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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 20.09.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 116

 

schäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke gerichtet und betrifft die neue Multifunktionsarena. (Am 30. Jänner 2019 haben Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Finanzstadtrat KommR Peter Hanke angekündigt, dass die neue Multifunktionsarena nach eingehender Prüfung in Neu-Marx errichtet werden soll. Die Entwicklung und Errichtung erfolgt durch die WH Arena Projektentwicklung GmbH, einer Tochter der Wien Holding GmbH. Laut damaligem Stand sollte der Spatenstich im Jahr 2021 erfolgen, die Eröffnung war für das Jahr 2024 geplant. Auf Grund von Verzögerungen und unklaren Kostenschätzungen ersuchte die ÖVP Wien im Dezember 2020 den Stadtrechnungshof, die Pläne und die Finanzierung dieses Projektes einer Prüfung zu unterziehen. In seinem im November 2021 präsentierten Ergebnis kritisierte das Prüforgan sowohl die erhöhten Kosten auf Grund mangelnder Abstimmung, als auch den Terminplan, sei doch im „worst case“ von „einem Projektabschluss erst 2029 auszugehen“. Im Juli 2023 wurde seitens der Stadt Wien der strategische Partner für die Planung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung des Projektes präsentiert, der als Bestbieter aus dem Vergabeverfahren hervorgegangen ist. Die Fertigstellung sei laut Wien Holding nun bis „Ende 2029“ vorgesehen. Diese Vergabe wurde aber von den unterlegenen Bietern beim Verwaltungsgericht Wien beeinsprucht, wodurch weitere Verzögerungen drohen. Sie als zuständiger Stadtrat sind Eigentümervertreter der Stadt Wien bei der Wien Holding GmbH und haben auch entsprechende Ingerenzmöglichkeiten auf die zum WH-Konzern gehörige Projektentwicklung GmbH. Welche Schritte beziehungsweise Vorgaben haben Sie als zuständiger Eigentümervertreter der Stadt Wien bei der Wien Holding GmbH gesetzt, um das für Wien so wichtige Infrastrukturprojekt weiter voranzutreiben?)

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Einen wunderschönen guten Morgen zum Beginn der Herbstarbeit hier im Haus!

 

Ich danke für die Fragestellung. Es ist dies ein wichtiges Infrastrukturprojekt, das mir von Anfang an sehr am Herzen liegt. Ich glaube, dieses am Herzen Liegen habe ich auch vor einer Woche verdeutlicht, als wir im Ausschuss relativ intensiv zu diesem Thema unter „Allfälliges“ Stellung genommen haben, um die Breite des Themas, aber auch die Inhalte und die Prozesse, die bereits abgelaufen sind und die vor uns liegen, darzustellen.

 

Lassen sich mich jetzt aber zu diesem Thema noch einmal ganz kurz ins Detail gehen, um ein Bild davon zu geben, wo wir momentan stehen. Sie alle wissen: Wir leben von dem Veranstaltungsort Wien. Wir haben in Europa eine großartige Ausgangslage. Wir haben eine bedeutende Historie über viele Jahrzehnte. Wir sind in Wien mit der Wiener Stadthalle, die mittlerweile 65 Jahre alt geworden ist, der zentrale Veranstaltungsort. Wir haben derzeit über 300 Veranstaltungen alleine in der Wiener Stadthalle, und es kommen rund 1 Million Besucher per anno dort hin.

 

Es ist aber noch einmal darauf hinzuweisen: Die Stadthalle ist 65 Jahre alt. In diesen 65 Jahren ist sie ein toller architektonischer Raum, wirklich großartig! Wir alle wissen natürlich, dass Instandhaltungen wichtig und gut sind. Die Anforderungen an modernes Eventmanagement haben sich aber ganz einfach verändert. Diese sind ganz anderes geworden. All das, was an Flexibilität sowie an Sicherheitsthemen gefordert wird, muss auch zeitgemäß dargestellt werden. Genau das versuchen wir, mit einem neuen Projekt in diesem Bereich abzudecken.

 

Ich schaue jetzt nur zurück auf Ihre Fragestellung, die mit dem Satz endet: „Welche Schritte beziehungsweise Vorgaben haben Sie als zuständiger Eigentümervertreter der Stadt Wien bei der Wien Holding gesetzt, um das für Wien so wichtige Infrastrukturprojekt weiter voranzutreiben?“ Betreffend Vorgaben möchte ich das explizit beantworten. Welche Vorgaben habe ich gemacht? - Ich habe ganz klar gesagt: Für Wien ist es wichtig, dass wir eine Arena bekommen, planen und umsetzen, die eine Top-3-Arena in Europa sein soll. Wie kommen wir überhaupt auf diese Ansage? - Weil wir eben in diesen 65 Jahren mit großer Erfahrung die Stadthalle immer als Top-Playerin im europäischen Raum als Veranstaltungs-Location hatten. Deshalb muss es unser Anspruch sein, genau dort weiterzumachen. Ein Zurück ist sicherlich nicht möglich, und deshalb die Ansage, dass es eine Top-3-Arena sein soll.

 

Welche sind die ganz großen Arenen, die derzeit in Europa an der Front stehen? - Es sind dies die O2 Arena in London mit rund 20.000 Sitzplätzen, die Accor Arena in Paris mit 20.000 Plätzen sowie die Mercedes-Benz Arena mit 17.000 Plätzen in Berlin. Das sind 3 der wesentlichen Top-Orte, die in Europa momentan bespielt werden, und in diesem Bereich beziehungsweise Segment sollten wir uns mit der neuen Halle wiederfinden. Es soll dies erstens eine multifunktionale High-Level-Arena sein, und zwar multifunktional im Sinne dessen, wie das bei uns auch in Vergangenheit abgelaufen ist: Wir haben in der Wiener Stadthalle über 70 Welt- und Europameisterschaften im Sportbereich durchgeführt, und zwar von Eishockey bis zu Handball und Tennis, und wir werden jetzt im Herbst hier in Wien wieder eine Tennis-Meisterschaft haben. Es geht um diese Multifunktionalität, also darum, offen zu sein für Sport, für Konzerte, für Events, ganz einfach in dieser Buntheit da zu sein und diese High-Level-Thematik entsprechend abzudecken.

 

Zweitens haben wir gesehen, dass es wichtig ist, dass diese Bauwerke auch eine architektonische Landmark darstellen. Es ist also wichtig, dass sozusagen auch die Hülle ansprechend ist und für den Veranstaltungsort Wien und für Kultur steht. Es ist mir ganz wichtig, dass wir uns mit dem Siegerprojekt der Architekten Kronaus, Mitterer und Gallister aus dem Realisierungswettbewerb exakt daran halten und versuchen, genau diese Qualitäten in der Umsetzung mitzunehmen. Dem fühlen wir uns verpflichtet.

 

Drittens sind in diesem Zusammenhang Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz wichtig. Das soll nicht nur so leicht dahingesagt sein, weil es trendig ist, dass man

 

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