Landtag,
6. Sitzung vom 30.1.2002, Wörtliches Protokoll
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sehr hoch schätzen. Daher unsere Kritik an diesem Vorschlag.
(Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Noch einige tatsächliche Berichtigungen. (Abg Christian Oxonitsch: Ein Wettlauf um
tatsächliche Berichtigungen!) Herr Abg Dipl Ing Margulies, ich erteile
Ihnen das Wort.
Abg Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub
im Rathaus): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!
Ich muss insofern tatsächlich berichtigen, als es im
grünen Gemeinderatsklub - obwohl ich es nicht als Schimpfwort betrachte - keine
Kommunisten gibt. (Abg Kurth-Bodo Blind:
Na, was denn?) Es ist so, dass es innerhalb der Grünen möglicherweise vereinzelt Personen gibt, die früher bei
der Kommunistischen Partei waren, doch da hat selbst die Sozialdemokratie einen
recht traditionellen Ursprung. Aber eines ist klar: Innerhalb der
Freiheitlichen Partei gibt es mit Abstand mehr Neo- und Postfaschisten, als es
innerhalb der Grünen Kommunisten
gibt! - Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.
- StR Johann Herzog: Eine Ungeheuerlichkeit, diese Aussage!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächster hat sich Herr Abg Dr Tschirf zu einer
tatsächlichen Berichtigung zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir haben schon einiges vom Kollegen Kreißl in diesem
Hause gehört, aber das war wirklich unglaublich! Man muss sich vorstellen, auf
Bundesebene gibt Vizekanzlerin Riess-Passer der GÖD kaum Termine und nur das
wirklich engagierte Auftreten von Fritz Neugebauer ermöglichte es (Abg Kurt Wagner: Ist das engagiert?),
dass man sehr wohl gute Ergebnisse herausgebracht hat. (Abg Kurt Wagner: Ungute Ergebnisse!) Wenn man sich ansieht, was
die GÖD, gerade unter Fritz Neugebauer, in den letzten Jahren an Veränderungen
für die Bediensteten, gerade auch für die Bediensteten, die niedriger entlohnt
sind, etwa im Vertragsbedienstetenbereich, wo ein völlig neues Schema gekommen
ist, wie überhaupt im Besoldungsreformbereich herausgeholt hat, ist das einfach
unrichtig, was Kollege Kreißl gesagt hat und das kann man so nicht stehen
lassen! (Beifall bei der ÖVP. - Abg Kurt
Wagner: Das müssen Sie sich untereinander ausmachen!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächster ist Herr Abg Hundstorfer zum Wort
gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Rudolf Hundstorfer
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich bin Herrn Abg Kreißl wirklich sehr dankbar, dass
ich die Gelegenheit habe, nach ihm zu sprechen (Abg Dipl Ing Martin Margulies: Das glaube ich!), weil das war - ich sage es jetzt nicht
volkstümlich - eine Verdrehung der Welt, eine Verdrehung von Tatsachen, ein
krampfhafter Versuch, sich den Bediensteten anzubiedern! Anders kann ich das
nicht darstellen, was Sie hier tun! (Abg
Mag Hilmar Kabas: Wir brauchen uns nicht anzubiedern! Das machen höchstens
Sie!) Auf Bundesebene stellt sich eine Frau Vizekanzlerin hin und sagt ganz
locker, Biennien, haut euch über die Häuser, abschaffen. Auf Bundesebene stellt
sich ein Herr Prinzhorn hin und sagt, kommunale öffentliche Dienstleistungen
verkaufen, weg mit den Jobs. Auf Bundesebene stellt sich eine Freiheitliche
Partei hin und sagt, 15 000 Jobs müssen weg. Das heißt in Wahrheit,
15 000 junge Menschen - Herr Kreißl, auch Ihre Kinder, auch meine Tochter
- haben diesen Zugang zum Arbeitsmarkt nicht mehr. Das müssen Sie verantworten!
Diese 15 000 Jobs sind weg! (Beifall
bei der SPÖ. - Abg Michael Kreißl: Das ist doch ungeheuerlich!)
Sie stellen sich hier hin und sagen, der arme Wiener
Gemeindebedienstete ist unterjocht, der braucht mehr. (Abg Michael Kreißl: Der ist vom Hundstorfer unterjocht!) Sehr
geehrter Herr Kreißl, wo waren Ihre Worte auf Bundesebene? Wo war Ihre
Kollegialität für die Landesbediensteten vom Bodensee bis zum Neusiedler See?
Wo war Ihre Kollegialität bei den Polizisten und Gendarmen, die alle nur mit
0,8 Prozentpunkten in diesem Jahr das Auslangen finden müssen? (Abg Michael Kreißl: Gehen Sie endlich auf
die sachliche Ebene!) Die Kollegialität bei Ihnen war Null! (Beifall bei der SPÖ. - Abg Michael Kreißl:
Achten Sie auf Ihren Blutdruck und Ihr Herz!)
Um meinen Blutdruck brauchen Sie sich nicht zu
kümmern, der ist wie immer 140 zu 90. Der ist immer stabil. (Abg Gerhard Pfeiffer: Ich würde das
Messgerät bald prüfen lassen!) Meine Pumpe ist auch in Ordnung. Sie ist
dank der Wiener Medizin erst vor vier Wochen gecheckt worden. Es ist alles
okay. (Abg Mag Helmut Kowarik: Ich hoffe,
in der Hera!) Nein, ich darf Sie beruhigen, im wahrscheinlich kleinsten,
schönsten Spital Wiens, im AKH.
Meine Damen und Herren der Freiheitlichen Partei! Was
Sie hier betreiben, ist wirklich die billigste Wahlkampfpolemik, die man sich
nur vorstellen kann! Es ist gar keine Frage, dass natürlich Sockelbeträge ein Instrumentarium
der Gewerkschaften sind, das wir auch von Zeit zu Zeit anwenden. Es gab auch in
diesem Hause im Laufe der letzten 40 Jahre schon genügend Lohnabschlüsse,
die hier beschlossen worden sind, wo das Instrumentarium der Sockelbeträge
angewendet wurde. Es gab aber so etwas in diesem Haus noch nie, dass die
Autonomie der Gewerkschaften von allen drei Oppositionsparteien komplett auf
die Seite geschoben wird, dass in Wahrheit das, was die Gewerkschaften
gegenüber ihren Mitgliedern zu verantworten haben, überhaupt kein Thema mehr
ist. Abschaffen, weg damit! Sagen Sie doch die Wahrheit! Herr Kreißl, sagen Sie
doch die Wahrheit! Starke autonome Gewerkschaften sind der Freiheitlichen
Partei ein Dorn im Auge! Weg damit! Das ist die Wahrheit! Sagen Sie doch die
Wahrheit, dass diese Bundesregierung alles auf die Betriebsebene
herunterbrechen will! Sagen Sie die Wahrheit, dass unter anderem die
Freiheitliche Partei gemeinsam mit der ÖVP alles auf Betriebsebene herunterbrechen
will! (Beifall bei der SPÖ.)
Steigen wir da ein bisschen bei der Wahrheit ein. Was heißt
denn das, zum Beispiel auf Betriebsebene
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