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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 73

 

(Beginn um 9.05 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Einen schönen guten Morgen, meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf alle bitten, die Plätze einzunehmen und die Gespräche auf außerhalb des Saales zu verlegen.

 

Die 66. Sitzung des Wiener Gemeinderates ist eröffnet.

 

09.06.03 Ganztägig verhindert sind GR Ing. Holawatsch, StRin Mag. Jungnickel, GRin Keri, GRin Dipl.-Ing. Otero Garcia, GR Valentin, GR Wagner. Zeitweise verhindert sind Amtsf. StR Mag. Maschek, GR Baxant, GR Berger, GR Dr. Gorlitzer, GRin Novak, GRin Rychly, GR Dr. Schmid, GR Schober, GR Stark und GR Woller.

 

Ich darf bekannt geben, dass in der Präsidialkonferenz allen Klubs die Verhaltensleitlinien für die Mandatarinnen und Mandatare des Wiener Gemeinderates und Landtages zur Kenntnis gebracht und damit in Kraft gesetzt wurden.

 

09.07.00 Gemäß § 33 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Gemeinderates der Stadt Wien gebe ich bekannt, dass folgende mündliche Anfrage in der Präsidialkonferenz nicht zugelassen wurde: Anfrage von GR Stefan Berger an die Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft: „Für 22. Februar 2025 war die Uraufführung von ‚Mayröcker (Punkt)‘ im Volkstheater mit Texten der Schriftstellerin Friederike Mayröcker angekündigt. Bei der Ticketplattform oeticket konnte man Karten kaufen. Die Uraufführung wurde kurzerhand mit der Begründung abgesagt, dass sich unvorhergesehene Finanzierungsprobleme ergeben hätten. Welche Gründe waren tatsächlich für die Absage ursächlich?“

 

09.07.48 Wir kommen nun zur Fragestunde.

 

9.07.49

†VBgm.in Kathrin Gaál - Frage| Die 1. Anfrage (FSP-387163-2025-KSP/GM) wurde von Frau GRin Sucher gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen gerichtet. In dieser Anfrage geht es um den Wiener Töchtertag. (Am 24. April findet der nächste Wiener Töchtertag statt. Was ist das Ziel des Töchtertages, gibt es Neuerungen und was bietet die Stadt Mädchen an stärkenden Maßnahmen auch über diesen Tag hinaus an?)

 

Einen schönen guten Morgen, Frau Vizebürgermeisterin, und bitte um Beantwortung.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Einen schönen guten Morgen, Herr Vorsitzender! Schönen guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Wien ist nicht nur die Stadt der Frauen, sondern auch die Stadt der Mädchen. Unser Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, Mädchen Mut zu machen und sie zu stärken. Die jungen Wienerinnen sollen selbstbewusst und positiv zu sich selber stehen und als Stadt wollen wir natürlich ihre Entfaltung unterstützen und fördern, vor allem auch, was die Berufswahl betrifft. Dabei setzen wir bei mehreren Hebeln an, und ein absolut wichtiger Hebel, weil auch eine wirkliche Erfolgsgeschichte, ist der Wiener Töchtertag. Seit 2002 können Mädchen und junge Frauen an diesem Töchtertag teilnehmen. Sie können sich den Arbeitsplatz ihres Elternteils - ihrer Mama, ihres Papas -, aber auch ein Unternehmen aussuchen und dort in den Bereichen Technik, Digitalisierung, Handwerk, Naturwissenschaften schnuppern. Waren es beim allerersten Töchtertag noch 200 Mädchen, so nahmen 2024 ganze 5 000 Mädchen in 290 Unternehmen teil. - Da auch ein ganz ein großes Dankeschön an alle Unternehmerinnen und Unternehmer, die uns bei diesem Töchtertag unterstützen. (Allgemeiner Beifall.)

 

Wir wollen aber die Mädchen noch früher fördern, noch früher ansprechen, noch früher unterstützen. Deshalb gibt es seit 2022 auch den Töchtertag KIDS für Mädchen aus der Volksschule. Im Rahmen einer zweistündigen Exkursion in Begleitung der Lehrerin oder des Lehrers verbringen sie in dem Unternehmen interessante Stunden. Seit 2024 gibt es sogar den Töchtertag MINI, mit dem wir uns an die Mädchen im Kindergarten richten, und dieses Angebot war letztes Jahr so ein Erfolg, dass wir heuer sogar unsere Plätze verdoppelt haben.

 

Zusätzlich zum Töchtertag haben wir natürlich auch andere Hebel und andere Überlegungen, um Förderungen zu tätigen. Wir machen die Wiener Mädchenworkshops bei der MA 57, wir haben die Tour Mädchen feiern Technik der MA 39, um die Laborberufe besser darzustellen, wir haben im Juni einen Event geplant, der Tech for Girls heißt, wir machen Robotik-Workshops in Schulen. Sie sehen also, es gibt eine breite Palette, die wir uns überlegt haben, um die Mädchen in unserer Stadt zu fördern.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. - Die 1. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. - Frau GRin Mag. Nittmann, bitte.

 

9.10.49

GRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Frau Vizebürgermeisterin, guten Morgen, vielen Dank für Ihre Ausführungen.

 

Ich finde diesen Töchtertag auch eine gute Sache, ich glaube, man muss Rollenbilder aufbrechen und es ist ein Gebot der Stunde im Jahr 2024, dass Mädchen nicht in typischen Frauenberufen tätig sind oder Burschen in typischen Männerberufen. Aber mit den Rollenbildern ist das natürlich so ein Thema, wir sind seit Längeren und auch im Jahr 2024 mit ganz anderen Rollenbildern konfrontiert. Und zwar sind das archaische Rollenbilder, die Gewalt mitbringen, und zwar Gewalt gegen Mädchen, und ich spreche ganz explizit von Gewalt gegen Mädchen. Wenn wir uns anschauen diesen tragischen Fall der zwölfjährigen Leonie oder die Massenvergewaltigung in Favoriten des zwölfjährigen Mädchens Anna, und gestern habe ich in der Zeitung gelesen, ein vierzehn- und ein fünfzehnjähriges Mädchen wurden unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Das heißt, die Opfer werden immer jünger, aber auch die Täter werden immer jünger. Und genau bei diesen Tätern wäre es wichtig, dass man ganz genau hinschaut, woher kommen diese Täter. Und wir sehen sehr wohl, dass das ein kulturelles Thema ist und dass diese Täter in der Regel aus Kulturkreisen kommen, die uns fern … 

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Kollegin Nittmannn, wir sind beim Töchtertag, und ich darf Sie bitten, auch thematisch beim Töchtertag zu bleiben.

 

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