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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 23.03.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 95

 

Wien haben wir da ein sehr breites Spektrum an Angeboten im öffentlichen Raum, ob das Sozialarbeit im öffentlichen Raum ist, aber natürlich auch die vielen mobilen und herausreichenden Angebote der offenen Jugendarbeit, der Parkbetreuung, et cetera. Gerade für die jungen Wienerinnen und Wiener haben wir da seit Jahrzehnten - die Parkbetreuung feiert zum Beispiel ihr 30-jähriges Jubiläum - ein gutes Angebot, und mit den Awareness-Teams können wir da einen weiteren Puzzlestein hinzufügen, der gerade in den warmen Sommermonaten, in denen sich viele junge Menschen im öffentlichen Raum aufhalten, da auch noch ein erweitertes Angebot setzt.

 

Die Awareness-Teams sind auch ein bisschen ein Lückenschluss, würde ich sagen, zwischen eben diesen unterschiedlichen Angeboten der Parkbetreuung, aber auch der offenen, herausreichenden Jugendarbeit, weil sie einfach für die Situation von Feiern im öffentlichen Raum ein Angebot bieten, das junge Menschen durchaus auch brauchen - das haben auch die Erfahrungen in den letzten zwei Sommern gezeigt. Ich habe auch einmal mit den Awareness-Teams unterwegs sein dürfen, mit den Teams, die das im letzten Jahr angeboten haben, und habe da auch direkt erleben können, wie der Umgang mit den jungen Menschen ist, wie sich die schon gefreut haben, dass die Awareness-Teams gekommen sind, gewusst haben, dass das Ansprechpersonen für sie sind, egal, ob es jetzt darum geht, dass man einmal ein Wasser, ein Kondom oder etwas zum Knabbern braucht, aber natürlich auch bei Fragen, wenn es zum Beispiel um sensibilisierten Umgang mit Konsum von zum Beispiel Alkohol oder anderen Substanzen geht, wenn es aber auch darum geht, dass einmal Erste Hilfe notwendig ist, oder um andere Punkte.

 

Um es zusammenzufassen - denn ich glaube, meine Kollegin wird dann auch noch ein bisschen darauf eingehen -: Wir haben da wirklich ein großartiges Angebot, das international beispielgebend ist. Ich betone das auch immer so, weil ich weiß, dass schon viele andere Städte angefragt haben, wie genau Wien das macht, wie genau diese Awareness-Teams unterwegs sind, was das Angebot beinhaltet. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Angebot auch über die pandemieenge Zeit - denn vorbei ist sie ja noch nicht - hinaus weiter fortsetzen können, möchte mich auch für die tatsächliche Pionier- und Pionierinnenarbeit, die in den letzten Jahren schon geleistet worden ist, ganz herzlich bedanken und ersuche um Zustimmung. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Bakos. Ich erteile es ihr.

 

14.55.51

GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher!

 

Meine Kollegin ist schon auf vieles eingegangen, und es ist natürlich auch mir ganz wichtig, auf dieses großartige Projekt einzugehen, denn wir beschließen, wie sie es auch schon erwähnt hat, die Förderung von mobilen Awareness-Teams, die in den Sommermonaten abends und nachts vor Freitagen, Samstagen und Feiertagen im öffentlichen Raum unterwegs sind und, wie auch bereits die letzten zwei Jahre zuvor, auf Initiative des Vizebürgermeisters sensibilisieren, informieren und vor allen Dingen auch in Konfliktsituationen deeskalieren, weil wir schon damals gesagt haben und auch jetzt sagen: Wien ist natürlich als Millionenmetropole eine Stadt, in der vor allen Dingen auch der öffentliche Raum immer wichtiger wird und wo gerade eben auch ein verständnisvolles und rücksichtsvolles Handeln und ein solcher Umgang ganz wichtig sind. Und da passiert es eben auch, dass zwischen den vielfältigen Interessen der Menschen natürlich auch Konfliktpotenzial vorherrscht, ob durch erhöhtes Müllaufkommen oder zum Beispiel bei Lärmbeschwerden. Es gibt im öffentlichen Raum nun einmal vielfältige Interessen, und genau da kommen die Awareness-Teams ins Spiel, eben bevor Blaulichtorganisationen einschreiten müssen und diese sozusagen angerückt kommen.

 

Was passiert da bei den Awareness-Teams? - Ganz viel Kommunikation, weil immer auch das Credo war: Informieren, statt gleich zu strafen. Sie erinnern sich, vor allen Dingen während der Corona-Zeit war das ein ganz wichtiges Credo. Es ist ein Projekt, auf das wir sehr stolz sind, weil es ganz klar zeigt, dass wir die Interessen von jungen Menschen, die den öffentlichen Raum - und das zeigen auch Studien - immer mehr nutzen, in den Mittelpunkt stellen, aber gleichzeitig vor allen Dingen auch Lösungen im Sinne aller Wiener und Wienerinnen finden und anwenden.

 

Der Erfolg des Projektes war enorm. Letztes Jahr waren die Teams rund um die Hot Spots - also am Donaukanal, am Karlsplatz, am sehr berühmten Yppenplatz und vor allen Dingen rund um den Gürtel und rund um den Ring - unterwegs, haben über 18.000 Beratungsgespräche geführt (GR Stefan Berger: Wie lautet das Kriterium für ein Beratungsgespräch?) und waren in mehreren Hundert Situationen zur Stelle, sehr geehrter Herr Kollege Berger, in denen es um Erste Hilfe, um psychologische Betreuung oder um Konfliktintervention ging. Sie mögen vielleicht lachen, aber ich glaube, es ist tatsächlich schon wichtig, dass im öffentlichen Raum Teams unterwegs sind, die - und da werden Sie mir sicher recht geben - vor allen Dingen Konflikte auflösen, bevor irgendetwas Gröberes passiert.

 

Das heißt, es wird zwischen Nutzern und Nutzerinnen des öffentlichen Raums oder bei Lärmbeschwerden, auch zwischen NutzerInnen und Anrainern, Anrainerinnen vermittelt, dabei auch auf Regeln, auf Verbote aufmerksam gemacht und vor allen Dingen auch dazu beigetragen, dass der öffentliche Raum inklusiver gestaltet wird. Durch die Arbeit wird auch - das zu betonen, ist mir vor allen Dingen als Frauensprecherin ganz wichtig - das subjektive Sicherheitsgefühl vulnerabler Gruppen, wie zum Beispiel von Mädchen und jungen Frauen, gestärkt, weil diese im Nachtleben unterwegs sind und den öffentlichen Raum auch gleichberechtigter nutzen können, weil sie eben keine Angst haben müssen, zwangsläufig schlechte Erfahrungen machen zu müssen, sondern vielmehr eine Telefonnummer zur Hand haben, wenn sie nicht gleich die Polizei einschreiten lassen wollen, um diese Teams anzurufen und um Hilfe zu bitten.

 

Durch Teams, die mit ganz viel Erfahrung im Bereich der Awareness-Arbeit, im Bereich der Sozialarbeit, der Jugendarbeit, im Bereich der Security ausgestattet sind,

 

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