Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 91
Der sportliche Mehrwert ergibt sich aus der Generalsanierung beziehungsweise Adaptierung dieses Stadions und der Trainingsplätze. Im Rahmen der Baumaßnahme und im Zuge der ökologischen Maßnahmen werden 6 der 11 Trainingsplätze erneuert und mit den Maßen 105 mal 68 bundesligatauglich sein. Anschließend sollen die Flutlichter auf LED umgerüstet und die Leuchtstärke auf 250 Lux erweitert werden. Das ist wirklich sensationell, Sie werden dort Tageslicht haben, auch wenn es stockdunkel ist.
Dann möchte ich noch zum Dach kommen, das die Konstruktion überdacht. Das Ernst-Happel-Stadion ist in einem wandelbaren Dach, mit welchem das gesamte „infield“ bei entsprechender Witterung überdacht und ausgestattet werden. Eine Komplettüberdachung, die flexibel zu öffnen ist, bietet betriebliche Vorteile für alle Veranstaltungsformen, die im Stadion stattfinden - und ich denke, 2023 und weiter darüber hinaus sehr notwendig. Durch den Schutz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee oder extreme Hitze können Veranstaltungen unabhängig von der Wetterlage durchgeführt und Aktivitäten des Stadions als Veranstaltungsort noch mehr gesteigert werden. Um hier den nächsten Schritt zu setzen, soll eine Photovoltaikanlage errichtet werden. Und die ist ganz spannend. Hier werden über 11.000 Photovoltaikmodule installiert, wodurch ein Ertrag von rund 4.000 MWh pro Jahr erwartet wird. Zusätzlich werden im Bereich der Trainingsplätze Wasserwärmepumpen, Erdkollektoren und 270 Erdsonden mit einer Tiefe von 150 m installiert - aber über diese genaueren technischen Details wird Ihnen noch mein Kollege Stefan Auer-Stüger berichten.
Was auch zu berücksichtigen ist, ist die Lage des Ernst-Happel-Stadions: Im weitläufigem Naturareal des Erholungsgebietes des Wiener Praters, dennoch auch mitten in der Großstadt, denn wir wissen, dass wir mit der U-Bahn-Linie U2 in zehn Minuten im Herz unserer City sind. Deshalb ist es uns wichtig und verpflichtet uns im Sinne der künftigen Generationen, sehr behutsam und bedacht mit dem Umbau zu agieren. Wir empfinden es als Selbstverständlichkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht als Gegensätze zu betrachten, sondern der Umwelt und unseren Kindern zuliebe danach zu trachten, den errichteten Umweltstandard nicht nur zu bewahren, sondern laufend weiterzuentwickeln.
Wir sagen, es ist nicht nur ein Fußballstadion und ein Sportstadion, es ist auch eine Veranstaltungsstätte. Ich erinnere mich gut zurück, ich war im August 1980 bei einer tollen Band, wo wir die meisten Zuseher im Stadion gehabt haben, und das war U2. Da war die Bühne rund, deswegen haben wir 70.000 Zuseher hineingebracht.
Und es war ja nicht nur U2 ein tolles Konzert, es waren die Rolling Stones, Tina Turner, Die Drei Tenöre, Michael Jackson, und, und, und. (GR Mag. Josef Taucher: Pink Floyd!) Pink Floyd, ja, wurde mir gerade eingesagt. Also es fanden nicht nur in den vergangenen Jahren, sondern laufend, auch heuer schon tolle Konzerte in unserem Ernst-Happel-Stadion, in unserer Veranstaltungshalle - Halle ist es ja noch nicht, es wir ja erst zu einer Halle, wenn wir das Dach dann zumachen können - viele Veranstaltungen statt.
Ich danke unserem Kollegen Arsenovic, der schon von unserer gestrigen Sitzung berichtet hat, was wir alles mehr oder minder beschlossen haben. Ich möchte zum Kollegen Krauss noch sagen, nur vom Jahr 2022 bis 2024 werden 24 Sportanlagen saniert, 10 neue Funktionsgebäude auf modernsten Stand gebracht, 18 Kunstrasenplätze erneuert beziehungsweise neu errichtet, 15 Sportanlagen im Bestand saniert. Zur neuen Sport Arena Wien werden wir noch Gespräche führen, und das wird auch eine Top-Halle. Es wird mit allen Menschen dort gesprochen, und ich möchte noch anfügen, da es immer heißt, nein, der wird nicht dazugenommen, der auch nicht: Mit den Tennisverbänden war es ja so, der Tennisverband Wien hat eindeutig gesagt, das passt so, wie die Sport Arena wird, und der Tennisverband Österreich-weit sagt, das ist nicht weit genug. Also man muss schon auch sagen, dass sich die Verbände untereinander absprechen sollen und nicht immer dann alles auf Wien schieben oder auf die MA 51, dass wir irgendetwas nicht genau betrachten oder tun.
Bei den Veranstaltungen nehme ich jetzt nur die letzten paar Jahre her. Wir haben tolle Veranstaltungen auch im sportlichen Bereich nach Wien geholt. Wir haben aus Kärnten unsere Beachvolleyball-Trophy geholt, wo sich keiner mehr vorstellen kann, dass das nicht in Wien stattfindet. Wir haben voriges Jahr „3x3 Basketball WM“ nach Wien geholt - war ein tolles Ereignis, werden wir wieder fortführen. Wir haben auch nächstes Jahr die EuroGames 2024 für unsere Community. Wir machen etwas in Wien und wir werden immer mehr zur Welthauptstadt des Sportes in Wien, und das freut mich. - Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ und von GR Johann Arsenovic.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin ist GRin Mag. Nittmann zu Wort gemeldet.
GRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat - er wird da irgendwo sein! Werte Kollegen!
Wir haben jetzt sehr viel über das Ernst-Happel-Stadion gehört, das ist auch der Tagesordnungspunkt. Gar keine Frage, wir stimmen diesem Tagesordnungspunkt auch zu, aber ich möchte auch auf andere Sportstätten eingehen, und zwar auf eine ganz bestimmte und das ist der Postsportplatz. Ich bin Hernalserin, und deshalb liegt mir natürlich der Postsportplatz - aber nicht der Postsportplatz alleine, sondern das ist ein Kombipaket mit dem Postsportverein - sehr am Herzen. (GR Johann Arsenovic: Der gehört der Post AG!) - Ich weiß, dass es der Post AG gehört, aber ich will jetzt nur ein bisschen schildern, was das Schicksal dieses Postsportplatzes sein wird, wenn die Stadt Wien sich nicht einmischt. Ich weiß schon, wie da die Konstruktion ist, aber ich möchte einfach nur die Bedeutung dieses Postsportplatzes herausheben, nicht nur für Hernals - das ist die grüne Lunge von Hernals -, sondern in Wirklichkeit für ganz Wien und für den Sport in ganz Wien.
Sport ist für uns nicht nur reine Freizeitbeschäftigung, sondern ist natürlich auch Teil unserer gesellschaftlichen
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