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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 46

 

eine Wohnbauoffensive, wir wollen die Sicherheit in Wien wiederherstellen und all das in einem umfassenden und gut argumentierten Antrag heute auch beschlossen wissen. Das wäre eine echte Maßnahme zum Wohl der Wienerinnen und Wiener. Ihr extrem schlechtes Regierungsprogramm ist es definitiv nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Wolfgang Seidl: Als Nächster auf meiner Liste habe ich die Frau Mag. Abrahamczik. - Bitte schön.

 

16.33.26

GRin Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ)|: Herr Vorsitzender, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher!

 

Auch ich möchte all jenen mein Mitgefühl ausdrücken, die von den heutigen Vorkommnissen in Graz betroffen sind, und das macht es auch schwer, hier zur Tagesordnung überzugehen, auch wenn sie so eine wichtige ist. Ich habe deswegen beschlossen, meine Rede insofern anzupassen und jetzt nicht mehr auf viele verschiedene, aus meiner Sicht wichtige Punkte einzugehen, die in diesem Koalitionsabkommen stehen, sondern ein bisschen mehr darüber zu reden, wie wir hier miteinander arbeiten.

 

Uns in Wien ist insgesamt die Lebensqualität für die Menschen sehr wichtig. Menschen bewegen sich in unterschiedlichsten Umfeldern und das Arbeitsumfeld, wie das Unsere hier, gehört da auch dazu. Ich weiß, dass wir uns jetzt wochen- und monatelang im Wahlkampf befunden haben, da geht es oft um das Gegeneinander, da geht es darum, die Unterschiede herauszuarbeiten. Das ist auch okay, wir sind in unterschiedlichen Parteien, wir haben unterschiedliche Positionen, das ist Demokratie, aber ich habe das Gefühl, das verzerrt auch sehr oft das Bild, wie unsere Arbeit als Politikerinnen und Politiker funktioniert. Es ist nämlich sehr viel unsichtbare Arbeit. Heute haben wir hier die sichtbare Arbeit. Heute wurden Menschen in Funktionen gewählt, wurden Menschen angelobt. Ich möchte ganz herzlich allen Mitgliedern des Stadtsenats zu ihren neuen Aufgaben gratulieren, insbesondere jenen, die ganz neu Aufgaben übernommen haben. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass es zusätzliche Aufgaben gibt, die hier fast im Hintergrund passieren. Wir haben heute die Schriftführerinnen und Schriftführer ernannt, die hier seit Stunden ihre Arbeit tun. Aber nicht nur wir Abgeordnete haben hier Aufgaben. Damit wir unsere Aufgaben auch durchführen können, gibt es ganz, ganz viele Menschen in dieser Stadt, die dafür arbeiten. Damit Sie mich jetzt hören, gibt es da oben die Tontechnik, die ihren Dienst tut, und das ist auch ein ganz, ganz wichtiger Job. Damit unsere Sitzung sicher ablaufen kann und gerade an Tagen wie heute, wo ein großer Andrang ist, sichergestellt ist, dass genau jene hereinkommen, die auch die Zutrittsberechtigung haben, gibt es die Rathauswache. Es gibt Menschen, die an der Garderobe die Gegenstände verwahren. Es gibt Menschen, die dafür sorgen, dass dieser Sitzungssaal sauber ist. Es gibt Menschen in den Stadträtinnen- und Stadträtebüros, die ganz viel vorbereiten. Es gibt die Menschen in der Landtagskanzlei. Ich könnte jetzt noch ganz, ganz viele aufzählen, denn ich möchte, dass klar ist, dass es ganz wichtig ist, weil wir alle unsere Arbeit nicht tun könnten, ohne diese vielen Menschen, die dafür sorgen, dass Demokratie auch gelebt werden kann. Und dafür möchte ich heute ein großes Danke sagen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN sowie von GR Mahdalik.)

 

Ganz herzlich willkommen heißen möchte ich vor allem alle neuen Abgeordneten, für die die Arbeit jetzt auch ganz neu beginnt. Ich darf selber schon zehn Jahre in diesem Haus tätig sein, ich kann Ihnen sagen, es gibt noch vieles zu erkunden, vieles zu lernen. Wir stehen da auch, glaube ich, einander immer gut zur Seite, wenn jemand Fragen hat. Sie werden auch erkennen, dass die Arbeit hier im Plenum sozusagen die offensichtlichste ist, die auch am meisten draußen in der Stadt mitbekommen wird, dass sie aber nur einen Bruchteil von dem ausmacht, was wir täglich in unserer aller Arbeit machen. Wir haben die Ausschusssitzungen, die nicht öffentlich sind, in die viel Vorbereitungsarbeit reingeht, es ist viel Netzwerkarbeit, wir lesen viele Akten, wir sind viel in Kontakt mit Menschen in dieser Stadt.

 

Ich glaube, genau das ist auch das Wichtige, es geht nämlich immer um den Menschen, die Menschen, für die wir arbeiten. Wir haben jetzt gewisse Funktionen, die mit Pflichten verbunden sind, wir haben heute auch alle hier darauf gelobt, aber wir sind auch Menschen. Daher möchte ich jetzt noch einmal mit Blick auf Graz sagen - auch, weil es Frau StRin Greco heute schon angesprochen hat, dass das natürlich auch sie als Mutter sehr mitnimmt -: Auch wir alle haben Lebensumstände, die unser Tun beeinflussen. Das sind Themen, die uns vielleicht aus persönlichen Gründen wichtiger sind, es sind aber auch Themen, die möglicherweise unsere Arbeit beeinflussen, wenn es uns zuhause gerade nicht so gut geht. Und ich finde, das Wichtige ist, trotz allem, wo wir vielleicht unterschiedlich sind, nie darauf zu vergessen, dass auch das Gegenüber ein Mensch ist, möglicherweise mit unterschiedlichen Herangehensweisen und Positionen, aber dennoch sollte immer der respektvolle Umgang im Vordergrund stehen. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN, ÖVP sowie von GR Mahdalik.)

 

Nachdem ich mir jetzt nicht, wie das oft so beliebt ist, irgendeine fiktive Person ausdenken möchte, werde ich das ganz kurz anhand meiner Person darlegen, was Dinge sind, die mich wesentlich beeinflussen. Ich bin eine Frau und sehr viele Kolleginnen, die hier sitzen, egal, von welcher Fraktion, wissen, wir haben es oft schwerer in der Politik. Die Angriffe sind oft untergriffiger, die Nachrichten, die wir möglicherweise bekommen, haben Inhalte und Aussagen, die verletzend sind, manchmal auch widerlich. Ich glaube aber, dass uns das auch verbindet, und würde darum bitten, darauf zu schauen, dass wir einander hier stärken und auch einfach sehen, dass das etwas ist, was uns verbindet, wo wir auch gemeinsam dafür kämpfen müssen, dass sich das ändert. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN sowie GemeinderätInnen der ÖVP.)

 

StR  Kraus hat heute schon erwähnt, dass wir uns im Pride Month befinden. Sie alle können sich auch dieses (ein Armband in Regenbogenfarben in die Höhe haltend)

 

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