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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 110

 

Steckdose nicht 4 m von meinem Platz entfernt ist, sondern dass ich vielleicht meinen Laptop anstecken kann, wenn ich an meinem Platz im LehrerInnenzimmer sitze. Es geht um Unterstützungspersonal, Schulsozialarbeit, aber auch um multiprofessionelle Unterstützungen und, ja, es geht auch um zusätzliche Anreize für Lehrerinnen und Lehrer und auch DirektorInnen, an gewissen Schulen zu arbeiten und dort unterrichten zu wollen. Das wäre vielleicht ein Punkt gewesen, den man in einem effektiven Schulentwicklungsprogramm umsetzen könnte.

 

Ein Kernstück der London Challenge war es, Lehrer und Lehrerinnen dazu zu bewegen, an Schulen mit großen Herausforderungen zu gehen und dort zu unterrichten, und ein Kernstück war es, denen auch mehr materielle Anreize zu geben. Wir meinen, das wäre auch in Wien absolut notwendig und sinnvoll. Ebenso wäre es eine Möglichkeit, Lehrerinnen und Lehrern Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten zu geben, sich vielleicht an der Schule mit zusätzlichen Aufgaben weiterentwickeln zu können, mit Aufgaben, die sie vielleicht jetzt schon übernehmen, dafür, dass sie dann auch mehr Zeit dafür bekommen. All das steht in unserem Antrag.

 

Wir meinen, das Geld, das hier in das Wiener Bildungsversprechen fließt, wäre anderweitig weit besser aufgehoben. Deswegen werden wir dem leider nicht zustimmen. - Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, gebe ich zu Protokoll, dass GR Zierfuß ab sofort entschuldigt ist.

 

Zu Wort gemeldet ist GR Florianschütz. Sie sind am Wort.

 

17.22.06

GR Peter Florianschütz, MA, MLS (SPÖ)|: Frau Vorsitzende, vielen herzlichen Dank! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Vizebürgermeister! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer via Livestream!

 

Solch bildungspolitische Diskussionen sind irgendwie urspannend, da kann man sich ausleben, in alle Richtungen agieren und es entstehen jede Menge Assoziationen. En passant werde ich, wenn ich zum Akt rede, auch auf diese Assoziationen eingehen. Ich beginne mit jener, dass Kollegin Emmerling gefragt hat, wie es eigentlich mit der Bildungspolitik der FPÖ ausschaut. Mathematisch betrachtet ist das die leere Menge, nichts drin. Damit kann man dann halt auch nicht viel anfangen.

 

Ich probiere es jetzt auch ein bissel in den MINT-Gegenständen fordernd, weil das ist ja auch wichtig und es ist Teil dieses Programms. (Zwischenruf von GR Wolfgang Seidl.) - Ja, richtig, weil, wissen Sie, und das zum Ernst der Sache, dieses Programm steht erstens für Partizipation aller Schulpartnerinnen und Schulpartner, also auch der Schülerinnen und Schüler, und zweitens ist es ein Teil einer breiten Bildungslandschaft. Stellen wir uns vor, wir haben eine Wiese und auf dieser Wiese blühen viele Blumen, und eine dieser Blumen ist das. Es ist nicht die einzige, aber eine notwendige.

 

Meine Damen und Herren, die amerikanische Arbeiterbewegung hat einmal einen schönen Spruch entwickelt: Brot und Rosen. - Uns geht es darum, dass alle Kinder Deutsch lernen, dass alle Kinder lesen und schreiben und rechnen lernen, und es geht uns darum, dass sie dabei Spaß haben, sich in einer schönen und erfüllenden Schule selbstverwirklichen zu können. Dafür steht dieses Programm. (GR Maximilian Krauss, MA: Nur funktioniert das nicht!) Man darf sich, und das sage ich Ihnen ganz deutlich, nicht ausrechnen lassen: Das ist keine Lateinnachhilfe! - Stimmt, ist aber auch nicht so gedacht. Es ist so gedacht, dass wir hergehen und Standorte stärken. Wir haben einmal zehn Standorte, und diese stärken wir, dann kommen noch welche dazu.

 

Meine Damen und Herren, das Wesen des Pilotprojekts ist es, dass es nicht flächendeckend vollständig ist. Wer das nicht sieht, hat das Wesen des Pilotprojekts nicht verstanden. Dies ist ein Pilotprojekt und dieses Pilotprojekt wird nach der Evaluierung Folgewirkungen haben. (GR Felix Stadler, BSc, MA: Wo steht dabei, dass …) - Ich sage Ihnen das, und ich weiß das ganz genau, weil es ja ein Projekt der Fortschrittskoalition ist, der ich angehöre, Gott sei Dank. (GR Felix Stadler, BSc, MA: Wo steht das drin?) - Na, Sie können mir das glauben. Ich bedanke mich sehr bei Ihnen, Herr Vizebürgermeister, weil das ein Schritt in die richtige Richtung ist. Wir wissen beide, dass es nicht fertig ist, aber das haben wir ja nicht behauptet, sondern wir haben gesagt, wir starten das an, und das ist eine gute Sache.

 

Meine Damen und Herren, ich bin an sich ein extrem kritischer Mensch und immer unzufrieden, das wissen alle, und daraus kommt ja auch irgendwie der Fortschritt. Wenn die Menschheitsgeschichte, wie Hegel sagt, eine lineare Fortschrittsentwicklung ist, dann gehören dazu Kritik und Unzufriedenheit. Daher bin ich mit den Zuständen unzufrieden, das stimmt, und ich bin zufrieden, dass wir das machen. Ich weiß aber, es ist noch nicht genug, und das wird mehr werden. Es hat viele Komponenten, wie das mehr werden könnte, zum Beispiel mit Geld vom Bund, aber darauf möchte ich mich jetzt gar nicht ausreden. In Wien sind wir auch einen Weg gegangen, indem wir gesagt haben, na ja, wir versuchen es mit den bestehenden Ressourcen der Stadt. Und das, was neu ist, das Lamentieren … (Zwischenruf von GR Felix Stadler, BSc, MA.) - Herr Kollege, wenn Sie das bekritteln: Im Vergleich zu dem, was Sie auf Bundesebene zusammenbringen, ist das ein Quantensprung. Das möchte ich Ihnen schon sagen. Ein Quantensprung ist das, wo durch Energiezuführung, in dem Fall der Stadt, von einer Umlaufbahn ein Elektron auf eine andere springt. Das ist ein Quantensprung, und das gelingt hier. Es gibt noch viele verschiedene Umlaufbahnen und wir werden noch viel Energie hineinstecken müssen, keine Frage, aber es ist ein guter Beginn.

 

Eine erfolgreiche Wortmeldung provoziert die tatsächliche Berichtigung. Das kann ich mir zurechnen, das ist okay, ja, sehe ich aber voll gelassen. Und was soll ich Ihnen dazu sagen? - Man soll die eigene Ware nicht über Gebühr loben, darum höre ich jetzt auch auf damit. Wahr ist, dieses Geld, diese 5 Millionen EUR sind gut in eine Grundprojektion einer innovativen Idee investiert, nämlich Standorte zu befähigen, sich in einem Prozess für Schulqualitätsentwicklung zu entwickeln. Das ersetzt manche Dinge nicht, viele Dinge nicht, aber es ist ein richtiger und

 

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