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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 91

 

Identität, Sportanlagen sind soziale Zentren. Der Sportplatz ist ein Ort, an dem Jung und Alt zusammenkommen, spielen, trainieren, sich unterstützen, also sicherlich ein gutes Mittel für die Integration. Und vor allem, Sport ist ganz wichtig für die Gesundheit - mein Vorredner Maximilian Krauss hat es eh gesagt -, Sport ist ein Bestandteil der Gesundheit.

 

Den Postsportplatz gibt es seit fast einem Jahrhundert, ist fester Bestandteilt im 17. Bezirk. Viele nationale und internationale sportliche Erfolge haben ihren Ursprung am Postsportplatz. Das ist ein Ort, an dem 800 Kinder täglich trainieren, vor allem aus den umliegenden Schulen, Kinder, die dieses Areal für Trainingszwecke, für Schulturnunterricht nutzen. Der Postsportplatz steht, wie der Hans Arsenovic richtig gesagt hat, im Eigentum der Post AG, sprich, mittelbar dem Bund. Betrieben wird er vom Postsportverein, das ist ein selbstfinanzierter Verein, der auch meinem Wissen nach keine Unterstützungen der Stadt Wien bekommt. (GR Johann Arsenovic: Doch, ja!) - Aber ich glaube, er ist im Wesentlichen selbstfinanziert.

 

Wir haben uns auch im Bezirk sehr für den Erhalt des Postsportplatzes eingesetzt. Es gab ja Pläne der Post AG, was man mit diesem Postsportplatz macht. Das Ganze ist dann gescheitert, ich glaube, weil man mit der Stadt Wien zum Thema Wohnbau nicht ganz eins geworden ist. Wir waren immer dagegen, dass die Sportflächen reduziert werden. Und wir stehen jetzt vor der Situation, dass die Post AG einen Pachtvertrag mit dem Postsportverein abgeschlossen hat, der 2027 abläuft, und es gibt derzeit keine Informationen der Post AG, was sie mit dem Areal vorhat. Das ist die eine Ausgangssituation.

 

Die andere ist, wir haben natürlich ein Wiener Sportstättengesetz, das die Sportstätte an und für sich schützt, aber nicht das gesamte Areal. Und das ist für mich der wesentliche Punkt. Ein Teil, der von diesem Wiener Sportstättenschutzgesetz ausgenommen ist, ist der Teil, auf dem die Mehrzweckhalle steht, und genau diese Mehrzweckhalle ist in Wirklichkeit das Herz dieses Postsportplatzes. Fällt nämlich die Mehrzweckhalle weg, bleibt über - was natürlich auch wichtig ist - ein Sportplatz, an dem Tennis und im Wesentlichen Rasenfußball und Landhockey gespielt werden können. Diese Mehrzweckhalle ist aber sozusagen die Grundlage für den Hallensport, insbesondere die Bundesliga. Wir haben dort Sportarten wie Volleyball, Basketball und Handball, die wegfallen würden, sollte diese Mehrzweckhalle abgerissen werden. Auf Grund der Widmung, die derzeit dieser Bereich, auf dem die Mehrzweckhalle steht, hat, steht sie eigentlich kurz vor dem Abriss. Mit dem Abriss der Mehrzweckhalle und mit dem Wegfall dieser Sportarten, die auch über den Postsportverein sozusagen als Überorganisation betrieben werden, wäre eigentlich das Überleben des Postsportvereines nicht mehr gegeben. Über bleiben, wenn diese Mehrzweckhalle abgerissen wird, würde der Postsportplatz als Wiener Sportstätte, der ja nicht so leicht aufgelöst werden kann, aber ohne Betreiber, denn der Postsportverein würde diesen Rumpf nicht mehr betreiben, weil er sagt, er kann es ohne diese Mehrzweckhalle nicht betreiben.

 

Und da sage ich, ich fordere von der Stadt Wien ein - ich weiß schon, dass das privatisiert worden ist -, wir müssen Lösungsmöglichkeiten über alle Parteien hinweg finden, um diesen Postsportplatz als das zu erhalten, was er jetzt ist: Ein Treffpunkt für Jung und Alt und letztendlich mit dieser Mehrzweckhalle und mit der Sporthalle auch als Grundlage für die Trainingseinheiten für die Bundesliga Volleyball, Handball, Basketball. Wenn man sagt, da habe ich kein Interesse, das ist mir wurscht, dann soll man das auch klar deklarieren, dann wäre aber auch die Frage, was machen wir mit dem Wiener Sportstättengesetz, wenn der Postsportverein diesen Postsportplatz nicht mehr weiter bespielt. Wer macht das dann? Dann habe ich zwar eine geschützte Sportstätte, aber was ist dann damit?

 

Und da geht es mir darum, dass die Stadt Wien sich aktiv auch in die Gespräche einbringt, vielleicht einmal Kontakt mit der Post AG aufnimmt, dass man ein gemeinsames Konzept entwickelt, wie der Postsportplatz als das, was er jetzt ist, mit dem Postsportverein gemeinsam erhalten bleiben kann und welche Möglichkeiten es gibt, dass man die Post AG daran hindert, dass sie diese Mehrzweckhalle dem Verkauf preisgibt. Wir haben jetzt wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit, weil die Immobilienbranche flachliegt, aber wir haben dort genau diese Widmung, die dafür geeignet ist, dass der nächste Immobilienspekulant kommt, diesen Teil kauft, die Mehrzweckhalle abreist und dort einen Wohnbau hinstellt. Auch wenn wir Wohnungen benötigen, steht mit dem Verkauf und dem Abriss dieser Mehrzweckhalle das Schicksal des Postsportplatzes auf dem Spiel, und das ist meine Frage an den Stadtrat: Wollen Sie das, wollen Sie das Schicksal des Postsportplatzes in ungewisse Hände legen? Ist es Ihnen egal? Soll die Mehrzweckhalle erhalten werden? Wenn Sie sagen, dafür haben wir kein Geld, es ist nicht in unserem Interesse, es liegt nicht in unserem Sportkonzept, dann hätte ich nur gerne eine klare Aussage, eine Aussage darüber, wie es im 17. Bezirk mit diesem Postsportplatz weitergeht. - Danke. (Beifall von GR Wolfgang Irschik.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner ist GR Dipl.-Ing. Dr. Gara zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.

 

12.30.24

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Spitzenleistung im Sport funktioniert nur mit höchster Energieeffizienz, und das, was für den Sport und für die SportlerInnen gilt, gilt letztendlich auch für die Sportstätten. Das ist auch genau der Hintergrund - der Hans Arsenovic hat das schon sehr schön ausgeführt -, warum wir hier eine umfassende Sanierung der gesamten Sportstätten vornehmen - du hast das schon im Detail erklärt -, die sowohl in Richtung Klimafitness geht, aber natürlich auch in Richtung der Energieeffizienz, denn das ist ein Maß der Dinge, um hier sehr intelligent mit den Ressourcen umzugehen, auch bei der Sanierung, um möglichst viel auch zu nutzen, was bereits im Bestand da ist, und diese Dinge auch weiterzuentwickeln - auch ein ganz wichtiges Prinzip der klimafreundlichen Stadt Wien in Richtung zirkuläres Wirtschaften.

 

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