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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 91

 

Stadtentwicklung sein, und das nehmen wir ernst, zum Beispiel, indem wir diese 6, 9 Probestudios für die Tanz- und Performanceszene geschaffen haben in der Seestadt Aspern, aber auch in der Verwendung von Altbestand, einem Tanzstudio, das aufgegeben wurde. Wir können nicht immer nur neu bauen, sondern wir müssen nutzen, was an Bestand da ist, und es vielleicht transformieren.

 

Es gibt auch bei diversen Theatern Leute, die in Pension gehen, da kann man überlegen: Kann das ein neuer Proberaum sein für Musik? Das ist ein beständiges Scannen des Stadtplans. Dann haben wir natürlich diese START-Ateliers, auf die wir sehr stolz sein, jetzt haben wir 6 Künstler im 6. Bezirk bei den START-Ateliers, aber das wird ungleich mehr, weil in diesen 23 Großräumen dann 100 Künstler und Künstlerinnen Platz haben werden. Und was die Musiktheaterszene betrifft - ich weiß nicht, ob Ihnen das entgangen ist -, wir haben am Siegesplatz im 22. Gemeindebezirk für die neue Musiktheaterszene - das ist ganz wichtig - einen Ort geschaffen, wo auch einmal etwas lauter musiziert werden kann. Da haben wir eine ehemalige Bücherei umgewandelt und haben gesagt: Wir können da hineingehen und können einen Stadtteil beleben. Das ist, glaube ich, ein wichtiges Signal auch an unterschiedliche Areale in der Stadt. Am Siegesplatz werden viele Musiktheatergruppen aus der neuen Musik einziehen: Phace, contemporary, Pandora’s Box, Civic Opera Creations, progetto semiserio, Oper unterwegs, Schlütewerke, Studio Dan, Wiener Taschenoper. Vielen haben dann einen Ort, wo sie probieren können, arbeiten können, und das war ein wichtiges Zeichen. Wir haben auch im Bereich der Literatur ganz aktuell eine Wohnung für Menschen, die aus politischen Gründen verfolgt sind und ins Exil gehen müssen, Writers in Exile, die bekommen ein monatliches Stipendium und eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Das ist jetzt eine Syrerin, die syrische Autorin Kholoud Charaf, die übrigens auch beim arabischen Booker Prize nominiert ist, eine mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin, die Kontakt sucht und die wir vernetzen mit einer großen Kulturszene. Ja, das waren so die großen Themen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage wird gestellt von Frau GRin Mag. Nittmann. Bitte, Frau Gemeinderätin!

 

10.12.30

GRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Frau Stadträtin!

 

Auch von mir herzliches Dankeschön für diese ausführliche Beantwortung, es ist immer sehr interessant, Ihnen zuzuhören. Ich möchte jetzt aber nicht nur auf dieses neue Standortatelierhaus am Otto-Wagner-Areal eingehen. Was mich interessiert, ist: Was passiert mit dem Volkstheater? Wir wissen: Kay Voges hat sein Amt zurückgelegt. Wie sieht es aus mit der Ausschreibung? Wird an der Ausschreibung gearbeitet und wenn ja, wird es Zielvorgaben geben, was die Auslastungszahlen anbelangt und auch, was die inhaltliche Ausgestaltung des Volkstheaters anbelangt, das heißt, welche Zielgruppe soll angesprochen werden, soll das Volkstheater weitergeführt werden im Sinne von Kay Voges oder überlegt man allenfalls eine Neuausrichtung des Volkstheaters? Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Frau Nittmann, ich habe Sie einfach zu gern, als dass ich jetzt sagen könnte, das ist nicht zum Thema. Ich beantworte Ihnen deswegen die Frage, die einen ganz anderen Planeten betrifft. Das ist eine ganz andere Thematik, aber ich kann Ihnen vergewissern: Es geht alles sehr gut, es läuft sehr gut. Es ist die Stiftung, die ausschreibt, und der Stiftungsvorstand, es sind die beiden zahlenden Träger mitinvolviert, der Bund und die Stadt, die wird jetzt auch Menschen entsenden, aber es entscheidet die Stiftung. Es gibt eine Ausschreibung und es gibt eine Findungskommission und diese Findungskommission hat eine nicht leichte Aufgabe, weil das ja immer abhängig ist von den Persönlichkeiten, die a) zur Verfügung stehen, und b) mit welchen Konzeptionen sie kommen. Die hat jetzt Zeit, einmal die Frist der Einreichungen abzuwarten, das ist erst im Dezember, und dann wird sie sich die Leute anschauen. Ich bin nicht dabei, sondern es gibt diese Findungskommission, und da hoffe ich auf ein gutes Ergebnis.

 

Ich glaube ja, dass das Volkstheater in schwierigsten Zeiten begonnen hat und es geschafft hat, auch ein jüngeres Publikum zu aktivieren. Wir werden sehen, was da kommt. Aber man kann nie garantieren bei künstlerischen Persönlichkeiten, was man dann am Ende kriegt, das war immer schon so. Wir hätten wahrscheinlich Herrn Peymann nicht bekommen, hätten wir ihm zu viele Vorgaben gemacht, und wir sind im Nachhinein unglaublich dankbar, dass es ihn gegeben hat in dieser Stadt. Also lassen wir uns überraschen, vertrauen wir einem professionellen Prozess, für den ich auch geradestehe. Ich bin sehr gespannt und ich drücke dem Volkstheater und vor allem dem Publikum dieser Stadt die Daumen, dass es sich begeistern kann für das Theater. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke, Frau Stadträtin, für die Beantwortung der 4. Anfrage.

 

10.15.00Die 5. Anfrage (FSP-1391362-2023-KVP/GM) wurde von Herrn GR Gstöttner, MSc gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke gerichtet. In dieser Anfrage geht es um das Beteiligungsmanagement der Stadt Wien. [In der Sitzung des Wiener Gemeinderates am 18. Oktober 2023 wurde der Bericht der Untersuchungskommission betreffend „Missstände bei der Wahrnehmung der Eigentümerrechte und der Ausübung der Anteilsverwaltung des Bürgermeisters und des Finanzstadtrates bei der Wien Energie GmbH bzw. der Wiener Stadtwerke GmbH, der Behebung von Liquiditätsengpässen des Unternehmens durch die einer politischen Verantwortlichkeit unterliegenden Organe sowie damit im Zusammenhang stehende Verfügungen im Rahmen der Notkompetenz durch den Wiener Bürgermeister“ zur Kenntnis genommen. Eine der wesentlichen Schlussfolgerungen und Empfehlungen im Bericht betraf die „Weiterentwicklung der Corporate Governance für stadteigene Beteiligungen“ (konkret: die Implementierung eines Wiener Public Corporate Governance Kodex) sowie die „Stärkung des Beteiligungsmanagements“ (konkret wurde im Juni 2023 ein externes Beratungsunternehmen

 

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