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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 22.04.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 37 von 76

 

sind ja da besonders vorne dabei, sich in diese Phalanx einzureihen, sprechen ja jetzt plötzlich schon im öffentlichen Diskurs an, ob Einfamilienhäuser überhaupt noch zulässig sind oder ob man so etwas nicht bauen dürfe. Also ich maße mir nicht an, den Menschen zu sagen, wie ihre vier Wände auszusehen haben. (GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović: Ja, aber die Infrastruktur!) Ich will nur ermöglichen, dass sie sich welche leisten können, meine Damen und Herren, und das unterscheidet mich von Ihrer Fraktion ganz offensichtlich. (Beifall bei der ÖVP. - GR Thomas Weber: Nicht nur das!)

 

Ich will auch nicht sagen, wie sich Menschen zu ernähren haben. Auch dieses Thema haben wir bereits. Ich will nur die Möglichkeit geben, und ich will beispielsweise in den öffentlichen Schulen schauen, dass es eine gesunde Ernährung ist, ja klar. Ob aber jemand ein Schnitzel oder ein Kebap isst oder sich vegan ernährt, was hat das den Juraczka zu interessieren? Na, selbstverständlich nicht, und ich warne vor all den Politikern, die glauben, da Verantwortung übernehmen zu müssen und sich einmischen wollen.

 

Wie schaut es mit dem Urlaub aus? Wir kennen das ja, dass man gebrandmarkt wird und mit dem Finger auf einen gezeigt wird, wenn man ins Flugzeug steigt, und dann stellt man plötzlich fest, dass Abgeordnete von Wien nach Vorarlberg fliegen. Es sei ihnen gegönnt, ich habe damit kein Problem, aber bitte auch das Reisen überlassen wir doch den Menschen in ihrer Eigenverantwortung und wie man mobil ist, und da schließt sich der Kreis, meine Damen und Herren.

 

Ich bin gerne bereit, mit Ihnen gemeinsam vieles zu unternehmen, um die Möglichkeiten der Mobilität zu erweitern. Vor zehn Jahren gab es die Möglichkeiten, die wir heute haben, noch gar nicht, diese Roller beispielsweise, mit all den Problemen, die damit verbunden sind, aber es gab neue Formen der Mobilität. Das sollen wir uns durchaus genau anschauen. Etwas nur zu dämonisieren, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, das macht Sie nicht progressiv, liebe Grüne Fraktion, das macht Sie nicht modern. Das macht Sie zu alten Ideologen, vor denen ich nur warnen kann. Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Ing. Rompolt. Sie sind am Wort.

 

12.55.52

GRin Ing. Astrid Rompolt, MA (SPÖ)|: Danke, Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Was wir in Floridsdorf vorhaben, ist schon eine sehr große Sache. Wir planen Radwege in einer Länge von rund 7 km für die nächsten 2 Jahre, und heute beschließen wir 3 große Projekte. Dabei handelt es sich durchaus um sogenannte Zubringer, wie heute schon gesagt wurde. Zubringerstraßen sind aber nicht nur für den Kraftfahrzeugverkehr, sondern wir brauchen auch Zubringerstraßen für den Radverkehr.

 

Ich möchte gleich mit der Scheydgasse anfangen, die auf den ersten Blick ein untergeordnetes Projekt sein mag, denn wenn man es sich am Plan anschaut, ist das so ein bisschen das nördliche Eckerl von Wien. Es ist eigentlich ein Industriegebiet, aber es ist eine zentrale Anbindung für die Strebersdorferinnen und Strebersdorfer an die Stadt. Sobald sie durch diese Scheydgasse, die ja immerhin doch 1 km lang ist, durch sind, eröffnet sich Ihnen eigentlich das restliche Wiener Radwegenetz. Das ist eine ganz zentrale und wichtige Anbindung. In diesem Bereich befindet sich auch die Autokaderstraße, auch die ist in unserer Planung für die künftig zu bauenden Radwege.

 

Ganz zentral, das wurde schon angesprochen, ist auch die Angerer Straße. Wer sich viel in Floridsdorf aufhält, kommt um die Angerer Straße nicht herum. Das ist auch eine zentrale Verbindung in den Bezirk Donaustadt hinüber und mit der Verbindung Floridsdorfer Hauptstraße, Brünner Straße und dann hinüber zur Leopoldauer Straße bauen wir künftig in der Angerer Straße eigentlich die zentrale Verbindung für die Bevölkerung für den Radverkehr.

 

Ich stehe nicht an, dazuzusagen, das ist dort nicht einfach, es gibt ein Platzproblem. Es geht uns aber darum, allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern diesen Platz zu gewähren, und da muss man ein bisschen zusammenrücken, sodass sowohl die FußgängerInnen als auch die AutofahrerInnen als auch die RadfahrerInnen dort gut durch die Straße kommen und künftig - und das ist mir ganz, ganz wichtig - auf einem baulich getrennten und dadurch sicheren Radweg von A nach B kommen. Das ist es, worum es geht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Sowohl bei der Angerer Straße als auch beim Thema Floridsdorfer Hauptstraße ist der Vorwurf gekommen, dass dort zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Das ist unzutreffend. Ich weiß nicht, wie Sie das aus den Plänen herauslesen. Ich gebe zu, es ist nicht einfach, den Radweg dort zu schaffen, aber ja, es ist so, es müssen auch die Autofahrer Zugeständnisse machen. Wir müssen alle zusammenhelfen in der Stadt, damit alle Mobilität, auch eine umweltfreundliche Mobilität, leben können.

 

Es ist tatsächlich so, dass zwar der Autobesitz pro Haushalt in Wien sinkt, aber wir wissen, dass diese Stadt wächst. Es ist einfach keine Zukunftsfähigkeit, wenn man sagt, man muss auch für alle Zukunft allen Autos in der Stadt einen Platz schaffen. Wenn wir das vermitteln, werden wir im Verkehr ersticken, und das wollen wir nicht. Der Umkehrschluss ist, wir brauchen attraktive Radwege, wir brauchen sichere Radwege, das sind baulich getrennte Radwege, und nur so können wir in eine umweltfreundliche, in eine lebenswerte Zukunft in dieser Stadt fahren. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich möchte auch noch eine Lanze für das Thema der Zweirichtungsradwege brechen. In der Floridsdorfer Hauptstraße gibt es jetzt diese Einrichtungsradwege, und zukünftig wird es einen wesentlich breiteren Zweirichtungsradweg geben. Was für Vorteile haben wir davon? Ja, der Hauptvorteil ist natürlich, dass sich das, wenn man in der Früh hauptsächlich stadteinwärts und am Abend oder am Nachmittag dann eher stadtauswärts fahren will, dann auf einem Zweirichtungsradweg ganz von alleine einspielen kann. Ein Einrichtungsradweg ist so breit, wie er ist und dann gibt es keine Möglichkeit auszuweichen. Ich genieße das jetzt sehr in der Praterstraße, ich genieße

 

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