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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 23.03.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 95

 

ist es ein Anliegen, dass nicht alles zubetoniert und gepflastert wird. Das hat sich leider Gottes als Fehleinschätzung auch vieler Bürger erwiesen. Sie haben gesehen, wer hier tatsächlich hinter ihnen steht.

 

Die NEOS sind da halt sozusagen das fünfte Rad am Wagen, die tragen alles mit. Ich bin davon überzeugt, sie werden dann als Nachredner noch hergehen und sagen, die Bürgerbeteiligung war super und alles war wunderbar und toll und so viel ist umgesetzt worden, und so weiter, und so fort. Faktum ist, dass grundsätzlich alles kommen wird, wie seitens der SPÖ geplant, und das ist eine Tragödie, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Diese Pläne, die heute hier vorliegen, sind gewissermaßen ein nächster Anschlag auf den Südraum in Favoriten, auf das Dorfbild, auf das Ortsbild im Süden des Bezirkes, und der nächste ist ja gewissermaßen schon in der Pipeline. Bekanntermaßen soll in Rothneusiedl auch ein neues Stadterweiterungsgebiet entstehen. 21.000 Einwohner, das sind in etwa so viele, wie dann auch in der Seestadt wohnen sollen, sollen auch dort angesiedelt werden, allerdings nur auf rund der Hälfte der Fläche. Das heißt, die Bebauungsdichte, die Bevölkerungsdichte wird doppelt so hoch sein wie in der Seestadt Aspern.

 

Wir sehen ja auch, wie das in der Seestadt funktioniert hat. Also da war nicht sonderlich viel von Begrünung zu bemerken. Nun, von Begrünung, so wie es die SPÖ halt im Nachhinein gemacht hat, schon: Sie haben dann die Säulen der U-Bahn-Linien angemalt. Das war das Verständnis der SPÖ und der GRÜNEN von Begrünung in der Seestadt. Dass das für die Firma, die die Farben herstellt, in Ordnung ist, das verstehe ich schon, aber im Sinne der Bevölkerung, meine Damen und Herren, im Sinne der Bewohner ist das mit Sicherheit nicht.

 

Was die SPÖ natürlich auch sehr, sehr gerne macht, wie hier das grün Anmalen, ist Tarnen und Täuschen. Tarnen und Täuschen macht sie auch sehr gerne schon bei den nächsten Plänen, bei den nächsten Anschlägen auf das Ortsbild in Rothneusiedl, die sie vorhat. Da sollen 21.000 Menschen im südlichen Bereich des Bezirkes leben, und wissen Sie, wie die SPÖ das auf dieser Visualisierung abgebildet hat? (Der Redner hält eine Tafel in die Höhe.) Da gibt es nur Bäume, ganz interessant. (GR Christian Hursky: 4.000, 4.000!) 21.000 Menschen werden wahrscheinlich nur auf Bäumen leben, oder keine Ahnung, wo sich die Menschen entsprechend ansiedeln sollen, aber da gibt es nur Bäume. (GR Christian Hursky: 4.000, 4.000, 4.000!) Meine sehr geehrten Damen und Herren, glauben Sie mir, die Bevölkerung durchschaut Ihr Marketing, sie durchschaut Ihr Tarnen und Täuschen. (Zwischenruf von GR Christian Hursky.) - Sie können gerne süffisant lachen. Ich glaube, 2025 haben Sie in dem Bezirksteil nicht mehr so viel zu lachen, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Auch da sage ich Ihnen ganz offen: In Rothneusiedl haben wir landwirtschaftliche Nutzflächen. Da haben wir Flächen in der Größenordnung von rund 175 Fußballfeldern, die sich in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu fruchtbaren Ackerböden entwickeln haben können. Sie von den GRÜNEN, den Roten und auch den Pinken erzählen, wie wichtig Klimaschutz ist, wie wichtig es ist, sparsam mit Bodenversiegelung umzugehen. Genau, deswegen errichten Sie jetzt im Süden Wiens ja ein Stadtentwicklungsgebiet mit 21.000 Einwohnern auf der Hälfte der Fläche der Seestadt Aspern.

 

Das ist Greenwashing und nichts anderes, wenn dann „klimafit“ und was weiß ich, alles draufsteht. Das ist lächerlich, meine sehr geehrten Damen und Herren, das hat die Bevölkerung längst durchschaut. Sie vernichten da auch wieder ein sehr beliebtes und weitläufiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Da gibt es den Bürgermeister, der sich bei Pressekonferenzen hinstellt und großartig die Stadtlandwirtschaft präsentiert. Sie vernichten dort Stadtlandwirtschaft in riesigem Ausmaß und das, meine sehr geehrten Damen und Herren, wird mit Sicherheit nicht die Zustimmung von uns Freiheitlichen finden und mit Sicherheit auch nicht die Zustimmung der großen Mehrheit der Bevölkerung.

 

In diesem Sinne: Oberlaa, Unterlaa, Rothneusiedl sind für uns Freiheitliche und auch für mich persönlich ein Juwel, das es zu schützen gilt, nicht nur aktuell, sondern insbesondere auch für die folgenden Generationen. All diese Gründe, die ich heute hier angeführt habe, sind nicht nur der Grund dafür, hier dagegen zu sein, sondern auch Anlassgrund dafür, wieso wir Antragsteller diesen Absetzungsantrag eingebracht haben.

 

Die Hoffnung lebt bis zum Schluss, machen Sie nicht den Fehler, hier drüberzufahren! Ich bin auch davon überzeugt, wenn Sie hier drüberfahren, wird das eine oder andere noch ein juristisches Nachspiel haben. Ich habe vollkommenes Verständnis dafür, wenn sich bei überschießenden Maßnahmen oder Richtlinien in den Schutzzonen der eine oder andere auch noch juristisch zur Wehr setzen wird.

 

Ich finde es nur schäbig, dass die Stadt Wien das Einzelnen zumutet, die ja hier eine entsprechende Stange Geld in die Hand nehmen müssen, auf ihr Erspartes zurückgreifen müssen. Deshalb, kommen Sie zur Besinnung und ziehen Sie diesen Antrag wieder zurück! Danke. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich sowie auf der Galerie.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl.-Ing. Arapović.

 

Bevor ich ihr das Wort erteile, möchte ich auch noch seitens des Präsidiums die Bürgerinitiative herzlich begrüßen. Ich muss aber gleichzeitig auch festhalten, dass ich bitte, das Klatschen einzustellen, weil wir laut Hausordnung Störungen in Form von Klatschen oder negativen Äußerungen einstellen müssen. Vielen Dank. - Frau Diplom-Ingenieur, Sie haben das Wort.

 

12.09.23

GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović (NEOS)|: Vielen Dank, Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuseherInnen! Liebe BesucherInnen, ein herzliches Willkommen im Rathaus auch von meiner Seite! Es ist wirklich sehr schön, dass Sie ein großes Interesse an diesen Poststücken haben, an Ihrem Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl, das freut mich wirklich sehr.

 

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