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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 28.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 102

 

sehr dichtes Jahr. Meine Kollegin Pipal-Leixner hat auch schon viel ausgeführt. Ich möchte aber trotzdem auch noch einmal ein paar Blicke darauf werfen. Ein riesengroßes Projekt, das uns natürlich auch noch in den kommenden Jahren beschäftigen wird, ist die Frauenbefragung der Stadt Wien in Kombination mit dem Gleichstellungsmonitor. Beides steht für einen frauenpolitischen Zugang, den wir in dieser Stadt schon seit vielen Jahren beziehungsweise eigentlich seit Jahrzehnten haben: dass wir einerseits gemeinsam mit den Wienerinnen daran arbeiten, die Stadt für sie zu gestalten und auf der anderen Seite auch immer dafür sorgen, dass wir eine gute Datenlage haben, um die Situation von Männern und Frauen in unserer Stadt gut analysieren zu können.

 

Das ist etwas, was in Wien tatsächlich einzigartig ist und in der Form und in dem Ausmaß nicht in vielen anderen Städten vorliegt. Ich habe das gerade erst vor zwei Wochen auch in Brüssel mit anderen StädtevertreterInnen diskutieren können. Die Datenlage über Einkommen, Lebenssituation, Gewalt, Wohnumfeld, et cetera zu haben, ist etwas, was es uns dann auch ermöglicht, passgenau frauenpolitische Maßnahmen zu treffen - nicht nur in diesem Resort, sondern auch in vielen anderen Bereichen.

 

Wir haben vorhin auch schon gehört, Frauenpolitik ist eine Querschnittsmaterie. Das leben wir in dieser Stadt seit vielen Jahrzenten. Die Frauenbefragung und auch der Gleichstellungsmonitor haben uns also gezeigt, wie es um die Frauen in dieser Stadt steht - und auch um die Männer, weil wir die natürlich auch immer mitnehmen.

 

Entlang der Frauenbefragung sind im letzten Jahr auch schon die ersten Maßnahmen gesetzt worden. Ich möchte auch noch ein paar aufzählen, weil sie, wie ich finde, auch die Schwerpunkte, die wir in dieser Stadt haben, noch einmal gut darlegen. Das ist einerseits die Eröffnung der Mädchenzone am Hebbelplatz. Ein starker Schwerpunkt auf Mädchenarbeit und junge Frauen - generell immer auf junge Menschen - erfolgt in dieser Stadt auch mit dem „Töchtertag Kids“ oder eben dem Projekt „Mädchen feiern Technik“. Gerade da haben wir einen sehr starken Schwerpunkt auch auf die jüngsten Wienerinnen gelegt und werden das auch in Zukunft noch weiter machen.

 

Auch im großen Bereich Digitalisierung ist im letzten Jahr sehr viel vorangegangen. Das erfolgt einerseits mit neuen Studienplätzen, die auch gefördert werden, aber auch mit vielen jetzt schon sehr bewährten Workshops, zum Beispiel den DigiGirlPower-Workshops, die schon seit längerer Zeit stattfinden, aber auch mit den vielen Angeboten vom ABZ Austria, wenn es darum geht, dass Frauen sich auch in diesen Bereichen weiterbilden können. Auch der WAFF mit den vielen Angeboten ist schon angesprochen worden, wo wir gerade im Bereich der Frauenförderung auch viel zu bieten haben. Mädchen, junge Frauen, Digitalisierung: Wir arbeiten uns an die - wie ich sagen würde - wichtigsten und richtungsweisenden Zukunftsthemen heran.

 

Gerade in einem weiteren sehr richtungsweisenden Themenbereich, nämlich in den Fragen von Klima und Gender, hat sich im letzten Jahr mit einer Tagung, die zu genau diesem Themenbereich stattgefunden hat, und darauffolgenden Publikationen und - ich würde auch sagen - vielen Handlungsanweisungen, die wir auch in die nächsten Jahre mitnehmen werden, viel getan.

 

Ein weiterer Bereich, der schon angesprochen worden ist und der mir - genauso wie uns allen in diesem Raum, glaube ich - auch sehr wichtig ist, ist das Thema des Gewaltschutzes. Ich kann in dem Fall Kollegin Spielmann auf jeden Fall nur recht geben, gerade in Bezug auf das, was wir in den letzten Wochen erlebt haben: Wie über Übergriffe gesprochen worden ist, wie Frauen quasi selbst dafür verantwortlich gemacht worden sind, wenn ihnen Übergriffe passieren, wenn sie Gewalt erfahren müssen, und wie weit verbreitet das ist, egal, ob in den Medien, aber auch einfach in der Gesellschaft. Das ist erschreckend und hat uns auch zu denken zu geben. Gerade wenn wir an den Bereich der Freizeit denken - an Konzerte, ans Fortgehen und auch ans Partyumfeld - haben wir auch, glaube ich, im letzten Jahr gezeigt, dass wir sehr wohl genau wissen, was Themen sind, die Frauen betreffen, nämlich gerade mit der Kampagne zum Thema K.O.-Tropfen, die ja auch nicht abgeschlossen ist, sondern uns ja sicherlich auch noch weiter begleiten wird.

 

Gerade da hinzuschauen und auch zu sagen, es gibt sehr spezifische Themen, bei denen vielleicht nicht alle wissen, dass das überhaupt passiert, ist das, was die Frauenpolitik in dieser Stadt auch auszeichnet: Dass wir nämlich immer auch unterschiedliche Gruppen von Frauen im Blick haben und wissen, was die an Informationen und Angeboten brauchen. Darauf können wir, glaube ich, auch wirklich stolz sein.

 

Im Bereich des Gewaltschutzes können wir im letzten Jahr - es ist schon mehrfach angesprochen worden - mit dem fünften Frauenhaus natürlich auf einen weiteren riesigen Meilenstein blicken. Wir können auch unglaublich stolz sein, dass wir als Stadt Wien die Istanbul-Konvention übererfüllen, aber damit - und mit vielen anderen Programmen, die im Verein Wiener Frauenhäuser passieren - auch vorleben, wie Gewaltschutz ein sehr umfassendes Thema und ein sehr umfassendes Feld ist.

 

Es ist im letzten Jahr auch viel im Bereich von Antigewalttrainings in Zusammenarbeit mit der Männerberatung getan worden. Wir wissen aber auch: Der beste Schutz vor Gewalt ist ein ökonomisch abgesichertes Leben. Damit von Gewalt betroffene Frauen Perspektiven haben, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen, hat der Verein Wiener Frauenhäuser in einem gemeinsamen Projekt mit dem AMS, das auch super angelaufen ist, wirklich Großartiges vorgelegt.

 

An dieser Stelle gleich ein riesengroßer Dank an alle MitarbeiterInnen im Gewaltschutzbereich im Verein Wiener Frauenhäuser. Bitte auch Kollegin Ludwig-Faymann ein großes Dankeschön für diese Arbeit auszurichten, die da jeden Tag in so einem wichtigen Feld passiert. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Wenn ich schon beim Gewaltschutz bin, möchte ich jetzt kurz auch auf die Budgetdiskussion und auf die Frage, wer eigentlich wie viel Geld ausgibt und wie das so ist, eingehen. Ich war schon ein bisschen irritiert, Frau Kol

 

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