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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 113

 

und Kultur ist auch ein Beitrag für das gute Zusammenleben in unserer Stadt. Das ist die wahre Bedeutung ihrer Arbeit. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für das gute Zusammenleben in unserer Stadt. Dafür möchte ich mich aus ganzem Herzen bedanken, denn das ist wichtig. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Ich möchte auch die vielen Unsichtbaren nicht vergessen, die in den Jurys und in den Beiräten unterstützend tätig sind und dabei etwas ganz Wichtiges machen: Sie helfen uns nämlich dabei, dass die Entscheidungen, die wir treffen, auf Grund ihrer Fachexpertise nachhaltige und richtige Entscheidungen sind, die von der Politik getrennt sind. Es ist ein wichtiger Beitrag, den Jurys und Beiräte oft im Unsichtbaren leisten. Auch dafür möchte ich mich aber bedanken, denn es ist auch nicht einfach, sich für die getroffenen Entscheidungen oder für die Empfehlungen zu Entscheidungen ständig der Kritik ausgesetzt zu sehen. Auch dafür also ein herzliches Dankeschön. (Beifall bei den NEOS.)

 

Ein bisschen über Zahlen sollte man dann aber doch reden, wenn man hier bei der Rechnungsabschlussdebatte steht, auch wenn es nur wenige sind: 314 Millionen EUR ist das Ausgabevolumen in der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft gewesen. Von diesen 314 Millionen EUR sind 24 Millionen EUR Teuerungszuschläge quer über alle Referate und Ansätze hinweg gewesen. Wenn wir uns diese Zahl, diese 24 Millionen EUR für Teuerungszuschläge, ansehen, sehen wir auf der einen Seite vor allem eines, nämlich die massiven Herausforderungen, die es für den Bereich der Geschäftsgruppe gibt, die im Thema Teuerung und im Thema Inflation begründet sind.

 

Wir sehen an den 24 Millionen EUR und an der Art und Weise, wie sie verwendet worden sind, aber auch den sehr verantwortungsvollen Blick auf das Thema. Diese 24 Millionen EUR sind nämlich nicht einmal quer mit der Gießkanne über den ganzen Kultur- und Wissenschaftsbereich ausgegossen worden, sondern hier ist sehr konkret und individuell auf Einzelinitiativen eingegangen worden. Es ist mir auch ganz wichtig zu betonen, dass hier sehr individuell und eben nicht mit der Gießkanne agiert worden ist - erstens, weil es richtig ist, und zweitens, weil dieser Mehraufwand wichtig ist. Denn es geht in unserem Bestreben und Tun ja letztendlich darum, die Vielfalt und Diversität unserer Kunst- und Kulturszene möglichst resilient zu machen. Das geht nur, wenn wir nicht mit der Gießkanne agieren, auch wenn das für die Verwaltung natürlich einen Mehraufwand darstellt.

 

314 Millionen EUR an Ausgabevolumen, 24 Millionen EUR an Teuerungszuschlägen - eine Zahl habe ich noch, nämlich 90,3 Prozent. Das ist der Anteil, der von diesen 314 Millionen EUR in Förderungen geflossen ist. Das heißt, 90,3 Prozent des Budgets sind in das Thema Förderung geflossen, 7,9 Prozent in das Thema Personalkosten. Soweit zu den Zahlen.

 

Grundsätzlich ist es mir immer wichtig, über die Teilhabe an Kunst und Kultur zu sprechen. Das sage ich auch jedes Mal, das ist keine große Überraschung, wenn ich über das Thema Kulturpolitik oder über meinen Blick auf das Thema Kulturpolitik spreche.

 

Wie schaffen wir es, niederschwellig Teilhabe an Kunst und Kultur zu vermitteln, aber dabei auch den Fokus auf das Publikum der Zukunft zu haben, sprich, auf Kinder und Jugendliche? Wenn wir heute Kinder und Jugendliche für Kultur begeistern, dann werden morgen die kulturellen Spielstätten unseres Landes voll sein. Darum ist es ganz, ganz wichtig, dort zu investieren und den Fokus auf Kinder und Jugendliche zu haben.

 

Zweitens das Thema gute Arbeitsbedingungen für Künstlerinnen und Künstler: Da ist Fair Pay ein kontinuierlicher Prozess, der nie abgeschlossen ist. Da ist auf der einen Seite immer das Bekenntnis: Kulturarbeit ist Arbeit - und natürlich auch das Bekenntnis zu einem entsprechend hinterlegten Kulturbudget, für das ich mich in der Kulturpolitik auch weiterhin einsetzen und aussprechen werde. Beim Thema gute Arbeitsbedingungen für Künstlerinnen und Künstler fallen mir natürlich auch immer die Bereiche Räume - Proberäume und Atelierräume - und Infrastruktur ein. Da gibt es in Wien - natürlich auch in den letzten zwölf Monaten - viele wunderbare Projekte, die man sich anschauen kann, die einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und auch gute Arbeitsbedingungen für Kunst und Kultur ermöglichen. Alle Menschen dieser Stadt - das ist die gute Nachricht - können sich mit dem Regierungsmonitor, der 7/24 online ist, noch im Einzelnen über die Projekte informieren. Da drinnen gibt es 800 Projekte. 40 Projekte sind aus dem Bereich Kunst und Kultur, bei denen man sich sehr konkret anschauen kann, wie es denn mit den jeweiligen Vorhaben aussieht.

 

Es gäbe ganz viele Projekte zu nennen. Eines von den großartigen Projekten ist das Atelierhaus in Wien. Zum Thema Räume und Infrastruktur: Der denkmalgeschützte Pavillon 18 am Otto-Wagner-Areal wird zum Atelierhaus Wien. Auf 3.500 m² entstehen dort Ateliers und Arbeitsräume. Es gibt 8 Wohneinheiten, 100 Künstlerinnen und Künstler werden dort ab 2027 gleichzeitig Raum für Arbeit und Präsentation haben. Für dieses Projekt Atelierhaus Wien möchte ich namentlich auch Anita Zemlyak, der Abteilungsleiterin der MA 7, meinen Dank aussprechen, die dieses Projekt aus ganzer Leidenschaft vorangetrieben und es fast schon erfunden und initiiert hat. Ich möchte ihr meinen ganz, ganz, ganz, ganz, ganz großen Dank aussprechen, weil ich glaube, dass das Atelierhaus Wien wirklich eine großartige Geschichte ist, die unsere Kunst- und Kulturlandschaft nachhaltig besser aufstellen wird. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Das Foto Arsenal Wien und das Kunsthaus Wien sind Themen, über die wir eh schon bei den einzelnen Gemeinderatssitzungen gesprochen haben. Das spare ich jetzt aus. Eine Erfolgsgeschichte mag ich aber nicht auslassen: das Wien Museum. Stefan Gara wird noch aus einer anderen Perspektive im Detail darauf eingehen. Ich kann es echt gar nicht glauben, dass wir allein in den ersten 5 Monaten nach Eröffnung des Wien Museums 300.000 Besucherinnen und Besucher haben. Die Tatsache, dass wir den Gratiseintritt in die Dauerausstellung im Koalitionsvertrag festgeschrieben haben, ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Wenn man vor allem am Wochenende davorsteht, kann man das wirklich feiern. Es ist echt etwas Schönes, was man feiern

 

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