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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 24.11.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 109

 

Antrag der Grünen betreffend nachvollziehbare öffentliche OP-Warteliste für alle fondsfinanzierten Krankenanstalten. Auch diesfalls wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss beantragt. Wer unterstützt diesen Antrag? - Die Zuweisung erfolgt einstimmig.

 

Antrag der Grünen betreffend Codewort „Dr. Viola“. Auch diesfalls wird die Zuweisung beantragt. Ich bitte um ein entsprechendes Zeichen. - Die Zuweisung erfolgt einstimmig.

 

15.31.00 Es gelangt nunmehr Postnummer 13 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Vertragsgenehmigung zur Errichtung des Center of Precision Medicine zwischen dem Bund und der Stadt Wien. Ich bitte den Berichterstatter, Herr GR Wagner, die Verhandlungen einzuleiten.

 

15.31.53

Berichterstatter GR Kurt Wagner: Ich ersuche, die Verhandlungen einzuleiten und um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara. Ich erteile es ihm.

 

15.32.11

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen.

 

Ich freue mich wirklich sehr über dieses Geschäftsstück! „Vertragsgenehmigung zwischen Bund und der Stadt Wien“ klingt so nüchtern, es ist dies aber wirklich ein wichtiges Projekt, denn an diesem Standort beim AKH entsteht ein Forschungscluster. Dabei geht es ja nicht nur um dieses Center of Precision Medicine, sondern es entstehen dort mehrere Forschungseinrichtungen, und diese sind ganz wesentlich für den medizinischen Forschungsstandort Wien.

 

Wenn man auf diese Baustelle blickt, dann sieht man, dass es dort wirklich ein sehr umfangreiches beziehungsweise - wie ich jetzt einmal sage - großes Loch gibt. Dort geschieht wirklich wahnsinnig viel, es entstehen insgesamt drei neue Forschungszenten, nämlich das Zentrum für Translationale Medizin und Therapien, das Zentrum für Präzisionsmedizin, benannt nach dem österreichischen Nobelpreisträger Eric Kandel, und auch ein Zentrum für Technologietransfer. Bis 2025 wird es also wirklich einen neuen Forschungscluster mitten in Wien geben, und das ist ganz wesentlich, denn da werden auch wesentliche zentrale Flächen für die Forschung geschaffen. Außerdem entsteht dort auch ein neuer Campus, und damit können wir in Wien gerade in dem Bereich, wo wir einen hohen Weltrang und ausgezeichneten Ruf hatten und weiterentwickelt haben, noch weiter ausbauen.

 

Dieses Forschungszentrum ist aber nicht nur aus der Forschungsperspektive interessant, sondern es repräsentiert auch einen Aspekt, der mir als Energie- und Klimasprecher sehr wichtig ist: Diese Gebäude werden nach unseren Anforderungen in Richtung Klimaneutralität und Ausstieg aus den fossilen in Richtung erneuerbare Energieträger errichtet werden. Es wird dort ein riesiger Medienversorgungskollektor errichtet, der die gesamten Gebäude dort entsprechend versorgt. Es werden Ressourcen von Wärme, Kälte, Wasser, Strom und auch IT-Nachrichtentechnik gebündelt, und auch das ist ein Symbol für diesen Forschungsstandort, sowohl auf medizinischer Ebene als auch hinsichtlich Errichtung einer extrem modernen, neuen und nachhaltigen Infrastruktur.

 

Natürlich ist auch die Gebäudeplanung energiesparend und energieeffizient. Natürlich werden dort die Dachflächen und auch Seitenflächen und Fassaden mit Photovoltaik ausgestattet. Natürlich entsteht dort auch ein angenehmes lokales Klima, weil wir rechtzeitig auf eine Klimawandelanpassung achten. Unsere drei K, nämlich Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Kreislaufwirtschaft, werden dort ganz konkret umgesetzt, und das finde ich sehr positiv. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

In diesem Center für Präzisionsmedizin werden Grundlagen für moderne Diagnostikmethoden wie Genomsequenzierung oder auch molekulare Bildgebung geschaffen. Ziel ist es, dass es ganz individuelle Therapien für PatientInnen gibt. Es ist ganz wesentlich bei sehr vielen auch chronischen Erkrankungen und zum Beispiel auch bei Krebserkrankungen, dass man sehr gezielt Methoden, Techniken und Medikamente entwickelt, um den PatientInnen tatsächlich sehr effizient zu helfen.

 

Aus diesen Gründen bin ich sehr froh, dass wir das auch in Wien haben, denn es ist für die Gesamtversorgung in dieser Stadt ganz wichtig, dass die Patientinnen und Patienten die Gewissheit haben, hier nach den modernsten Methoden der Wissenschaft behandelt zu werden. Ich glaube, das ist gerade jetzt wichtig, da auch sehr viel über die Gesundheitsversorgung diskutiert wird. In diesem Sinne sind solche Leuchtturmprojekte ganz wesentlich, weil sie Vertrauen der Wienerinnen und Wiener in die Versorgungssicherheit schaffen, aber auch sicherstellen, dass die Menschen Therapien erhalten, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar waren. Dieses Zentrum für Präzisionsmedizin ist also tatsächlich ein derartiges Leuchtturmprojekt, und ich bin wirklich sehr stolz und sehr froh, dass wir das in Wien errichten.

 

Das Zentrum wird bis Ende 2025 errichtet, also in relativ kurzer Zeit, und ist, wie gesagt, für den Forschungsstandort aus medizinischer Perspektive und für die Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener extrem wichtig. Ich freue mich schon, wenn dieses Zentrum dann in vollem Glanz erstrahlt und diesen Leuchtturm für Wien darstellt. - Danke schön. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist GRin Mag. Huemer. Ich erteile es ihr.

 

15.37.32

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuseherInnen! Herzlich willkommen!

 

Auch ich gebe sehr gerne meine Zustimmung zu diesem vorliegenden Akt betreffend den Errichtungsvertrag für das Center of Precision Medicine. Kollege Gara hat schon einige Vorteile ausgeführt, ich möchte noch ein paar weitere nennen. Dieses Projekt ist in der Tat auch aus meiner Sicht etwas, was den Wissenschafts- und Forschungsstandort in Wien stärken wird. Es ist dies auch ein hochinteressantes Arbeitsfeld für hochqualifizierte Fachkräfte. Es wird etwa 240 zusätzliche, neue Arbeitsplätze dort geben, und auch ich meine, dass es hinsichtlich der Gesundheitsversorgung ein Vorteil sein kann, wenn es

 

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