Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 48
diesen Naturschutzbericht 2002 zur Kenntnis zu nehmen.
– Herzlichen Dank!
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gemeldet ist Herr Abg Blind. – Bitte.
Abg Kurth–Bodo Blind
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Herr Präsident! Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
So wie es der Kollege Hufnagl gemacht hat, werde ich
es auch ein bisschen halten. Er hat zum Beispiel heute unter dem
Naturschutzbericht einen Herrn Dr Fischer zur Wiederwahl vorgeschlagen. Das,
bitte, hat mit dem Naturschutzbericht wirklich nur sehr wenig zu tun. (Abg Christian Oxonitsch: Er ist Präsident
der Naturfreunde!) Und er hat versucht, alles was in dieser Stadt nicht
funktioniert, der Bundesregierung umzuhängen, was aber nicht auf Dauer
hingenommen werden kann. Es war das Versagen der Sozialisten, die
Milliardenschulden aufgebaut haben. Es ist in diesem Staat nichts mehr außer der
Schulden zu verteilen, die die roten Finanzminister angehäuft haben. (Abg Christian Oxonitsch: Darum macht ihr
noch mehr?) Schauen Sie sich doch das Budget an! Wie funktioniert denn das
Budget? Das hat nicht einmal ein Prozent effektiv. Wenn Sie das hätten, wären
Sie glücklich. (Abg Christian Oxonitsch:
Wie schaut denn die Staatsverschuldung aus? Schauen Sie sich das doch an!)
Das Hereinplaudern hat gar keinen Sinn! (Beifall
bei der FPÖ.)
Schauen Sie ein bisschen fern! Schauen Sie sich das
Budget an! Begreifen Sie es ein bisschen! (Abg
Christian Oxonitsch: Es geht nicht ums Budget! Es geht um Österreich!) Sie
sind Klubobmann der Sozialdemokratie. Sie müssen es ein bisschen behirnen! Das
Defizit ist unter einem Prozent. Behirnen Sie ein bisschen das, was der
Karl-Heinz Grasser im Fernsehen vorträgt, lesen Sie ein bisschen Zeitung und
Sie werden auch etwas erkennen können! (Abg
Godwin Schuster: Danke!) Ja, danke. Sie können hereinschreien, ich habe
Zeit, kein Problem.
Sie haben auf Seite 10 des Naturschutzberichts
ein Gemeinschaftsgefühl beschworen. Sie haben dieses Gemeinschaftsgefühl sogar
deklariert. Kollege Maresch hat wenigstens festgestellt, dass es heute schon
verschiedene Modelle der Gesellschaft in Wien gibt. An diesen verschiedenen
Modellen sind Sie schuld! Durch Ihre verfehlte Einwanderungspolitik und durch
die verfehlte Integrationspolitik haben Sie es zum Beispiel geschafft, dass in
Ottakring bei der nächsten Gemeinderatswahl 27 Prozent ethnische Türken
antreten werden. (Abg Godwin Schuster: Was?) Nicht "was"! Die
Frau Bezirksvorsteherin hat das alles beantwortet. (Abg Godwin Schuster: Wir
reden vom Naturschutzbericht!) Von Ottakring reden wir. (Abg Godwin
Schuster: Was hat der Naturschutzbericht damit zu tun?) Soviel, wie dass
Herr Dr Fischer hier zur Präsidentenwahl vorgeschlagen wird. (Abg Godwin Schuster: Das ist der Präsident
der Naturfreunde!) Soviel hat es auch damit zu tun. Setzen Sie sich hinaus,
dann können Sie mich besser unterbrechen.
Dieses Gemeinschaftsgefühl in der Stadt ist
zerbrochen und daran sind Sie schuld! Da können Sie auf Seite 10 des
Naturschutzberichts schreiben, was Sie wollen, es gibt dieses
Gemeinschaftsgefühl nicht. Sie haben vergessen, bei dieser Einwanderung auch
die notwendige Integrationspolitik durchzuführen. Daran ist nicht die
Bundesregierung schuld oder schon die Bundesregierung, aber das war die rote
Bundesregierung, nicht die jetzige Bundesregierung. Sie müssen immer dazusagen,
welche.
Dann kommen wir zur Seite 11, "toxische
Stoffe im Stadtboden". Das ist der Naturschutzbericht. Wo sind Ihre
Gegenstrategien dazu? Ihre Gegenstrategie schaut so aus, dass der Sondermüll
von ganz Österreich in Wien, in Simmering, verbrannt wird. Das ist eine schöne
Gegenstrategie gegen Bodenverseuchung, dass eine dritte Müllverbrennungsanlage
in Simmering gebaut wird. Es ist sicher so, dass die Luft oben nicht besser
herauskommt als sie unten hineingegangen ist. Da können Sie mit dem Kopf
zwinkern, wie Sie wollen, Herr Kollege Godwin Schuster! Die Luft in Simmering
wird durch Ihre Maßnahme verpestet! Sie sollten sich ein besseres Konzept
zurechtlegen, wie man den Müll in Wien beseitigt, sicher nicht so, dass man den
ganzen Sondermüll von ganz Österreich nach Simmering bringt und dort verbrennt.
Das heißt, Sie machen Simmering zum Mistkübel von Wien und von ganz Österreich!
Dagegen sind wir! (Abg Christian
Oxonitsch: Nicht einmal Applaus gibt es dafür mehr!)
Dann Seite 22: Da haben Sie eine
Buchpräsentation: "Das schönste Tal". Wunderbar! Eine
Buchpräsentation kostet dem Steuerzahler 5 627 EUR, ganz schön
geschmalzen für 60 Seiten Buch. Das heißt, wenn jedes Buch in Österreich
dem Steuerzahler 5 627 EUR kostet, dann wird ganz schön viel Geld
verschwendet. Darauf brauchen wir nicht stolz zu sein! (Abg Christian Oxonitsch: Wir haben nicht solche Probleme wie Sie mit
dem Finanzminister!)
Seite 23, "biologisch erzeugte
Lebensmittel": Zuerst haben wir gesagt, wir wollen 70 Prozent der
Wiener Betriebe, die schon auf Bio umgestellt sind. Wir wollen 100 Prozent
dieser städtischen Betriebe umgestellt haben. Da ist uns im Ausschuss als
Ausrede angeboten worden, dass es nicht so viele Abnehmer für die biologischen
Produkte gibt. Dieser Bericht straft Sie lügen. Derzeit sind in den Schulen,
Kindergärten, Horten und Altersheimen erst 30 Prozent der Nahrungsmittel
aus biologischem Anbau. Das heißt, es gibt noch genug Betriebe, die etwas
produzieren könnten. Es gibt auch noch genug Abnehmer. Das bedeutet, so
glorreich, wie der Herr Kollege Hufnagl diesen Bericht dargestellt hat, so
glorreich ist er nicht. Die Beamten der MA 22 haben sich zwar bemüht, aber
eben unter einer sozialistischen Stadträtin. Wir haben gehört, alles haben die
Sozialisten zu verantworten. Es ist nicht die Stadträtin für Umwelt, es ist
keine Wiener Umweltstadträtin, sondern eine sozialistische. So glorreich ist
das Ganze nicht!
Beim Taubenproblem schaut es so
aus: Wir haben Abwehrnetze gegen Tauben, aber was verfängt sich darin? Es
verfängt sich die eine oder andere Fledermaus darin. Das ist für die Fledermaus
nicht so zum Lachen, wie Sie das sehen. Wir können uns noch gut daran
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