Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 110
und Leidenschaft man eben diesen Sport ausführen kann, Vorbilder, die uns hoffentlich auch alle inspirieren. Sie werden auch junge Menschen für die eine oder andere Sportart begeistern.
Gesellschaftlich: Wie gesagt, die EuroGames sind nicht nur ein sportliches Ereignis, sie sind auch eine Plattform für Freundschaften, für Begegnungen und vor allem auch für den Austausch von neuen Ideen. Die EuroGames 2024 sind Gelegenheit für uns alle, für eine Welt einzustehen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Geschlechteridentität oder auch sexuellen Orientierung respektiert und geschätzt wird. Wir werden alle diese Plattform nutzen, um die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Gemeinschaft zu erhöhen und für eine Zukunft zu kämpfen, in der Vielfalt und Diversität eben als Stärke betrachtet werden. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ und NEOS.)
Der dritte Punkt, touristisch: Wir haben gehört, es sind über 3.000 Athletinnen und Athleten, die natürlich von ihren Familien, von Freunden begleitet werden, von Sportfunktionären, die über ihre Hashtags, über ihre Blogs wunderbare Bilder von Wien in die Welt hinaustragen werden und die dadurch natürlich auch als Booster für den Wien-Tourismus dienen. Deshalb werden wir als Gastgeber dieser Spiele alles tun, damit sich jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin willkommen fühlen. Wir werden unseren Gästen und Gästinnen einen unvergessenen (Mag. Caroline Hungerländer: Was? Gästinnen?) - unseren Gästen, Entschuldigung -, unseren Gästen ein unvergessenes Erlebnis bieten. (StR Dominik Nepp, MA: Das ist so heteronormativ! Man muss alle nennen!) Wir werden eine Atmosphäre schaffen, und ich hoffe, dass wir heute beginnen, diese Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder eben sicher und akzeptiert fühlt, vor allem frei von Diskriminierungen und Vorurteilen.
Der vierte Punkt ist natürlich der wirtschaftliche: Ich glaube, das brauche ich nicht weiter auszuführen, die vielen Hotels, die Gastro-Betriebe, der Handel, der sonstige Dienstleistungsbereich, viele, viele kleine und mittlere Unternehmungen in Wien, die direkt oder indirekt eben von diesem Großereignis profitieren werden.
Wien ist bereit, seine Türen weit zu öffnen und unsere Gäste mit offenen Armen zu empfangen. Wir sind stolz darauf, ein weltoffenes, ein tolerantes Zuhause zu sein, in dem Menschen jeglicher Orientierung und jeglichen Hintergrunds in Harmonie zusammenleben. Die EuroGames 2024 geben uns die Möglichkeit, diese Werte, die ich gerade genannt habe, zu zelebrieren, aber auch der Welt zu zeigen, was Wien, was diese wundervolle Stadt wirklich ausmacht. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ und NEOS.)
Ich möchte mich bei den Personen, die Kollege Weber schon genannt hat, bei allen Beteiligten für ihr unglaubliches Engagement auch noch einmal bedanken. Was uns betrifft, werden wir diese großartige Veranstaltung natürlich mit unserer ganzen Kraft unterstützen. Herzlichen Dank. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Hungerländer. Ich erteile es ihr.
GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Den EuroGames werden wir nicht zustimmen, wobei ich sage, es ist kein hundertprozentiges Nein. Es ist durchaus die Möglichkeit, dass wir uns das einmal anschauen, aber ich sage Ihnen auch, was ich nicht verstehe.
Ich mache, eigentlich seitdem ich gehen kann, Sport, meistens in Frauenvereinen. Es war nie irgendwo Thema, ob jemand homosexuell, heterosexuell oder sonst irgendeine sexuelle Ausrichtung hat. Niemals! Die einzigen Themen, die wir hatten, waren, ist sie gut darin, was sie macht, und ist sie ein Teamplayer. Das war in allen Sportvereinen, und genauso muss es sein, meine Damen und Herren. Ich halte es als Politikerin und als Hobbysportlerin für grundlegend falsch, dass man eigene Ligen für Menschen mit anderer sexuellen Ausrichtung - mit einer einzigen Ausnahme, einer anderen Geschlechtsidentität - macht. Ich glaube, der Sportraum muss für alle offen sein, und es ist der falsche Weg, zu sagen, wir machen da unsere Geschichte und ihr macht da eure Geschichte und wir trennen untereinander. (Beifall bei der ÖVP. - GR Johann Arsenovic: Was ist mit der Heeressportolympiade, der Polizeiolympiade?) - Das ist doch nicht das Gleiche, das sind ja Berufsgruppen. Das kannst du ja nicht vergleichen. (Zwischenrufe bei GRÜNEN, FPÖ und ÖVP. - StR Dominik Nepp, MA: Der Sobotka strahlt schon das Parlament an mit Regenbogenfarben! Nicht scheinheilig sein! - GR Johann Arsenovic: Was hat das mit den EuroGames zu tun?)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Ich darf bitten, der Rednerin zuzuhören. Es kann sich ja jeder noch zu Wort melden. Ich bitte um Aufmerksamkeit.
GRin Mag. Caroline Hungerländer (fortsetzend): Die einzige Ausnahme, die ich angesprochen habe und wo ich auch zu 100 Prozent dahinterstehe, sind biologische Männer, die nach Durchleben einer männlichen Pubertät eine Geschlechtsumwandlung gemacht haben, Frauen sind und dann bei Frauenwettbewerben antreten. (StR Dominik Nepp, MA: Das sind Männer!) Jetzt möchten Sie meinen, das ist weit hergeholt, aber tatsächlich, meine Damen und Herren, ist das Realität. Es dürfen Transfrauen bei Profiwettbewerben und bei Hobbywettbewerben in den Vereinigten Staaten, in Kanada, in anderen Ländern antreten. Und was passiert, ist, sie gewinnen alles. Was passiert, ist, dass Frauen, Sportlerinnen, weibliche Sportlerinnen ihre Karrieren aufgeben. Was da passiert, ist eine Untergrabung von der Weiblichkeit im Sport. Was sie damit machen, ist, Frauensport zu zerstören. Ich halte es für höchst relevant, dass wir hier einen Konsens haben, dass diese Praxis niemals in Wien und in Österreich ausgeführt werden darf, denn die Argumente sind ja folgende:
Der relevante Punkt ist, wenn ein Mann eine männliche Pubertät durchläuft, verändert sich sein Körper in einer Art und Weise, wie es der weibliche Körper nie macht. Beispielsweise hat er eine andere Knochendichte, er hat eine andere Muskelmasse, er hat ein anderes Lungenvolumen. Das heißt, selbst wenn Männer dann eine Hormontherapie machen, auch über mehrere Jahre hinweg, wie wir in Studien sehen, haben sie immer noch diese biologischen Vorteile. Dann sinkt zwar der Testosteronlevel auf ein Niveau, das immer noch höher als von biologischen Frauen ist, aber trotzdem ist die Kraft noch stärker und
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