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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 110

 

dass die FPÖ hier ans Rednerpult kommt und Frau Faika El-Nagashi vor der eigenen Translobby in den grünen Reihen verteidigt, wo ein Mann, der so tut, als wäre er eine Frau, sich auf ihrem Sitz im Parlament fotografiert und sagt: Faika verschwinde, diesen Platz hole ich mir! - Das ist ja wohl das übelste Machogehabe. So etwas haben wir bei den Grünen nicht mehr erlebt, seit ihr eure ehemalige Vorsitzende hier aus dem Haus gemobbt habt, sodass sie ihr Mandat nicht einmal mehr angenommen hat. Aber immer wieder zeigt ihr dann halt doch euer wahres Gesicht. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Weber. Bitte.

 

18.00.01

GR Thomas Weber (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Gäste auf der Galerie! Ich freue mich sehr, dass ich Luca Flunger heute bei uns begrüßen darf, Geschäftsführung vom Verein Q:Wir, der als Verein das Queere Jugendzentrum umsetzt, und dass ihr heute bei uns bei dieser Diskussion auch dabei seid. (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte die Gelegenheit auch gleich nutzen, zu versichern, dass die überwiegende Mehrheit der Abgeordneten hier bei uns im Haus in Wien auf Vielfalt steht, die Vielfalt lebt, die Vielfalt liebt, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, eine Regenbogenhauptstadt ist, und dass die Töne, die ihr da gerade gehört habt, Töne sind, die es in diesem Haus gibt, die überwiegende Mehrheit in diesem Haus das aber anders sieht. (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN. - GR Wolfgang Irschik: Noch!)

 

Meine Freude, dass wir heute über das Queere Jugendzentrum reden, ist in der Tat riesengroß, denn das Queere Jugendzentrum ist seit langer Zeit ein echtes Herzensthema für mich. Die Tatsache, dass wir in Wien Österreichs erstes Queere Jugendzentrum umsetzen, ist großartig, ist vor allem für junge, queere Menschen in Wien großartig. Ich halte aber auch den Prozess, den unser Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr zum Queeren Jugendzentrum aufgesetzt hat, für einen wirklichen Vorzeigeprozess, wie ich mir wünschen würde, wie man in der Politik zu Entscheidungen kommt, nämlich einen Prozess ergebnisoffen zu starten, am Anfang das Symposium zu machen, am Ende eine Fachkonferenz zu machen, diesen ganzen Prozess mit einer Studie des Instituts für Höhere Studien wissenschaftlich begleiten zu lassen, das Ganze auf Augenhöhe im engen Austausch mit der Community und auch in der internationalen Vernetzung. Wir waren beispielsweise in Köln und haben uns Europas ältestes Queere Jugendzentrum, das „anyway“, angesehen und haben uns dort sehr wertvolle Tipps für die Umsetzung geholt.

 

Das Ergebnis all dessen, all dieses Prozesses war sehr klar und sehr deutlich, nämlich dass die Zeit für ein Queeres Jugendzentrum in Wien eigentlich überreif ist. Sie wissen es, dann gab es eine Einladung zu einer Konzepteinreichung, und der Verein Q:Wir, Verein zur Stärkung und Sichtbarmachung queeren Lebens, hat eben diese Konzepteinreichung für sich entschieden.

 

Jetzt gibt es etwas Neues, jetzt ist eine passende Immobilie für das Queere Jugendzentrum gefunden, die einerseits auch nach außen hin die Sichtbarkeit schafft, die das Thema braucht, und andererseits nach innen aber auch einen sicheren und geschützten Raum bietet. In Gehweite ist diese Räumlichkeit von unterschiedlichen Einrichtungen der offenen Jugendarbeit, es gibt dort Bildungsinstitutionen, sodass auch eine gute Vernetzung im Grätzl gegeben ist.

 

Mit dem Thema, mit dem Queere Jugendzentrum ganz generell, kommen wir auch den spezifischen Beratungsbedürfnissen nach, die junge queere Menschen haben. Hier stehen die professionelle Begleitung und der Austausch mit Gleichaltrigen im Mittelpunkt. Man kann es zusammenfassen: Wir bieten Schutz, wir stärken die Vielfalt und wir geben auch Raum für Vielfalt. (GRin Mag. Caroline Hungerländer: Wo ist die Vielfalt?)

 

Was ich an der Projektumsetzung durch den Verein besonders schön finde, ist, dass sowohl die inhaltliche Programmierung des Queeren Jugendzentrums, aber auch die Einrichtung des Queeren Jugendzentrums in einem engen Austausch mit jungen queeren Jugendlichen entstehen wird. Dazu wird es eine Peergroup geben, die sich dann im Sommer auch regelmäßig treffen wird, um das Thema partizipativ auf Augenhöhe gemeinsam mit der Community in Wien auch tatsächlich zu starten.

 

Auch hier an dieser Stelle der Aufruf: Wer bei der Peergroup mitmachen möchte, möge sich beim Verein melden, aber auch gerne mir schreiben. Ich werde euch dann vernetzen. Ich würde mich auch freuen, wenn die Peergroup von vielen Menschen mitgetragen wird und wenn viele Menschen mit tun.

 

Ich möchte abschließend wirklich aus ganzem Herzen sagen, dass ich mich nicht nur über das Projekt sehr freue, sondern dass ich mich auch sehr freue - ich habe euch ja schon erlebt -, wie ihr dieses Projekt aufsetzt, wie ihr dieses Projekt umsetzt, wie ihr dafür gesorgt habt, dass das Projekt auch schon gut in der Wiener Community vernetzt ist. Ihr könnt mir glauben, ich kann den Tag, an dem wir das Queere Jugendzentrum gemeinsam eröffnen werden, gar nicht mehr erwarten. Ich freue mich drauf! (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Hungerländer. Ich erteile es ihr.

 

18.05.11

GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP)|: Es ist gut, denn dann kann ich gleich auf Kollegen Weber antworten.

 

Zunächst ein Satz zur FPÖ: Was mir doch tatsächlich aufgestoßen ist, war die Bezeichnung als linksextrem. Jetzt haben wir heute in der Früh über Demokratie gesprochen, und ich habe angemerkt, dass ich es für demokratiepolitisch kritisch halte, wenn eine Debatte, die gesittet und geordnet in der Mitte der Gesellschaft stattfinden sollte, in ein extrem rechtes Eck gerückt wurde, wie das bei uns der Fall war. Es ist aber umgekehrt genauso falsch. Zu einem politischen Prozess, den man selbst nicht gut findet, pauschal zu sagen, das ist linksextrem, ohne auf die Für und Wider einzugehen, ohne eine differenzierte Diskussion zu führen, tut auch der Demokratie keinen Gefallen und lehnen wir deswegen auch ab. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, GRÜNEN und NEOS.)

 

Stichwort Prozess: Es gab offensichtlich einen breit angelegten Prozess. Wir haben das ein bisschen mit die

 

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