters haben wir eine Maßnahme gesetzt, indem das Warmbaden in Wien in Zukunft eingestellt wird. Es gab bisher die Möglichkeit, an einzelnen Tagen zum Warmbaden zu gehen. Man muss sich vorstellen: Da wurden die großen Becken für ein paar Stunden auf 31 Grad aufgeheizt, und das Aufheizen dauert nicht ein paar Minuten, sondern viele, viele Stunden, und dann wurde wieder abgekühlt. Das war ein unglaublicher Energieverbrauch, den wir auf Grund der jetzigen Situation eingestellt haben, um einerseits Energie einzusparen, um aber andererseits natürlich auch die Kosten zu reduzieren, weil die Energiepreise auch für die Wiener Bäder massiv gestiegen sind. Es war eine bewusste Entscheidung, nur die Warmbadetage zu streichen, die Wassertemperatur insgesamt aber nicht zu senken. Die Wassertemperatur bleibt auf 27 Grad. Das ist eine gute Temperatur zum Baden, sowohl für Freizeitbadegäste als auch für Vereine und Sportvereine, und das soll auch so bleiben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die 2. Zusatzfrage kommt von den Grünen. Bitte, Herr GR Ellensohn.

 

9.54.39

GR David Ellensohn (GRÜNE): Vielen Dank, Herr Stadtrat, für die bisherige Beantwortung. Ich muss mir jetzt eine neue Frage einfallen lassen, denn der Energieverbrauch bei der Aufbereitung von Warmwasser verursacht, wie Sie jetzt auch geschildert haben, einen sehr hohen Energiebedarf.

 

Ich stelle eine Frage zum Schulsport insgesamt. Dass es einen hohen Nutzungsdruck gibt, wissen zumindest alle, die selber Kinder in Schwimmvereinen haben. Nur um ein Gefühl dafür zu bekommen: Elfjährige schwimmen um 6.30 Uhr in der Wiener Stadthalle am Samstagvormittag. Um diese Uhrzeit müssen meist auch noch die Eltern mitfahren, und das sind harte Zeiten für junge Sportlerinnen und für junge Sportler.

 

Es braucht also jetzt dringend diesen Ausbau, den Sie skizziert haben. Was Eltern gern haben beziehungsweise bei Schulwettkämpfen auch notwendig ist, ist, dass man zuschauen kann. Zuschauertribünen beim Schwimmen gibt es jetzt nur genau ein Mal im 21. Bezirk, und das ist zu wenig in Anbetracht der Menge an Veranstaltungen, die stattfinden. Das bedeutet, dass man nur, wenn überhaupt, irgendwo hinten herum einen Platz bekommt oder dass man in der Kantine sitzt, wo man nicht richtig zuschauen kann.

 

Ist vorgesehen, dass in irgendeinem der neuen Schwimmbäder in den nächsten zehn Jahren irgendwo zusätzliche kleine Tribünen entstehen, die bei Wettkämpfen oder auch bei Trainings von den Eltern genutzt werden können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Das ist bei den Bädern, die wir über die MA 44 betreiben und errichten, nicht geplant. Warum? - Weil der Zweck der Bäderinfrastruktur es nicht ist, dass Spitzensport betrieben und Wettkämpfe ausgerichtet werden, sondern die Bädergrundinfrastruktur über die MA 44 ist vor allem für den Freizeit- und Vereinssport und für das Schulschwimmen gedacht.

 

Ich sehe es aber genauso, dass es hier einen großen Nutzungsdruck gibt. Es ist erfreulich, dass Schwimmen so populär ist und immer populärer wird. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Menschen zusätzlich auch in Schwimmvereine gehen, und dass auch viele neue beziehungsweise relativ neue Sportarten populär geworden sind und intensiver betrieben werden. Und somit wird auch hier der Nutzungsdruck größer.

 

Im Bereich des Schulschwimmens ist Wien das einzige Bundesland, in dem alle Schulklassen, also alle Kinder, die in Wien zur Schule gehen, Schwimmunterricht bekommen. Das ist außergewöhnlich, das gibt es sonst nirgends in Österreich. Das ist gut so, wobei es natürlich besonders bedauerlich war, dass in der Pandemie viele Schwimmkurse ausgefallen sind. Deshalb haben wir im letzten Sommer Schwimmkurse nachgeholt, und diese wurden sehr gut angenommen. Es standen über 1.000 Plätze zur Verfügung und wurden auch gebucht. Wir denken auf jeden Fall an, dieses Schulschwimmen auch in Zukunft durchzuführen und weitere Anreize zum Schwimmenlernen zu setzen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Bitte, Frau GRin Klika.

 

9.57.26

GRin Julia Klika, BEd (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat.

 

Sie haben es eh schon angesprochen, dass die Warmbadetage jetzt gestrichen werden und die Wassertemperatur bei 27 Grad bleibt. Viele Schwimmschulen haben diese Tage aber auch für Kleinkinder- und Babyschwimmkurse genutzt, und die ideale Wassertemperatur für Babys liegt eben doch bei über 30 Grad. Im Hinblick darauf stellt sich die Frage, ob die gesetzten Maßnahmen inklusive der damit erhofften Einsparungen auch verhältnismäßig sind.

 

Deshalb meine Frage: Wie viel monatliches Einsparungspotenzial erwarten Sie sich dadurch? Geben Sie mir bitte, wenn möglich, eine grobe Einschätzung in Megawattstunden beziehungsweise vielleicht auch in Euro betreffend den aktuellen Strompreis.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Danke für die Frage. Ich kann in diesem Zusammenhang gleich mit einem Missverständnis aufräumen: Das Warmbaden betrifft das Erwärmen von großen Becken für die Allgemeinheit. Das Kleinkinder- und Babyschwimmen findet jedoch in kleinen Becken statt, die auch in Zukunft wärmer sein werden, weil wir natürlich wollen, dass Babys auch diese Möglichkeit zum Schwimmen bekommen. Das Einstellen der Warmbadetage betrifft dezidiert nicht die kleinen Becken, in dem zum Beispiel Kleinkinder und Babys schwimmen lernen. Das wird auch in Zukunft garantiert sein.

 

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