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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 115

 

Eine andere, sehr schöne Kooperation ist, dass wir junge Studierende in der IT von der TU mit jungen Flüchtlingen und auch anderen Jugendlichen zusammengebracht haben, um auch in ganz andere gesellschaftliche Bereiche hineinzuwirken. Es gab eine Lehrveranstaltung, ein IT-Projekt, eine Initiative für Jugendliche, die sich darum drehte: Was passiert mit den Bildern von mir, die ich auf Social Media teile, denn da gibt es ja auch einen völlig bewusstlosen Umgang mit diesen Daten.

 

Wie funktioniert überhaupt ein Algorithmus, und wer gestaltet unsere digitale Welt? - Das waren die Fragestellungen, mit denen die Jugendlichen und die Studierenden umgegangen sind, und daraus hat sich ein Workshop ergeben, der zum Ziel hat, die Soft Skills der Jugendlichen zu verbessern. In diesem Programm war auch das WUK work.space im 10. Bezirk eingebunden, aber auch die „Sprungbrett Girls“ im 15. Bezirk, weil es auch darum geht, immer mehr junge Frauen in die IT-Branche hineinzubringen.

 

Sie wissen, 93 Prozent der Menschen, die im IT-Bereich sind, sind Männer und wir brauchen eine viel diversere Gesellschaft, die in diesem Bereich forscht. Daher auch der Hedy-Lamarr-Preis, das ist auch eine andere Geschichte, die wir machen. Ja, viel passiert an vielen Ecken und Enden, aber vielleicht gibt es ja noch Zusatzfragen, wo ich in die Tiefe gehen kann. Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. Herr GR Mag. Spitzer, bitte.

 

10.23.48

GR Mag. Gerhard Spitzer (SPÖ): Vielen Dank für die Beantwortung, eine spannende und wie Sie zu Recht sagen, längst notwendige Initiative. Jetzt im Detail: Einerseits, welche Zielgruppen, außer den von Ihnen konkret angesprochenen jungen Menschen könnten Sie sich vorstellen und andererseits, gäbe es aus Ihrer Sicht eine Chance, das auch international auszurollen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ich beginne gleich mit der ersten Frage. Wir machen es nur gut, wenn wir alle Generationen und alle Hintergründe von Biographien mit hineindenken, daher eben auch diese Broschüre, die eben einmal die Arbeitsfelder beschreibt. Es geht um Arbeit, es geht um Umwelt, es geht um alle Bereiche menschlichen Tuns, und daher müssen wir auch verstärkt in diese Bereiche hineinkommunizieren. Diesen Anfang haben wir mit dieser relativ leicht zu lesenden Broschüre einmal gemacht, um überhaupt die zentralen Fragestellungen klar zu machen.

 

Wir haben zum Beispiel ja schon Anwendungen, die die Stadt entwickelt hat, wie die KälteApp, wo man wirklich über eine App einfach auch sozial agieren kann, dass man für Obdachlose, die im Winter auf der Straße liegen und einfach Wärme brauchen, schnelle Verbindungen zum Gesundheitssystem und zur Sozialarbeit finden kann. Das zu popularisieren, das machen wir in unterschiedlichen Geschäftsgruppen. Das ist eben eine hybride Angelegenheit, daher ist jede Geschäftsgruppe natürlich auch mit diesem Thema der Digitalisierung befasst.

 

Zur Frage der Internationalisierung kann ich sagen: Es gibt jetzt einen wirklich sehr, sehr schönen Vorstoß, den wir gemacht haben. Wir hatten im November eine Reise nach New York, Anlass war eben der digitale Humanismus. Wir hatten im Austrian Cultural Forum, ein Panel unter anderem mit Professoren aus Berkeley von der Columbia University, Anya Schiffrin und anderen, wo dieses Thema bei vollem Saal einfach überhaupt einmal platziert wurde. Es war eine Wiener Vorlesung, die aber auch in den digitalen Raum gesendet wurde, und wir hatten einen Workshop an der Columbia University, eben um dieses Thema als Stadt einmal hineinzutragen. Es ist ja nicht so, dass nur wir in Wien die Notwendigkeit, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, erkennen. Das gibt es natürlich weltweit. Es gibt aber kaum eine Stadt, die versucht, das auch anwendungsorientiert mit der Wissenschaft zu entwickeln und wirklich in konkrete Politik umsetzen.

 

Da gelten wir schon als Leuchtturmprojekt und versuchen jetzt, unterschiedliche Universitäten einzubinden, auch weil ich vorhabe, diesen Hedy-Lamarr-Preis zu internationalisieren. Da gibt es auch gute Gespräche mit Paris, dass wir diesen Preis, der ja Frauen in der Forschung, in diesem Bereich als Role Models in den Mittelpunkt stellt, eben auch verstärkt internationalisieren. Also von daher gehen gerade große Impulse von Wien aus, und das freut mich sehr. Ich bin auch nach Boston zum MIT eingeladen, um dort über die Wiener Strategie zu berichten.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Frau GRin Matiasek, bitte.

 

10.27.14

GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Danke, Herr Vorsitzender! Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich habe, was halt so möglich ist, an Publikationen, aber auch an Diskussionen zu diesem Thema so einiges verfolgt und bin dabei immer wieder auf den Begriff der ethischen Grenzen gestoßen. Sie haben heute von einigen konkreten Projekten wie der KälteApp, der Selbstdarstellung im Web oder eben der Förderung von Frauen in der IT-Branche gesprochen. Wenn es um dieses Thema der ethischen Grenzen geht, ist es allerdings schon etwas schwieriger, da ins Konkrete zu gehen, weil eindeutige Grenzen ja nur das Strafrecht festlegen kann. Wie sehen Sie da eine Konkretisierung dieses Themas für die Zukunft?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke, liebe Frau Gemeinderätin!

 

Ethik ist ein unglaubliches Feld und seit Anbeginn der Menschheit wird darüber nachgedacht, was das genau ist. In diesem Bereich müssen wir es schaffen, damit es nicht nur eine Blase ist, nicht nur ein hohles Wort, uns das sehr genau auch selbstkritisch befragend immer herunterzubrechen: Was heißt ethisches Handeln? Ein Beispiel wäre: Welches Regulativ der Stadt Wien stellt sicher - bei jeder App, die man entwickelt, verfügt man ja auch über Daten von Menschen -, in welcher ethischen oder klar definierten Form die Stadt Wien mit den Daten der Nutzer umgeht, oder wie missbräuchlich kann man diese verwenden.

 

Die Daten von Nutzern und Nutzerinnen sind ja mittlerweile eine Ware. Nutzt man sie für den eigenen Ge

 

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