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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 91

 

Zuge der „Parallel“ drei Pavillons bespielt, und natürlich wäre das ein guter Ort, eine Art Kulturcluster entstehen zu lassen und auch in die Breite zu denken und noch mehr Proberäume, Ateliers zur Verfügung zu stellen, gerade auch, wenn das Dokumentationsarchiv dort hinwandert. Wie schaut es da aus?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Kollegin Berner, es ist eine Zusatzfrage. Sie haben zwei gestellt.

 

GRin Mag. Ursula Berner, MA (fortsetzend): Nein, das war nur eine.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich lasse es der Frau Stadträtin frei, ob sie beide beantwortet oder nicht. Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Noch einmal, wir werden das mit der Szene erarbeiten: Ganz klare, transparente Juryvorgaben, die auch eine Rotation möglich machen. Das ist die eine Sachen. Kunst ist natürlich in dem Areal ganz wichtig. Wir haben eben jetzt dieses Atelierhaus. Wir haben das Jugendstiltheater, das auch von den Wiener Festwochen bespielt wird und zukünftig auch ganzjährig bespielt werden wird. Und wir haben die Jugendstilkirche, die vom Wien Museum sozusagen gecatert wird und wo es auch Führungen gibt, die haben sie in Obhut genommen. Alles Weitere liegt nicht in meinen Händen. Ich glaube, dass die Wiener Standortentwicklung GmbH gerade dabei ist, gemeinsam mit der Stadtregierung einen Masterplan zu entwickeln. Das sind sehr, sehr gute Vorzeichen. Das wird ein ganz lebendiges Areal im Westen von Wien. Ich glaube, die Durchmischung von Nutzungen wird der gute Cocktail sein, mit dem dieses Areal in den Bezirk, aber auch weit darüber hinaus in die Stadt strahlen wird.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Eppinger. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

10.05.22

GR Peter L. Eppinger (ÖVP): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Danke für diese doch sehr ausführlichen Erklärungen. Ich mag das sehr, wenn Sie auch einmal in die Tiefe gehen, und ich weiß nicht, warum Sie sich dafür entschuldigen. Ich fand das super, dass Sie das gemacht haben, dass Sie uns erklären, was Sie auf dem Areal vorhaben.

 

Ich kenne es sehr gut. Ich lebe dort in der Nähe, ich laufe jede Woche durch. Insofern bin ich sehr froh um jeden Pavillon, der dort zum Leben erweckt wird. Dieses Jugendstilensemble - Sie kennen es - verfällt zusehends. Die Bauzäune, die dort stehen, sind nicht nur wegen Bauarbeiten dort, sondern weil es einfach schön langsam baufällig ist. Also freue ich mich um jeden Pavillon, der dort erweckt wird.

 

Sie haben die kulturelle Infrastruktur angesprochen und die Menschen, die aus der Stadt gekommen sind. Was mich zu der Frage bringt - die auch ein bisschen anschließt an das, was Ursula gesagt hat: Gibt es dafür vielleicht auch schon ein Gesamtkonzept der Nutzung des gesamten Areals? So viel ich höre, soll dort Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung stattfinden, und es gibt über 40 Pavillons dort. Gibt es dafür ein Gesamtkonzept, das nicht nur die kulturelle Infrastruktur betrifft, sondern auch die Menschen, damit sie nicht nur mit einem Bus dort hinaufkommen? Gibt es da mit anderen Stadträten einen Plan?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke, Herr Eppinger, dass auch Sie das gut finden, was jetzt hier gerade passiert. Manchmal ist die Kultur der Avantgardemotor. Wir haben gemerkt, bei der „Parallel“ war es möglich, durch eine Beschleunigung im Rhythmus bei den Bussen etwas mehr Fluktuation reinzukriegen. Oder es haben sich auch Fahrgemeinschaften entwickelt. Das ist gut. Es gibt natürlich ein Gesamtkonzept, an dem jetzt gearbeitet wird. Da ist Kultur ein Teil. Aber ich würde ungern meinen Kolleginnen und Kollegen vorgreifen, weil das wirklich eine gemeinsame Arbeit ist, wo jeder dann seinen Teil einbringt. Also: Je mehr MieterInnen dort sein werden am Areal, umso klarer wird sein, dass auch die anderen Geschäftsgruppen eingebunden sind mit der Frage der Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel, und so weiter. Das ist dann nicht in meiner Hand, aber da bauen wir gemeinsam. Wir sind, glaube ich, alle gemeinsam natürlich auch enttäuscht gewesen, dass die CEU sich nicht dort ansiedelt, obwohl ich mich als Schöpfwerkerin freue, dass Meidling nun eine Universität bekommt. Das ist gut, die CEU bleibt in Wien. Aber, wie gesagt, gut Ding braucht Weil, um hier ein gutes Gesamtkonzept zu entwickeln, und ich hoffe, dass wir unseren produktiven Anteil daran haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Dipl.-Ing. Al-Rawi. Herr Gemeinderat, bitte.

 

10.08.03

GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi (SPÖ): Danke, Frau Stadträtin. Auch ich als Meidlinger freue mich, dass die CEU nach Meidling kommt. Aber generell interessiert mich vor allem, weil ich ja Bauingenieur bin, in allen unseren politischen Akzenten - ob sie Wohnbau, Politik, Verkehr, Kunst betreffen - die Infrastruktur, die immer eine wesentliche Rolle spielt. Ohne die Infrastruktur können wir viele unserer Projekte nicht realisieren. Ganz besonders, nehme ich an, sind bei der künstlerischen Arbeit infrastrukturelle Projekte essenziell für die Durchführung. Mich würde interessieren, welche Akzente die Stadt Wien in diesem Zusammenhang setzt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke für diese Frage, Herr Gemeinderat. Wir haben gestern die Kulturstrategie 2030 präsentiert. Da haben wir acht Handlungsfelder gelegt, wo wir gesagt haben, das sind Themen, die uns beschäftigen müssen in den nächsten zehn oder sieben Jahren, bis 2030. In diesen Feldern müssen wir arbeiten. Dafür haben wir auch Umfragen gemacht, Studien gemacht: Wollen die Wiener die leistbare Kunst und Kultur? Das geht natürlich auch bis hin zu Fair Pay und zu künstlerischen Arbeitsplätzen. Wir haben in mehreren, oft kleineren Feldern - nicht so groß wie das Atelierhaus - schon Zeichen gesetzt, weil diese Stadt sich ja entwickelt. Wenn eine Stadt so wächst wie Wien, in den letzten 30 Jahren um 500.000 Menschen und bis 2053, glaube ich, bis 2,3 Millionen, dann muss Kultur ein Teil der

 

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