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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 110

 

alog aufzufangen, die Sorgen dieser Vereine ernst zu nehmen und dann zu schauen, wo ich sie politisch ansprechen kann. Hier im Gemeinderat will ich dann Verbesserungen und Veränderungen fordern und auch im besten Fall für die Kinder und Jugendlichen umsetzen.

 

Ich möchte Sie jetzt mitnehmen auf meine Reise zu Rat auf Draht und Ihnen dazu kurz einen Einblick geben. Rat auf Draht gibt es seit 1987 und ist für Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen eine wichtige Anlaufstelle bei Problemen, bei Fragen, auch in Krisensituationen. Die Notrufnummer ist 147, ohne Vorwahl aus ganz Österreich zum Nulltarif rund um die Uhr erreichbar und vor allem anonym. Diese Anonymität ist besonders wichtig, weil diese getätigten Anrufe nicht auf der Handyrechnung nachlesbar sind und somit für die Kinder und Jugendlichen auch einen Schutz bieten.

 

Pro Tag werden bei Rat auf Draht zirka 200 Anrufe getätigt und alleine 35 Prozent davon kommen aus Wien. Der Anstieg ist mit 60.000 Anrufen pro Jahr doch schon sehr deutlich. Ziel dieser Telefonate ist eben, die Kinder und Jugendlichen zu motivieren, sie zu unterstützen, zu bestärken, aber ihnen auch dabei zu helfen, weitere Schritte zu setzen - und wenn es sein muss, auch gegen die eigene Familie. Dafür bietet Rat auf Draht auch Konferenzschaltungen mit Kinderschutzzentren oder der Polizei an.

 

In letzter Zeit nehmen gerade Anrufe der sechs- bis zehnjährigen Kinder drastisch zu, und aus diesem Grund versucht Rat auf Draht mittels Informationskampagnen Kinder zu erreichen. Bei meinem Gespräch, als ich dort war, musste ich leider erfahren, dass gerade Pflichtschüler diese Angebote nicht wirklich kennen. Der Grund ist, dass die Volksschulen die Informationsmaterialien freiwillig bei Rat auf Draht anfordern können. Ich glaube, eine Freiwilligkeit bietet nicht wirklich einen effektiven Kinderschutz, denn ich bin der Meinung, nur informierte Kinder können Gefahren abwehren und sich Hilfe holen, wenn sie diese brauchen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich bin der Meinung, Kinderschutz braucht starke Erwachsene, und wir haben es in der Hand und wir müssen hier auch klar Verantwortung übernehmen und auch Stellung beziehen. Als ich von dem Termin nach Hause kam und es dann halt über einige Wochen habe sacken lassen, kam mir dann die Idee, dass man mit einer ganz einfachen Methode, ganz simpel, aber doch effektiv, wirklich alle Kinder in der Pflichtschule erreichen könnte. Deshalb möchte ich Ihnen jetzt meine Idee präsentieren, und zwar:

 

Sehr geehrter Herr Bildungsstadtrat, ich bitte sie höflichst, verpflichtend ab Herbst in allen Pflichtschulen Wiens in der Aula oder im Schaukasten die Notrufnummer von Rat auf Draht sichtbar zu machen, auch mit einem QR-Code, sodass alle Pflichtschüler die Möglichkeit haben, bei Problemen, die sie daheim oder in ihrem Alltag haben, sich auch still und unbemerkt Hilfe holen zu können. Kinder gehen dann einfach zum Schaukasten hin und holen sich mittels QR-Code die Informationen. Ich glaube, das muss in allen Volksschulen machbar sein. Somit nimmt man auch der Volksschule eine Arbeit ab, sprich, diese Informationsmaterialien freiwillig anzufordern. So ist es effektiv, sinnvoll für alle Kinder sichtbar. Ich würde mir wünschen, dass Sie das umsetzen.

 

Ich habe heute im Laufe des Tages schon ein paar positive Signale der NEOS dazu erhalten, und es würde mich wirklich freuen, wenn Sie das für unsere Kinder umsetzen. Ich bin mir auch sicher, dass sehr viele betroffene Kinder, auch wenn es dann doch nur eines pro Schule ist, dann trotzdem dankbar dafür sind, denn anders kommen Kinder nicht zu dieser Notrufnummer. In keinem Elternhaus, wo ein Kind missbraucht wird, wird man dem Kind sagen: Hier hast du 147, ruf bitte an! - Ich hoffe, dass Sie das umsetzen, es würde mich sehr freuen, wenn es in allen Pflichtschulen dann für Kinder sichtbar ist. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat auf ein Schlusswort verzichtet.

 

17.50.33Wir kommen daher zur Abstimmung über die Post 15. Wer dieser zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig.

 

Es wurde jetzt gerade auch der Antrag von der Frau Gemeinderätin betreffend Aushang zu Rat auf Draht in Wiener Pflichtschulen eingebracht. Hier wird die Zuweisung an den zuständigen Ausschuss verlangt. Wer dem Antrag zustimmt, bitte um ein Zeichen. - Das ist einstimmig. Somit erfolgt die Zuweisung an den entsprechenden Gemeinderatsausschuss.

 

17.51.09Wir kommen zur Post 17 der Tagesordnung. Sie betrifft eine Förderung an den Q:Wir, Verein zur Stärkung und Sichtbarmachung queeren Lebens in Wien. Ich bitte den Herrn Berichterstatter Mag. Gremel, die Verhandlung einzuleiten.

 

17.51.24

Berichterstatter GR Mag. Marcus Gremel, MBA: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Maximilian Krauss. Sie sind am Wort.

 

17.51.37

GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!

 

Wieder einmal werden hier heute über 350.000 EUR für ein ideologisch motiviertes, linksextremes Projekt namens Queeres Jugendzentrum verschwendet. (GR Mag. Josef Taucher - erheitert: Das darf nicht wahr sein!) Ich sage, das sind Gelder, die wir an vielen anderen Stellen dringender bräuchten, aber definitiv nicht für ein derartiges Projekt, bei dem es wieder einmal darum geht, Kinder und junge Menschen mit sexuellen Inhalten zu indoktrinieren. Die Frühsexualisierung, die Sie ja auch schon im Wiener Bildungsplan in den Kindergärten beginnen (GR Felix Stadler, BSc, MA: Das ist ein Jugendzentrum!), jetzt auch in einem Jugendzentrum weiterzuführen und dort eine negative Entwicklung und einen negativen Einfluss auf die Jüngsten in unserer Gesellschaft vorzunehmen, lehnen wir, meine sehr geehrten Damen und Herren, ganz klar ab. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich. - GR Dr. Kurt Stürzenbecher: Sie hetzen die Leute auf!)

 

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