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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 46

 

Band holen, seien Sie Allies oder seien Sie Teil der LGBTIQ-Community, so wie ich. Da ist es wichtig, in einer Stadt zu leben, wo man weiß, dass man sicher aufgehoben ist, eine Stadt, die daran arbeitet, hier auch ein sicheres Umfeld zu schaffen, für alle, egal, wie der Lebensentwurf ausschaut. Und darauf bin ich stolz, dass Wien das leistet und auch weiter daran arbeitet, da findet sich auch viel im Koalitionsprogramm. Ich freue mich auch, dass nicht nur die Pride stattfinden wird, sondern auch das Pride Village. Da ein großes, großes Danke auch an die HOSI, die das möglich macht.

 

Ja, was macht mich noch aus? - Sie haben es vielleicht vorher gehört, mein Name ist Abrahamczik. Das ist ein klassischer Wiener Name, wie so viele andere. Wenn man mich kennenlernt, schließt man jetzt nicht unbedingt auf einen Migrationshintergrund, aber auch das habe ich im Wahlkampf erfahren müssen, dass oft Nachrichten gekommen sind, auch an meine Bezirksorganisation, mit sehr untergriffigen Inhalten aufgrund meines Nachnamens. Meine Migrationsgeschichte ist sehr lang her, meine Vorfahren wohnen seit über 300 Jahren auf heutigem Wiener Grund. Und ich glaube, es zeigt uns, man sollte immer aufpassen, wenn man Leute in Schubladen steckt, ohne irgendwas über diese Menschen zu wissen. Gerade Wien war auch historisch gesehen immer eine sehr bunte vielfältige Stadt. Das ist auch was, worauf ich stolz bin, dass hier alle Platz haben und wir hier alle aufeinander schauen.

 

Ich bin eine Person mit einer chronischen Krankheit, das ist auch etwas, was mich mit einigen hier verbindet. Ich habe Endometriose, es kann sehr schmerzhaft sein. Das ist mit ein Grund, warum ich sehr froh bin, dass sich im Koalitionsprogramm das Thema Frauengesundheit so zentral findet. Ich weiß, es gibt Kolleginnen, die ebenfalls diese Krankheit haben, mit einigen davon bin ich im Austausch. Und es ist stärkend zu wissen, was dann auch die Herausforderungen sind und dass man gemeinsam diesen Job packt und auch gut hinbekommt. Und auch hier freue ich mich, dass die Stadt weiter daran arbeitet, dass sich die Situation für Frauen und ihre Gesundheit verbessern wird.

 

Und ich bin auch ganz viel Anderes. Ich bin Tochter, ich bin Schwester. Wer mich kennt, weiß, ich lese unglaublich gerne - also, wenn jemand Buchtipps braucht, sich bitte gerne jederzeit melden. Ich bin verrückt nach Katzen und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Das sind alles verschiedene Aspekte von mir, es sind nur einzelne Aspekte, und diese und noch viel mehr machen mich auch aus.

 

Und ich weiß, dass jede einzelne Person in diesem Saal sich auch aus ganz vielen verschiedenen Aspekten zusammensetzt, aus vielen verschiedenen Erfahrungen und Einstellungen. Ich freue mich darauf, gerade auch die Neuen besser kennenzulernen. Ich freue mich, dass ich nach zehn Jahren in diesem Haus wirklich von Herzen sagen kann, es gibt Abgeordnete in den verschiedensten Parteien, die ich auch als Freundinnen und Freunde bezeichnen würde, die mir ans Herz gewachsen sind, wo wir nicht immer inhaltlich einer Meinung sind, aber respektvoll darüber reden und oft auch ziemlich viel Spaß damit haben, wenn man ein bissel die Klischees hervorkehrt.

 

Ich glaube, das ist das Schöne an unserer Arbeit, dass wir die Möglichkeit haben, täglich neue Menschen kennenzulernen, uns mit ihnen auseinanderzusetzen und auch daran zu arbeiten, diese Stadt für sie alle zu verbessern. Ich freue mich darauf, dass wir das hoffentlich die nächsten fünf Jahre gemeinsam machen können, und wünsche uns alles Gute dafür. Packen wir es an! - Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN, GemeinderätInnen der ÖVP sowie von GR Mahdalik.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Bevor wir zur Abstimmung der beiden Beschluss- und Resolutionsanträge kommen, darf ich kurz die Gäste auf der Galerie zu den letzten Minuten der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates begrüßen.

 

16.43.15 Wir kommen nun zur Abstimmung der Anträge.

 

Als Erstes der Antrag der Volkspartei betreffend Aufbruch statt Stillstand. Wer diesem Antrag die Zustimmung geben kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der ÖVP alleine, womit dieser Antrag in der Minderheit ist und abgelehnt wird.

 

Der nächste Antrag ist von der FPÖ. Wer diesem Antrag seine Zustimmung erteilen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Zustimmung der FPÖ, womit auch dieser Antrag in der Minderheit bleibt und abgelehnt ist.

 

Die Tagesordnung der konstituierenden Sitzung ist hiermit erschöpft. Ich schließe die 1. Sitzung des Gemeinderates, mache Sie aber darauf aufmerksam, dass sich gleich im Anschluss, nach einer kurzen technischen Pause, der Landtag konstituiert. (Allgemeiner Beifall.)

 

(Schluss um 16.44 Uhr)


 

 

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