Landtag,
6. Sitzung vom 30.1.2002, Wörtliches Protokoll
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(Abg Kurt
Wagner: Was sagen Sie dazu?) Melden Sie sich zu Wort nachher
und sagen Sie das, was Sie sagen wollen dann, wenn Sie eine Wortmeldung von
sich geben.
Derartige Gehaltserhöhungen könnten wir
höchstwahrscheinlich bei einigem guten Willen auch in Form des natürlichen
Abgangs dementsprechend so konstituieren, dass es ein Nullsummenspiel in den
nächsten Jahren wird. Ich verstehe zwar vollkommen, dass jetzt wieder kommen
wird, dass beispielsweise das Meldewesen und dergleichen seitens des Bundes an
die Gemeinde übertragen worden ist. Das sind allerdings für mich keine
Argumente, weil das zusätzliche Beamte im Bereich der Gemeinde Wien sicherlich
nicht rechtfertigt.
Ich möchte allerdings auch noch auf die ÖVP eingehen
und zwar dahingehend, dass ich mit großem Interesse verfolgt habe, wie der ÖAAB
Kritik an Landesparteiobmann Görg geübt hat, weil es das bekannte Spielchen
ist, was sich auch immer im Bund abspielt, und zwar die Argumentation. Die Argumentation
der Kritik muss man sich nämlich auf der Zunge zergehen lassen: Dass man in
einem Wahljahr nicht gegen eine Gehaltserhöhung sein kann. Diese Argumentation
ist zwar sehr interessant, aber ich kann nur den guten Rat geben: Reden ist
Silber, Schweigen ist Gold.
Vielleicht sind diese politischen Überlegungen, wenn
man sie schon hat, nur bei der ÖVP gegeben. Ich glaube, dass man das Schicksal
besonders der kleinen Bediensteten in diesem Land nicht an irgendwelche
Wahltermine anhängen sollte und ich glaube auch, wenn man kurz vor der PV-Wahl
erklärt, wir wollen zwar eine größere Gehaltserhöhung vom ÖAAB, weil nämlich in
den nächsten drei Monaten PV-Wahlen anstehen, dass das dann zwar sehr hübsch
ist, aber das ist die typische Geschichte, wie es sich beim Bund, nämlich bei
der GÖD, immer abspielt. Das hat mir sogar einmal der Vorgänger vom jetzigen
Neugebauer, nämlich der Herr Dohr, erklärt, wie das so rennt: "Na weißt
eh, wie das so rennt. Drei Jahre machen wir nichts und geben nach und im vierten
Jahr vor der Wahl, das haben wir uns vorher schon ausgemacht, da geben wir dann
3 Prozent oder 4 Prozent dazu und dann ist die Sache wieder in
Ordnung." - Ich glaube grundsätzlich, dass das vielleicht vor 30 oder
40 Jahren so hineingegangen ist, dass aber sicherlich die Bediensteten bei
der Gemeinde Wien nicht so dumm sind, wie sich der ÖAAB dies wünscht.
Ich möchte jetzt noch ganz kurz zu den Spitalsärzten
und zu dieser Diskussion darüber kommen. Ich habe mit großem Interesse
festgestellt, dass sich die GRÜNEN plötzlich zur Verteidigung der
Privatspitäler und faktisch des Kapitalismus aufmachen, und zwar dahingehend,
weil ja ehemalige Kommunisten in den Reihen der GRÜNEN zu finden sind oder
vielleicht noch immer mit diesem Gedankengut Behaftete. Ich muss ehrlich sagen,
meine Trauer über die Wünsche der GRÜNEN haltet sich wirklich in Grenzen. (Abg Mag Christoph Chorherr: Na, Gott sei
Dank! Sonst hätten wir ein Problem!)
Eines muss man dazusagen, und zwar dass bei aller
Kritik, die man anbringen kann, die Qualität der öffentlichen Spitäler
sicherlich bei weitem nicht so schlecht ist, wie dieses Horrorszenario von den
GRÜNEN dargestellt wird. Ich möchte eines dazusagen. Ich bin sicherlich ein
davon Betroffener mit zwei relativ kranken Elternteilen, die seit 15 Jahren
laufend im Wilhelminenspital behandelt werden, wo keiner eine Ahnung hat, dass
ich der Herr Kreißl bin und dort vielleicht eine gewisse Goodwilltour gegeben
ist. Was dort für meine Eltern geleistet wird und nicht nur für meine Eltern,
sondern für alle anderen Patienten auch, ist wirklich eine tadellose Sache.
Ich finde es grundsätzlich auch in Ordnung, dass wir
diesen Regelungen zustimmen, nämlich dass die Spitalsärzte keine privaten
Praxen haben dürfen. Und dieses positive Anreizsystem ist, wie es die GRÜNEN
fordern, in den öffentlichen Spitälern teilweise schon durchgesetzt und wird
auch in den öffentlichen Spitälern umgesetzt. Ich glaube, dass durch diese
gesetzliche Grundlage, die wir heute beschließen, auch die freie Wahl des
Patienten gewährleistet bleibt, dass er sich nämlich in ein anderes Spital,
wenn er es unbedingt wünscht, begeben kann und seinen Arzt mitnehmen kann. Ich
glaube, erstens einmal ist dieses Gesetz dahingehend, dass wir eine Regelung
schaffen, die in allen übrigen Bundesländern ohnehin schon üblich ist und
zweitens glaube ich, wie gesagt, dass die Qualität der Wiener Spitäler sicher
eine gute ist und dass wir da beruhigt diesem Gesetz zustimmen können.
Zum Abschluss möchte ich nochmals ersuchen, auf die
Gehaltserhöhung zurückzukommen, und dass im Sinne einer sozialen Ausgewogenheit
unserem Antrag bezüglich Sockelbetrag zugestimmt wird und dadurch gewährleistet
wird, dass die sozial bedürftigeren Bediensteten ein bisschen besser gestellt
werden, als die Großverdiener, die wir im Gegensatz zum Bund in dieser Stadt
haben. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Ich erteile Frau Abg Pilz zu einer tatsächlichen
Berichtigung das Wort. (Abg Michael
Kreißl: Will sie sich jetzt selbst berichtigen?)
Abg Dr Sigrid Pilz
(Grüner Klub im Rathaus): Das ist
nicht die tatsächliche Berichtigung, wie Sie meinen. Ich mache eine andere
tatsächliche Berichtigung. Herr Kollege Kreißl, zur Sachlichkeit, zur Polemik
will ich gar nichts sagen! (Abg Michael
Kreißl: Die Polemik machen Sie selber!) Das ist offensichtlich die
FPÖ-Verdrehungspolitik!
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!
Ich berichtige sachlich. Ich habe mitnichten zur
Verteidigung der Privatspitäler als ein Ort, wohin öffentliche Gelder
abfließen, aufgefordert. (Abg Mag Hilmar
Kabas: Das ist ja nichts Ehrenrühriges!) - Tun Sie Ihren Kollegen nachher
beschimpfen, weil der hat gefunden, dass das ehrenrührig wäre! - Wir sind im
Gegenteil dafür, dass das Unternehmen Krankenanstaltenverbund als
Wirtschaftsunternehmen erfolgreich geführt wird, dass das Geld im Unternehmen
bleibt, nicht abfließt und dass die Wirtschaftlichkeit durch gesetzliche
Maßnahmen gestützt wird. So wie es jetzt ist, dieser Persilschein, was den
Patientenwunsch in der Konkurrenzklausel betrifft, sorgt dafür, dass Geld nach
außen abfließt, das im Unternehmen Krankenanstaltenverbund verbleiben sollte,
das wir
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