Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 115
oft so, dass die Hälfte der Abos einfach runterrasselt. Das haben wir hier nicht, sondern diese sind zum Großteil erhalten geblieben, das heißt, das Vertrauen in die Marke VBW ist einfach ganz groß. Und Sie wissen das wahrscheinlich aus den Berichten, unter den Preisträgern für die beste Regie ist auch beispielsweise der „Glöckner von Notre Dame“, der ist fast ausverkauft gewesen. Und ja - ich bringe es jetzt zum Schluss -, ich glaube sogar, wir haben in der ÖVP einen Verbündeten gefunden, der uns bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinblich helfen wird, denn es ist unser gemeinsames Anliegen, über alle Fraktionen in diesem Haus, dass wir gerade im Kulturbudget und in allen anderen Bereichen - Stichwort Daseinsvorsorge, ist ein guter „move“ - gemeinsam zusammenhalten und in den Finanzausgleich gehen. Und da freut es mich eigentlich, nach Ihren Wortmeldungen habe ich das Gefühl, da könnten wir wirklich gemeinsam mehr Geld für die Wienerinnen und Wiener rausholen, damit wir weiter eine derartig breite und leistbare Kulturlandschaft haben. - Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen daher zur Abstimmung. Wer der Postnummer 127 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt von SPÖ, NEOS und FPÖ gegen die Stimmen von ÖVP und GRÜNEN.
Es gibt zwei Anträge dazu.
Einer von den GRÜNEN, Erhöhung des Kulturbudgets um 30 Millionen. Es wird die sofortige Abstimmung beantragt. Wer dem beitritt, bitte um ein Zeichen. - Die Zustimmung ist bei den Antragstellern, den GRÜNEN, gegen die Stimmen der ÖVP, FPÖ, NEOS und SPÖ. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit und daher abgelehnt.
Antrag der ÖVP und der GRÜNEN betreffend Anpassung der Subvention für die Vereinigten Bühnen. Es wird die sofortige Abstimmung verlangt. Wer dem beitritt, bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei den Antragstellern, ÖVP und GRÜNE, gegen FPÖ, SPÖ und NEOS. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit, und der Antrag ist daher abgelehnt.
Es gelangt nunmehr Postnummer 129 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Filmfonds Wien für 2023. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag. Dr. Samel, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag. Dr. Ewa Samel: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Eppinger. Ich erteile es ihm.
GR Peter L. Eppinger (ÖVP): Ich erzähle Ihnen gleich eine kurze Erfolgsgeschichte. Danke, dass Sie mir kurz zuhören, liebe Kulturstadträtin!
11,5 Millionen EUR für den österreichischen Film, für Filme, die wir im Kino sehen, für Filme, die wir im Fernsehen sehen, für Geschichten, die oft weniger in der Prime Time stattfinden, aber die man findet, wenn man sie sucht. Vor allem das, was abseits der Blockbuster auch sein wichtiges Publikum findet, von der Nabis Filmgroup über die Golden Girls Produktion bis zu Ulrich Seidl ist alles dabei, was der Filmfonds fördert. Kann jeder online nachsehen, was und wie viel hier gefördert wird, es ist ein Lichtblick in Sachen Transparenz. Ich möchte die Mag. Christine Dollhofer und ihr Team ausgesprochen loben. Das (ein Blatt Papier in die Höhe haltend) ist nur eine von vielen Seiten, wo man nachlesen kann, was zu wie viel gefördert wird, wann es fertiggestellt wird und wie hoch der Anteil an den Gesamtherstellungskosten ist. Das ist echt schön, was die an Transparenz hier liefern, kann man auch als Oppositionspolitiker einmal loben. Dazu gratuliere ich an der Stelle. (Beifall vom Redner.)
Als wir hier zuletzt über Filmförderung gesprochen haben, liebe Frau Kulturstadträtin, das war ungefähr vor einem Jahr, da haben wir danach ein Gespräch geführt. Das war damals, als die Hubschrauber über der Donauplatte gekreist sind und der Netflix-Film von Chris Hemsworth da war. Sie haben mir erzählt, dass die Fördertöpfe erschöpft sind, und wir haben gesagt, wir hätten gerne mehr Produktionen hier. Und Sie haben gesagt, ja, da müssen wir halt etwas im Bund machen, wie toll ein Anreizmodell wäre. So. - Und das ist eine Erfolgsgeschichte, und auch darüber kann man mal sprechen.
Bevor ich darüber spreche, denn ich sehe die Carmen Fischer, möchte ich mich auch explizit bei Ihnen bedanken, weil ich wusste natürlich schon sehr viel über das Ding, aber ich habe viele Fragen und möchte immer gerne Antworten bekommen. Die bekomme ich nicht nur von Ihnen, sondern Sie haben mir natürlich selbstverständlich gleich mit Telefonnummern weitergeholfen, die ich auch abseits der Politik gebraucht habe. Und so ging meine Recherche viel schneller. Also, liebe Frau Fischer, vielen Dank, dass Sie mir da geholfen haben, Sie sind überhaupt ein sehr gewinnendes Wesen. Danke, dass wir so schön miteinander arbeiten können.
Nun bin ich ein aufmerksamer Leser von Regierungsprogrammen, und Sie kennen mich in Wien als interessierten Nachfrager. So wusste ich zu dem Zeitpunkt, dass, was ein Anreizmodell für Filme betrifft, in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, Finanzministerium, Wirtschaftsministerium und Staatssekretariat für Kunst und Kultur schon sehr viel Vorarbeit geleistet wurde, weil es eben enorm wichtig ist, dass man Produktionen, die in Ungarn sind, die in Tschechien sind, weil es dort ähnlich ausschaut wie in unserer Hauptstadt, wieder zu uns bekommt und überhaupt einmal Produktionen da hält und bei uns Arbeitsplätze schafft und generiert. Das war und ist mir als Kultursprecher der Volkspartei in Wien ein besonderes Anliegen, das ich dann auch in weiterer Folge mit dem Martin Kocher sofort besprochen habe. Wir beide haben zum Glück genügend Kondition, dass sich das bei unseren Laufrunden ausgeht. Der Martin hat von dem Vorhaben natürlich schon gewusst, aber er war sich der Dringlichkeit nicht so bewusst. Und siehe da, wir freuen uns alle, und Sie hoffentlich auch mit uns, denn es profitiert ja Wien davon: Mit 1. Jänner heißt es Vorhang auf für den gestärkten Filmstandort Österreich. Das ist ein weiteres
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