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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 73

 

GRin Mag. Ulrike Nittmann (fortsetzend): Das sind auch Töchter. Ich verstehe, dass Ihnen das unangenehm ist, aber genau diese jungen Mädchen … 

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Mag. Nittmann, es ist mir nicht unangenehm, ich bin dazu da, dass die Geschäftsordnung eingehalten wird und darf Sie bitten, sich auch an die Geschäftsordnung zu halten. - Bitte schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

GRin Mag. Ulrike Nittmann (fortsetzend): Das mache ich selbstverständlich. Alle diese Mädchen sind Töchter. Und ich glaube, es wäre wichtig, dass man diese Tätergruppen genauer anschaut, dass man diesen Tätergruppen klare Botschaften sendet, um unsere Töchter auch zu schützen, dass sie hier nicht gewünscht sind. Aber auch an die Eltern dieser jugendlichen Täter muss man klare Botschaften setzen … 

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Kollegin, ich darf Sie noch einmal ermahnen, zu Ihrer Zusatzfrage zu kommen. - Bitte.

 

GRin Mag. Ulrike Nittmann (fortsetzend): Ja, das ist der eine Punkt, den haben wir lange und breit ausgeführt, aber da die Situation sich so zuspitzt, glaube ich, dass es hier sofort Maßnahmen braucht, und das wären, Sie haben es auch angesprochen, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse, denn ich glaube, wir müssen die jungen Mädchen selbstbehaupten, sich genau gegen diese … 

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Kollegin, die zwei Minuten sind vorbei, ich darf Sie bitten, Ihre Zusatzfrage zu stellen.

 

GRin Mag. Ulrike Nittmann (fortsetzend): Die Frage ist: Werden Sie Maßnahmen setzen, über die Selbstbehauptungs- und Selbsthilfekurse, die die Volkshochschule anbietet - das sind Dreistundenkurse - hinaus, dass man flächendeckend in Pflichtschulen, Sie sind zwar jetzt nicht für die Pflichtschulen zuständig, aber dass Sie mit dem zuständigen Bildungsstadt … 

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Frau Kollegin Nittmann, jetzt sprechen Sie ein Schulthema an, das auch nicht Gegenstand des Töchtertages ist. Ich darf Sie bitten, die Frage zu formulieren. Eine Frage hat einen Beginn und ein Fragezeichen. - Bitte schön.

 

GRin Mag. Ulrike Nittmann (fortsetzend): Werden Sie Maßnahmen setzen, um junge Mädchen, Töchter selbst zu behaupten, insbesondere durch die Einführung von Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskursen, die länger als drei Stunden dauern und die Mädchen über einen längeren Zeitraum begleiten, sodass sie wirklich gestärkt ins Leben gehen können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Falls die Frau Stadträtin die Frage verstanden hat, bitte ich um Beantwortung.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Nur damit wir alle vom Gleichen reden, beim Töchtertag geht es darum, Rollenklischees aufzubrechen, den Mädchen zu zeigen, welche Berufe ihnen zur Verfügung stehen, welche Berufe sie auswählen können, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Das ist die Intention des Töchtertages, nur damit wir vom Gleichen reden.

 

Aber okay, Sie nehmen das Thema Gewaltschutz her, weil Mädchen auch Töchter sind. Ich verstehe den Zusammenhang, aber Sie wissen genauso gut wie ich, liebe Frau Kollegin, dass wir im Bereich Gewaltschutz wirklich sehr, sehr viel in dieser Stadt machen, und das seit Jahrzehnten, weil wir das Thema absolut ernst nehmen, unabhängig von welchen Kulturen auch immer. (Beifall bei der SPÖ.) Uns darf man da wirklich keine Ernsthaftigkeit absprechen. Sie wissen, dass wir mit dem Projekt „Respekt: Gemeinsam stärker“ in den Schulen sind. Das ist ein Projekt, das damals unter Rot-Grün gegründet wurde, wo wir sowohl mit den Mädchen arbeiten, um sie zu stärken, um ihnen ihre Rechte zu vermitteln und ihnen Selbstbewusstsein zu geben, aber auch mit den Burschen arbeiten, um zu zeigen, was Respekt heißt, um das mitzunehmen in die Familie, in den Freundeskreis. Wir haben die Selbstbehauptungskurse über die Stadt verteilt, zum Beispiel auch bei den Wohnpartnern, und wir haben ein Frauenhaus, das speziell nur für junge Mädchen ist. Also ich kann Ihnen versichern, und ich weiß, dass Sie es eigentlich wissen, dass wir dieses Thema sehr ernst nehmen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. - GRin Spielmann, bitte.

 

9.15.56

GRin Viktoria Spielmann, BA (GRÜNE): Schönen guten Morgen, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Wir von den GRÜNEN Wien finden natürlich den Wiener Töchtertag auch sehr, sehr wichtig. Sie wissen ja, ich und auch Judith Pühringer kommen aus dem arbeitsmarktpolitischen Bereich, deswegen ist uns natürlich die berufliche Orientierung von jungen Mädchen sehr, sehr wichtig. Beim Wiener Töchtertag geht es vor allen Dingen um Empowerment von Mädchen und deren berufliche Orientierung. Jetzt habe ich im Regierungsmonitor nachgeschaut, was zum Thema Mädchenarbeit drinnen steht, und da muss ich Ihnen mitteilen, da ist dann gestanden: „Seite nicht gefunden“ beziehungsweise „Seite gelöscht.“ So viel dazu. Es gibt drei bis vier sehr spezifische Mädchenkaffees und Mädchenzentren in Wien. Glauben Sie persönlich, dass das ausreichend ist, vor allen Dingen, wenn wir uns die Flächenbezirke anschauen, denn Wien wächst ja und dementsprechend fänden wir es als GRÜNE Wien wichtig, viel mehr Mädchenzentren zu machen? Deshalb die Frage: Finden Sie das ausreichend, und sind Sie für einen Ausbau?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Bürgermeisterin … ah …  Vizebürgermeisterin, bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Das erklärst du dann später (Allgemeine Heiterkeit.), nicht ich.

 

Sehr geehrte Frau Gemeinderätin, es kann nie genug sein, ich glaube, da sind wir uns auch einig. Und Sie können sich darauf verlassen, solange ich die Möglichkeit habe, hier zu arbeiten, werden wir weiter daran arbeiten, den Mädchen flächendeckend gute Angebote geben. Das geht vom Gesundheitsbereich über die Bildung bis zu den Jugendzentren, wir arbeiten bei den Wohnpartnern ganz spezielle Mädchen- und Frauenprogramme aus. Frauen und Mädchen zu unterstützen, an ihrer Seite zu stehen, sie dort abzuholen, wo sie uns brauchen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, das werden wir definitiv immer sehr ernst nehmen und weitermachen, ja.

 

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