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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 28.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 102

 

Wenn man eine Mission hat, muss man nicht gleich jeden einzelnen Schritt in den nächsten Jahrzenten kennen, aber dieses Ziel müssen wir immer vor Augen haben. Ein gutes Beispiel ist wahrscheinlich die weltberühmteste Mission, die Mondlandung. John F. Kennedy hatte 1962 auch noch keinen konkreten Plan für das Antriebsmodul gehabt oder für den Computer oder für die Software. Den Begriff Software hat es in dem Fall noch gar nicht gegeben. Es wurden, glaube ich, 2 m hohe Codes gemacht, aber das Ziel war klar, und 1969 ist es gelungen und 400.000 Menschen haben an diesem Ziel gearbeitet.

 

Unsere Mission ist die Klimaneutralität 2040. Das ist ein sehr technischer Begriff für eine Stadt, die es geschafft hat, eine Stadt zu sein, in der das gute Leben möglich ist, und das auch in Zukunft abgesichert ist. Die Mission ist im Klimafahrplan festgelegt, eben mit der Grundlage der Lebensqualität auch in Zukunft in allen Bereichen. Wahrscheinlich ist unsere eigene Mondlandung in allen diesen Detailzielen am ehesten beim Detailziel „Raus aus Gas“ ganz gut auch als Mondlandung umschrieben. Es ist eine Mammutaufgabe, und wie das bei Mammutaufgaben ist, es braucht ein Wort, das in Mammut steckt: Mut. Was macht Mut? - Wenn man erkennen kann, dass es geht. Und das war eine Arbeit der letzten Jahre, ganz besonders des letzten Jahres: Zeigen, was man will, aber auch schon zeigen, dass es geht.

 

Bleiben wir beim Beispiel Wärmewende. Da haben wir uns eben vorgenommen, nicht nur diese klare Strategie zu erarbeiten, was 2022 passiert ist, sondern eben auch mit Beispielprojekten - 100 werden es bis 2025 sein - zu zeigen, wie das geht, ein Haus umzurüsten auf klimafreundliche Alternativen zu Gas und was das für die Mieterinnen und Mieter, für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet, nämlich - da bin ich wieder beim eigentlichen Punkt - ein Anstieg der Lebensqualität. Und so, wie die Wärmewende mitten im Gange ist, ist auch die Energiewende mitten im Gange, und wir können schon jetzt erkennen, dass es geht. Kollege Gara hat es am Beginn der Debatte schon gesagt, wir können das ganz gut nachlesen, wir zeigen nämlich an einem Dashboard die Entwicklung nach. Noch einmal zur Erinnerung, wir haben uns vorgenommen, schon 2030 mit unseren Sonnenenergieflächen auf 800 Megawatt Peak Leistung zu kommen. Wir haben seit der Ausrufung der Sonnenstromoffensive bis zum Jahreswechsel eine Verdopplung geschafft, von 50 auf 100 Megawatt Peak, und wenn man in den letzten Tagen auf das Dashboard geschaut hat, hat man gesehen, wir sind schon bei 122 Megawatt Peak. Wir schreiten hier rasant voran, wir zeigen hier, wir haben ein klares Ziel, und wir setzten dieses Ziel Tag für Tag um. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Das sind oft ziemlich große Brocken und ziemlich dicke Bretter und ziemlich große Missionen. Das könnte man jetzt eben auch beim Erhalt und beim Ausbau des Grünraums sagen, bei einer Stadt, die weiterhin stark wächst. Vielleicht habe ich nachher noch kurz Zeit für konkrete Beispiele, aber ich wollte am Beginn genau dieses Bild zeichnen. Alle großen Änderungen sind vielleicht im Detail noch nicht ganz klargelegt, aber wenn es große Veränderungen zum Besseren sind, dann steht im Mittelpunkt immer eine Entscheidung: Eine Entscheidung, auf eine Mission zu gehen. Und unsere Mission ist eben, ein gutes Leben für alle bieten zu können. Schauen wir einmal darauf hin, wo wir jetzt stehen. Was sind die Grundlagen dafür, diese Mission zu erreichen, in 20 Jahren, in 30 Jahren weiterhin die Stadt mit der größten Lebensqualität zu sein. Nun, die Grundlagen sind gelegt, die werden ja auch fast Jahr für Jahr, manchmal sogar im Monatstakt gekürt, weltweit. Heute ist schon der Vorschlag gekommen, den Vergleich mit anderen Städten zu suchen. Den suchen wir, den hat zum Beispiel auch erst letzte Woche das „Monocle Magazin“ gesucht, als es Wien ein weiteres Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt hat.

 

Warum ist Wien die lebenswerteste Stadt der Welt? Jeder kann die Augen zumachen und hat ein Bild. Das ist zum Beispiel, weil Wien so sauber ist. Die MA 48 hat im Jahr 2022 insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Müll gesammelt. Apropos, vielleicht noch einmal der Städtevergleich, lieber Kollege Stark, bei der Mülltrennung hat Wien im Hauptstädtevergleich Platz 3 hinter Tallinn und Luxemburg. Wien ist die lebenswerteste Stadt, weil wir das beste Hochquellwasser haben, weil wir einen Grünraumanteil von 53 Prozent haben und damit eine Stadt sind, die so grün ist wie kaum eine andere, weil unsere Kinder heute eine bessere Luft atmen, als wir sie noch als Kinder geatmet haben. Ich könnte jetzt viele weitere Beispiele bringen, aber auf was ich im Zusammenhang mit dem Rechnungsabschluss gerne hinaus will, ist, dass wir im Jahr 2021 sehr viel daran gearbeitet haben, für alle diese Missionen, für alle diese Ziele, für alle diese Teilbereiche konkrete Weichen zu stellen, Visionen zu formulieren, eben im Zusammenhang mit unserem Klimafahrplan zu sagen, wo wir hinwollen. 2022 war das Jahr des Anpackens. 2022 war das Jahr, in dem wir uns die Hände schmutzig gemacht haben, um diesen Klimafahrplan in die Realität zu bringen, um auf unsere Mission zu gehen und die ersten Schritte auf diesem Weg in eine gute Zukunft zu gehen.

 

Eine Grundlage bei diesem Klimafahrplan war nicht, jedes einzelne Stückerl schon vorzuformulieren, deswegen, lieber Herr Kollege Guggenbichler, bringt es auch nichts, jedes Jahr den Klimafahrplan als Antrag hier einzubringen. Das diskutieren wir dann in den Gemeinderatssitzungen, aber wir sind ja auch die Geschäftsgruppe für Kreislaufwirtschaft, also vielleicht ist reuse und recycle auch hinter vielen Anträgen heute bei unserer Geschäftsgruppe gestanden. Es gibt ein drittes R: reduce. Das wäre vielleicht manchmal gar nicht so uninteressant in Zusammenhang mit unserer gemeinsamen Zeit, aber wie auch immer.

 

Wir sind, wie gesagt, im Jahr 2022 in vielen Bereichen ins Anpacken gekommen. Ein Bereich betrifft zum Beispiel den Grünraum. Die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner haben den großen Auftrag, die Grünraumoffensive umzusetzen, 400.000 m² neue und umgestaltete Parks sollen es sein. Mit Jahreswechsel war die Hälfte erreicht, und zwar mit 78 unterschiedlichen Projekten mehr als die Hälfte erreicht. Es sind schon ein paar Beispiele von den Rednerinnen und Rednern gekommen, ich muss jetzt nicht mehr ins Detail gehen, möchte aber schon sagen,

 

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