Landtag,
14. Sitzung vom 24.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 83
Zitat! -; lebenslange Durchrechnung für Pensionsbemessung.
Bitte, das sind Aussagen des Herrn Gusenbauer (Abg Dr Matthias Tschirf:
Aha!), nachzulesen im "Kurier" vom 17. Jänner, und so
weiter. (Abg Godwin Schuster: Ist das ein SPÖ-Blatt?) Das ist ein
SPÖ-Blatt? Aber auch in anderen Zeitungen! (Zwischenruf des Abg Godwin
Schuster.) Ich nehme an, gerade Sie werden sich daran erinnern, Sie haben
damit ja sehr viel zu tun. Daher wird es Ihnen nicht entgangen sein, und es
wird ja auch ... (Abg Godwin Schuster: Aber es ist schon gut, die Wahrheit
zu beachten!)
Also 1 Milliarde bis 2006 einsparen! "Die
erste Frage, die wir außer Streit gestellt haben, ist, dass aus dem Titel
Steigender Pensionsaufwand bis 2006
1 Milliarde EUR kommen soll." - Gusenbauer am
31. Jänner in den "Oberösterreichischen Nachrichten". (Abg
Godwin Schuster: Ja, auch ein SPÖ-Blatt!) Lebenslange Durchrechnung
genauso! Ich sage es nur, weil Sie es offenbar verdrängt haben. Oder haben Sie
es vergessen? (Abg Godwin Schuster: Alles SPÖ-Blätter!)
Nun zu Gusenbauer im März 2003: Das Gusenbauer-Pensionsmodell
hat ja sehr viele Fragezeichen. (Abg Johann Driemer: Warum ist es dann zu
keiner Koalition gekommen mit der SPÖ?) Da müssen Sie Ihren
Parteivorsitzenden ... (Abg Godwin Schuster: Haben Sie den Eindruck, dass
Gusenbauer ...?) An dieser Frage ist es nicht gescheitert, das wissen Sie
ganz genau! Aber reden wir nicht so sehr über die Vergangenheit, reden wir über
die Zukunft. (Abg Godwin Schuster: Sie reden über ein Papier, das die
Regierung nicht einmal sehen möchte!) Ihr Pensionsmodell ... (Abg Godwin
Schuster: Glauben Sie, dass es von der Regierung beschlossen wird? Oder wenn
nicht, dann reden Sie vom Regierungspapier!) Ja, ich komme schon dazu, aber
ich muss Sie ein bisschen daran erinnern, weil Sie das alles offenbar wirklich
vergessen haben.
Das SPÖ-Pensionsmodell der vielen Fragezeichen -
Verschleiern, Verschieben, Verwässern, Verschweigen und Verwirren, das ist Ihre
Devise! (Abg Godwin Schuster: Wer hat Ihnen das gesagt?) Ich kann es
Ihnen sofort beweisen. Alfred Gusenbauer hat ein Pensionsmodell vorgelegt, das
weder neu noch besonders originell ist. (Abg Franz Ekkamp: Aber gerechter!)
Ach so, gerecht? Aha, es ist gerecht - sehr gut!
Die SPÖ verschleiert: Die neue, alte Formel "45
- 65 - 80", was steckt dahinter? Mit dieser Formel "45 - 65 -
80" meint Gusenbauer genau das Gleiche, was die Bundesregierung
vorschlägt. (Abg Godwin Schuster: Aber nicht überfallsartig!) Nur: Die
SPÖ verschleiert es (Abg Godwin Schuster: Arbeitsmarktpolitik ...!), die
Bundesregierung hingegen sagt, was sie will. (Abg Jürgen Wutzlhofer: Und Sie
enteignen die Leute!) Das ist der Unterschied! (Beifall bei der ÖVP. -
Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Hören Sie mir doch zu! Schauen Sie, ich habe Ihnen so
lange zugehört. Es war manchmal mühsam, aber ich habe Ihnen zugehört, also tun
Sie es auch. (Abg Johann Driemer: Ich weiß auch schon, was Sie sagen! -
Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Die SPÖ verschiebt: Koppelung der Frühpension an den
Arbeitsmarkt. (Abg Godwin Schuster: Ja, sehr wichtig!) Was würde das
bedeuten, Herr Kollege? Es würde bedeuten, Sichern von Pensionen ist ... (Abg
Godwin Schuster: Dass jemand, der frühzeitig arbeitslos wird, nicht ...!)
Nein, das würde bedeuten, dass die Sicherung der Pension von der Schwankung am
Arbeitsmarkt abhängig ist! Das würde es bedeuten. Es würde dann wahrscheinlich
überhaupt auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. (Abg Godwin
Schuster: Aber Sie wollen, dass ältere Leute in die Sozialhilfe gedrängt
werden! Als Altensprecherin - Sie wollen das?) Herr Kollege, die
Bundesregierung hat sowohl die Pensionssicherung als auch die Anhebung der
Erwerbsquote zum Ziel. Das ist wieder der Unterschied.
Die SPÖ verschweigt ... (Abg Godwin Schuster: Ohne
Wenn und Aber ...! - Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Moment, warten Sie
ab, sie sind so ungeduldig! (Abg Jürgen Wutzlhofer: Wir haben noch nie eine
40-prozentige Pensionskürzung gemacht! - Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Die SPÖ verschweigt: Schauen Sie, sofortige
Harmonisierung der Pensionssysteme - das braucht Zeit. Herr Gusenbauer weiß
ganz genau, dass natürlich eine Harmonisierung der Pensionssysteme kommen muss
und kommen wird. (Abg Gerhard Pfeiffer: Ein Ausgleich!) Er weiß auch,
dass spätestens mit September dieser Schritt gemacht wird. (Abg Godwin
Schuster: Wer sagt das?) Na, das ist bekannt! Fragen Sie Ihren Vorsitzenden
Gusenbauer, er wird es wissen. (Abg Rudolf Hundstorfer: Fragen Sie Ihren
Bundeskanzler, was er heute Herrn Präsidenten Leitl gesagt hat! Dann würden Sie
sagen: So etwas vertrete ich nicht! - Abg Jürgen Wutzlhofer: Nein, sie muss es
ja vertreten ...!) Nein, ich muss gar nichts! Haben Sie eine Ahnung, was
ich muss und was ich nicht muss! Ich mache das, wovon ich überzeugt bin, dass
es richtig ist. (Abg Rudolf Hundstorfer: Sie als Seniorensprecherin und
Vertreterin der Arbeitnehmer sollten eine andere Position vertreten!)
Dass die SPÖ verwässert und jetzt wirklich wieder nur
ein Reförmchen statt einer Reform will, ist, glaube ich, auch nichts Neues. Das
haben wir auch schon erlebt. (Abg Godwin Schuster: ... von der
Bundesregierung reden? - Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Weil Herr Kollege Driemer heute auch den
Gewerkschaftsbund angesprochen hat, muss ich Ihnen eines sagen, Herr Kollege:
Ich bin selbst Gewerkschafterin, wie Sie wissen, ich war jahrzehntelang und mit
Begeisterung Gewerkschafterin. (Abg Paul Zimmermann: Keine gute!) Bitte,
den Zwischenruf - sagen Sie, es soll aufzeigen, wer das gesagt hat! (Abg
Paul Zimmermann: ... so reden! Das gibt es ja nicht!) Ich habe
wahrscheinlich mehr in der Gewerkschaft erreicht als mancher, der sich hier
manches auf die Fahnen heftet. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber wenn mit Streiks gedroht wird, wie zum Beispiel von Herrn
Haberzettl, wenn gerade diejenigen den Streik androhen, die mit
54,5 Jahren in Pension gehen (Abg Godwin Schuster: Wer sagt Ihnen das?),
dann glaube ich nicht, dass die Bevölkerung damit eine Freude haben
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