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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 23.03.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 95

 

der anderen Seite, das Erwartungsmanagement irgendwie zu handlen. Denn, wie gesagt, es ist ein zusätzliches und freiwilliges Angebot der Stadt Wien, und wir wollen natürlich - und das ist auch unsere Aufgabe beziehungsweise die Vision - möglichst vielen berufstätigen, möglichst vielen auch alleinerziehenden Eltern die Möglichkeit geben, kostengünstige und abwechslungsreiche Ferien für ihre Kinder zu buchen.

 

Ich freue mich daher, dass wir die Summer City Camps im Jahr 2023 aufstocken können - um rund 20 Prozent der Plätze. Das ist richtig viel - 30.000 Plätze sind das für diesen Sommer und 11 Millionen EUR, die wir heuer dafür investieren. Somit steht ein Angebot im gesamten Zeitraum der 9 Wochen Sommerferien zur Verfügung, vom 3. Juli 2023 bis zum 1. September 2023. An 30 Standorten gibt es Spiel, Spaß, Freizeitbetreuung, Fahrradkurse, Schwimmkurse und auch qualifizierte Ferienbetreuung für Kinder mit Behinderung.

 

Was ist dieses Jahr neu? Die Summer City Camps sind ja auch einer durchwegs ständigen Entwicklung ausgesetzt beziehungsweise ständigen Adaptierungen, die auch vorgenommen werden müssen. Das hat natürlich auch mit dem großen Andrang und der großen Beliebtheit zu tun. Neu ist heuer - Kollege Krauss hat es vorhin angesprochen - eine Zweiphasenbuchung, wobei die erste Phase mit einem Code erfolgt, um einfach diesen Ansturm am ersten Tag ein bisschen abzufedern.

 

Und jetzt zum Wesentlichen: Die erste Phase der Buchung ist offen für Kinder mit Hauptwohnsitz in Wien, die eine öffentliche, ganztägig geführte Volksschule besuchen. Das sind OVSen und GTVSen. Jetzt hat Kollege Krauss vorhin gesagt, er könne sich nicht erklären, warum da Kinder je nach Schulform auseinanderdividiert werden, und dass diese Kinder in den anderen Schulformen und deren Eltern auf teure Privatangebote und Privatkurse angewiesen sind. - Ich kann Ihnen das gerne erklären, denn das ist einfach nicht der Fall und entspricht auch nicht der Wahrheit: Seit 2018, also seit dem Beginn der Summer City Camps, wurde entschieden, dass Kinder, denen eine Hortbetreuung zusteht, die einen Platz in einer Hortbetreuung, in einem Sommerhort haben, nicht Zielgruppe der Summer City Camps sind. Wir haben ganztägig geführte Volksschulen, wir haben OVSen in Wien, und deren SchülerInnen haben keine andere Möglichkeit der schulischen Sommerbetreuung. Wir haben Halbtagesschulen mit Hort - diese Kinder haben die Möglichkeit, einen Hortplatz, einen Sommerhort in ihrer Schule zu besuchen. Und wenn es nicht nur theoretisch der Fall ist, sondern wenn sie wirklich dort einen Platz bekommen, werden sie für die Anmeldung im Summer City Camp nicht zugelassen.

 

Warum ist das notwendig? - Ich habe es vorhin erwähnt: Der Andrang ist riesengroß. Es geht darum, vor allem berufstätige Eltern zu entlasten, auch Alleinerziehende zu entlasten und allen Kindern ein Angebot zu bieten: Den einen, die keine andere Möglichkeit haben, über die Summer City Camps und den anderen Kindern in den Schulhorten in ihrer jeweiligen Schule, meistens direkt an ihrem Schulstandort. Ich glaube, das ist eine vernünftige Lösung, die zielgerichtet ist, die fairer ist und vor allem alle Kinder in dieser Stadt miteinschließt. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Das heißt - und das möchte ich noch einmal betonen, weil es dazu teilweise auch falsche Meldungen gegeben hat -, es hat sich diesbezüglich auch nichts gegenüber den Vorjahren geändert. Es war immer so konzipiert. Neu ist nur, dass bei der Anmeldung dieser Anspruch auf den Hortplatz auch tatsächlich abgefragt wird.

 

Ich komme, was die Summer City Camps betrifft, dann auch schon zum Schluss. Ich hoffe, dass dieses Ferienangebot für die Wiener Sommerferien auch Sie so begeistert wie mich, und ich hoffe da auch auf breite Zustimmung. Es ist wirklich ein Angebot, das sich sehen lassen kann, und ein Angebot, das wirklich seinesgleichen sucht, wenn man nach Gesamt-Österreich oder auch international in andere Städte blickt. Kindern die Möglichkeit zu bieten, die Ferien in qualifizierter, guter Betreuung zu verbringen, wenn ihre Eltern nicht die entsprechenden Zeitressourcen dafür haben, ist ein ganz wichtiger Auftrag für uns, und deswegen bitte ich auch um Ihre Zustimmung. (Beifall bei den NEOS und von GR Mag. Josef Taucher.)

 

Vielleicht noch zu Ihren Anträgen und ganz allgemein: Ich habe gesagt, die Summer City Camps entwickeln sich jedes Jahr weiter, sie werden auch größer, sie werden breitgefächerter mit mehr Angeboten. Es wird in Wahrheit immer besser, und wir wollen natürlich nicht aufhören, sie immer besser zu machen. Wir bemühen uns auch ständig, Adaptierungen und auch eine Erweiterung des Angebots vorzunehmen. Auch was Ihre Anträge betrifft, kann man definitiv über viele Sachen nachdenken. Ich habe über das Gutsherrenmodell schmunzeln müssen. Das ist natürlich auch eine spannende Diskussion wert, Private einzubinden, und es wurde im Zuge dessen ja auch schon oft diskutiert: Wie könnte man das bewerkstelligen? - Das ist eine Riesenherausforderung, man müsste jeden einzelnen Betreiber überprüfen, zertifizieren als Fördernehmer - also fast ein Ding der Unmöglichkeit -, und man würde wahrscheinlich wieder viele ausschließen müssen, es wäre also schwierig.

 

Aber - was diese Woche oder letzte Woche schon verkündet wurde, und ich kann das hier gerne auch noch einmal für alle machen -: Nächstes Jahr gibt es eine Ausschreibung der Angebote beziehungsweise des Anbieters der Summer City Camps. Das heißt, es wird hier erstmals eine transparente Ausschreibung erfolgen, und ich freue mich schon, wenn wir dann nächstes Jahr entsprechende Neuigkeiten dazu berichten können.

 

Auf einen Antrag möchte ich vielleicht auch noch eingehen, der kommt von der FPÖ. Er hat jetzt mit den Summer City Camps gar nichts zu tun, aber: Sie bringen einen Antrag ein, dass die Gemeinde Wien Tanzveranstaltungen von Dragqueens verbieten soll. Sie schreiben in Ihrem Antrag: „Die Gemeinde Wien fördert Veranstaltungen, bei denen schrille Dragqueens in Dessous vor Volksschulkindern tanzen.“ - Vielleicht nur zur Richtigstellung: Dragqueens, die vor Volksschulkindern tanzen, werden in Wien nicht gefördert. Somit ist der Antrag auch faktisch falsch und kann natürlich nicht beachtet werden.

 

So viel bleibt mir zum Schluss noch: Auch für die anderen Anträge und Poststücke in diesem Bereich bitte ich

 

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