Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 48
Rathaus): Zunächst einmal, es kann schon sein, dass ich mich
verhört habe zuerst. Aber bei Ihren Ausführungen ist es darum gegangen, ob
Projekte im Nationalpark oder außerhalb. Ein Autobahnprojekt, Straßenprojekt im
Nationalpark ist nicht möglich, weil sonst würde es dem Verschlechterungsverbot
(Redner betont den letzten Wortteil.) widersprechen.
Ich möchte aber gerne noch einmal diesen Satz zitieren, der sozusagen vorgelegt
wurde, und zwar im Anhang. Es ist die Stellungnahme der MA 22 zur
vorliegenden Machbarkeitsstudie einer Brückenvariante. Noch einmal: Die
Betreiber, das heißt ASFINAG, ÖSAG, haben von vornherein ausgeschlossen, dass
es eine Tunnelvariante gibt, sondern nur eine Brückenvariante möglich ist. Das
wurde uns dort gesagt und zwar beim Rat der Sachverständigen, aber auch in den
Pressemeldungen. Und da steht wörtlich noch einmal: Die S1 beansprucht in Form
einer Brücke - also S1-Lobauautobahn - beansprucht in Form einer Brücke und
anschließend als Rampe den Nationalpark in einer Gesamtlänge von 160 Meter
Länge und 7 Meter Breite, und so weiter und so weiter. Das heißt, wenn das
so ist, kann diese Brücke nicht genehmigt werden. Und zwar ganz egal, was dann
im UVP-Gesetz steht, sondern es ist jetzt davon auszugehen, dass eine
Donauquerung in Form einer Brücke an dieser Stelle nicht möglich ist. Das ist
die Aussage der MA 22. Sie haben sich da ein bisschen bedeckt gehalten.
Aber die Frage, die dazu passt, ist: Es ist ja natürlich auch eine zweite
Autobahn geplant in diesem Gebiet, und zwar die Raffineriestraße, das heißt,
eine Verlängerung der A 22. Was ich von Ihnen jetzt gerne hören würde,
ist: Welche Gefahren drohen dem Nationalpark durch den Bau, oder eigentlich den
Ausbau der jetzigen Raffineriestraße zu einer vierspurigen Autobahn plus
Pannenstreifen oder sechsspurigen Autobahn plus Pannenstreifen während der
Bauphase und in der Betriebsphase? Das hätte ich gerne gewusst, und was Sie
dagegen unternehmen werden. (Abg Dr
Herbert Madejski: Sie wird gar nichts machen!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau Stadträtin
bitte!
Amtsf StRin Dipl Ing
Isabella Kossina: Sehr
geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Wie bereits in meinen
Ausführungen sehr ausführlich behandelt: Es gibt noch keine Trassenvariante,
die zur Prüfung vorgelegt wurde. Die Arbeiten, die die MA 22 durchführt,
die Arbeiten, die der Rat der Sachverständigen durchführt, sind als
Vorbereitung zu sehen, um hier rechtzeitig alle Argumente einfließen zu lassen.
Es gibt also noch keine Trassenvariante. Fest steht, jedenfalls nach den
strengen Bestimmungen des Nationalparkgesetzes, dass durch kein Vorhaben, wie
auch immer, die Zielsetzungen des Nationalparks wesentlich beeinträchtigt
werden dürfen. Das heißt, durch kein Vorhaben darf der Nationalpark beschädigt
werden. Und ich gehe davon aus, dass hier die MA 22 sicherlich sehr streng
darauf achten wird, und ich werde mich dann besonders bei der Trassenvariante
dafür einsetzen, dass hier der Schutz des Nationalparks an oberste Stelle
gereiht wird.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke, wir kommen
zur zweiten Zusatzfrage. Herr Abg Parzer bitte.
Abg Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Ja, danke einmal Frau
Stadträtin für die längere Ausführung.
Dass die
Trasse noch nicht fixiert ist, wissen wir alle und auch, dass es heute
vergebliche Mühe wäre, darüber zu reden, weil wir noch nicht wissen, um was es
wirklich geht. Ob die Trasse jetzt mit Brücke oder mit Tunnelvariante kommt,
das wird sich alles noch ganz genau entscheiden.
Meine
Frage geht überhaupt dahin, wir brauchen eine Autobahn, wir wissen das, wir
sind für diese Autobahn. Es gibt einen wahnsinnigen Verkehr, oder
Verkehrsaufkommen in der Donaustadt. Ich sehe nicht ein, dass wir in der Donaustadt
den Kopf hinhalten müssen, weil viele, viele andere, die nicht dort wohnen, das
gar nicht wissen, was sich da abspielt. Das ist das eine.
Aber das
Zweite ist, ich möchte von Ihnen gerne wissen, welche Lärmschutzmaßnahmen will
man bauen, um den Verkehrslärm, der durch diese sechste Donauquerung
entstehen könnte, möglichst gering zu halten, wo immer die Trasse dann kommt.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Dipl Ing
Isabella Kossina: Sehr geehrte
Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Genau darum geht es bei
diesen Bewilligungsverfahren. Bei diesen Bewilligungsverfahren geht es nämlich
darum, Vorgaben festzulegen, hier entsprechende Bestimmungen zu erlassen, die
den Schutz des Nationalparks sicherstellen. Das heißt, der Nationalpark, die
Zielsetzungen des Nationalparkgesetzes, dürfen nicht wesentlich beeinträchtigt
werden. Dazu gehören natürlich auch technische Maßnahmen und solche technische
Maßnahmen sind sicherlich auch entsprechende Lärmschutzmaßnahmen, die hier
vorgeschrieben werden müssen, um den Zielsetzungen des Nationalparks auch zu
entsprechen. Aber wie gesagt, die Planungen liegen noch nicht vor.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Dankeschön. Wir
kommen zur dritten Zusatzfrage. Frau Abg Reinberger, bitte.
Abg Brigitte Reinberger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Sie haben
gesagt, Sie seien dem Herrn Bürgermeister im Wort. An sich sollten wir
Stadtpolitiker der Bevölkerung im Wort sein. Und wie Kollege Parzer gesagt hat,
gibt es weite Teile der Bevölkerung in Wien, die jetzt schon durch den
Transitverkehr, durch den Schwerverkehr quer durch die Stadt, in ihrer
Lebensqualität, in der Umweltqualität, massiv belastet sind, und das wird
sicher in Zukunft mit der EU-Osterweiterung noch massiv zunehmen.
Bei aller Wertschätzung für den
Nationalpark und selbstverständlich sind auch wir dafür, dass alles getan wird,
die Schutzziele des Nationalparks so weit wie möglich einzuhalten - in diese
Richtung ist auch die Zusatzfrage meines Kollegen Blind in der vorherigen
Anfrage gegangen - geht meine Frage dahin: Werden Sie offensiv tätig werden und
werden Sie nicht erst sozusagen auf Pläne von Antragstellern reagieren, und
können Sie sich
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