Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 48
vorstellen, auch unabhängig davon,
Varianten prüfen zu lassen, beziehungsweise wurden jetzt schon andere Varianten
untersucht, beispielsweise eine Untertunnelung, und gibt es zu anderen
Varianten irgendwelche Expertisen?
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing
Isabella Kossina: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte
Frau Abgeordnete!
Als Umweltstadträtin geht
es mir selbstverständlich um eine laufende Verbesserung der Lebens- und
Umweltqualität für die Bevölkerung, für die Wienerinnen und Wiener, das ist ja
selbstverständlich. Im Wesentlichen geht es hier eben darum, dass diese Trasse,
diese Straße, welches Vorhaben auch immer, entsprechend den Bestimmungen des
Nationalparkgesetzes bewilligungsfähig ist. Und es ist nun einmal Aufgabe im
Zuge dieser Trassen-UVP vom Verkehrsminister entsprechende Vor- und Nachteile
der einzelnen Trassenvarianten zu prüfen und dann zur Bewilligung auch
vorzulegen. Das heißt, es ist Aufgabe des Verkehrsministers, entsprechende
Trassen-UVP durchzuführen und es ist in weiterer Folge Aufgabe der MA 22,
der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien, hier eine naturschutzrechtliche
Bewilligung und eine nationalparkrechtliche Bewilligung zu erteilen. Das heißt,
hier geht es darum - und das ist auch meine Initiative, schon bevor hier
entsprechende konkrete Trassenvarianten vorliegen -, alle Forderungen, alle
Argumente rechtzeitig einzubringen.
Da habe ich mich eben schon
rechtzeitig und jetzt schon darum gekümmert, dass die Rathaussachverständigen
Stellungnahmen hierzu erarbeiten und selbstverständlich auch die MA 22
aufgefordert, bei allen Arbeitssitzungen hier teilzunehmen. Die MA 22 ist
bei jeglichen Besprechungen hiermit einbezogen, um mir rechtzeitig alle
Forderungen bekannt zu geben, um keinerlei Schwierigkeiten dann bei den
Bewilligungen zu erwarten. Denn mir geht es darum, ein Projekt nicht zu
verhindern, mir geht es darum, ein Projekt umweltverträglich zu genehmigen.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Dankeschön. Wir kommen zur vierten Zusatzfrage. Herr Abg Mag Maresch,
bitte.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ich war sehr dankbar
darüber, dass in der strategischen Umweltprüfung Nordosten Wiens auch
Klimaschutz eine Rolle gespielt hat, und inwiefern die Relevanz von Autobahnen,
Straßen, Ausbauplänen, Planungssituationen da überprüft worden ist. Ich habe es
sehr, sehr gut gefunden, dass dort nicht nur diese von der Stadtregierung,
sondern auch von anderen Personen präferierte Varianten, wie zum Beispiel eine
Nullvariante oder der vom Öko-Büro favorisierte Zug, dass man nur eine
Donauquerung überlegt, beziehungsweise Umfahrungsstraßen und Öffi-Ausbaus. Das
wurde dort untersucht und angeschaut und auf die Klimarelevanz, sprich in
Richtung Kyoto-Ziele-erreichen, überprüft. Wenn ich mir aber anhöre, was
sozusagen dem Rat der Sachverständigen, sozusagen diesen Professoren und eine
Professorin, die dort anwesend war, welche Entscheidung oder welche Unterlagen
zu einer Entscheidung ihnen übergeben wurden, dann muss ich durchaus sagen,
wurden zwei Varianten vergessen und zwar die eine Variante, die Nullvariante.
Und die zweite Variante war die Variante des Öko-Büros. Es wurden nur die
Varianten präsentiert, die entweder von der Stadt Wien präferiert wurden oder
von der ÖSAG/ASFINAG in Form des Herrn Stadtbaudirektors Weber.
Deswegen meine Frage: Wie
ist es möglich, dass zwei Varianten, die keine Lobauquerung vorsehen, dem Rat
der Sachverständigen nicht präsentiert werden? Das kommt ja einer gewissen Form
von Zensur nahe. Also würde ich Sie bitten, durchaus diese beiden Varianten in
der nächsten Zukunft diesem Forum auch zugänglich zu machen, sodass bis Ende
März - und solange soll ja die Entscheidungsfrist ja nur dauern - auch diese
beiden Varianten in Erwägung gezogen werden können.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Dipl Ing
Isabella Kossina: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Sie wissen, der Rathaussachverständige
ist ein objektives, weisungsfreies Gremium und die entsprechenden Forderungen
des Rates der Sachverständigen wurden erfüllt. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Wo denn, wo sind die Unterlagen!) Es geht
hier darum, dass hier die Argumente rechtzeitig eingebracht werden, um hier
eine nationalparkrechtliche Bewilligung überhaupt möglich zu machen, und das
ist Aufgabe der Rathaussachverständigen. Es geht hier nicht um eine konkrete
Trassenführung. Es geht darum, welche Punkte gemäß Nationalparkgesetz auch zu
erfüllen sind und diese Punkte sind hier einzubringen an die
Straßenplanungsgesellschaft, und es ist Aufgabe des Rates der Sachverständigen,
hier objektiv mit höchster wissenschaftlicher Leistung zu befinden und es geht
hier nicht darum, hier eine Umweltverträglichkeitsprüfung durch den
Rathaussachverständigen vorweg zu nehmen. (Abg
Mag Rüdiger Maresch: Das ist ja nicht wahr!) Es geht hier darum, als
Hilfestellung für die MA 22 alle Argumente rechtzeitig, bevor die Trasse
eingereicht wird, einfließen zu lassen. (Abg
Günter Kenesei: Das stimmt überhaupt nicht!) Das ist Aufgabe des Rates der
Sachverständigen. Es geht hier um ein Verfahren der Umweltschutzbehörde der
Stadt Wien. (Abge Günter Kenesei und Mag
Rüdiger Maresch: Das stimmt ja garnicht!)
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Danke schön. Damit ist die vierte Zusatzfrage erledigt.
Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP/00338/2004/0002-KVP/LM).
Sie wurde vom Herrn Abg Mag Alexander Neuhuber gestellt und ist an den Herrn
Landeshauptmann gerichtet: Es gibt in der Praxis der Wiener Stadtplanung
immer wieder scharfe Kritik an der oftmalig extensiven Auslegung des § 69
der Wiener Bauordnung "geringfügige Abweichungen". Diese Bestimmung
wird nicht selten zur Umgehung der volums- und höhenmäßigen Grenzen, die von
Flächenwidmungsplänen vorgegeben werden, herangezogen. Erachten Sie es in
diesem Zusammenhang für notwendig, diese Bestimmung
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