Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 48
erinnern, wenn man – ich habe Fotos darüber gemacht –
im 1. Bezirk sitzt und dort essen will, flüchten Touristen vor den Tauben.
Da können Sie die Stirn runzeln, Herr Kollege Oxonitsch, ich habe das fotografiert.
(Abg Christian Oxonitsch: Bitte, machen
Sie halt einen Vortrag!) Im 1. Bezirk flüchten die Touristen aus dem
Schanigarten vor dieser Taubenplage. (Heiterkeit
bei der SPÖ.) Das ist vielleicht für Sie lustig, wenn Sie gemeinsam mit
einer Taube am Tisch essen, aber einem Touristen ist das nicht angenehm. Sie
können das als lächerlich hinstellen, das ist aber kein Witz, wenn Sie
gemeinsam mit der Taube speisen dürfen. (Abg
Christian Oxonitsch: Ich bin sehr froh, dass Ihre Rede im Internet übertragen wird!
Das muss man gesehen haben!)
Ich kann mich noch gut an den Herrn Bürgermeister
erinnern, als er im Oktober 1999 gesagt hat, der Tourismus wird zugrunde
gehen, weil damals Blau-Schwarz an die Regierung gekommen ist. Da hat er an die
Wand gemalt, was mit dem Tourismus nicht alles passieren wird. Jetzt steht in
der Zeitung, in Wirklichkeit boomt der Tourismus, besser war der Tourismus noch
nie als unter vier Jahren blau-schwarzer Regierung. (Abg Josefa Tomsik: Das
hat aber nichts mit der blau-schwarzen Regierung zu tun!) Damals sind wir
an die Regierung gekommen. Damals hat der Herr Bürgermeister verkündet, bei
dieser Regierung wird der Tourismus zurückgehen, wird der Kongresstourismus
zurückgehen, werden alle Leute Wien und Österreich fernbleiben und es wird ganz
schrecklich werden. Ich muss sagen, der Herr Bürgermeister hat damals Angst und
Schrecken verbreitet, aber in Wirklichkeit ist der Tourismus unter vier Jahren
Schwarz-Blau so gut geworden, wie er in Österreich noch nie war. (Beifall
bei der FPÖ. – Abg Dkfm Dr Ernst Maurer: Trotz der Tauben?)
Sehen Sie, das war der richtige Einwurf! Trotz der
Tauben! Sie lachen! Sie haben es vielleicht angenehm, aber es ist eben so, dass
Sie diese Problematik nicht ernst nehmen! Alles, was in Ihr Hirn nicht hineinpasst,
was Ihnen nicht in den Kram passt, wird lächerlich gemacht! Das wird
niedergemacht! Dieses Problem ist einfach nicht da! Das Taubenproblem ist aber
ein Problem in der Stadt. Es haben die Grünalternativen durchaus gute Ansätze
geboten, wie man das lösen könnte. Aber Sie sind nicht bereit, wenn die Idee
nicht von Ihnen kommt, irgendwelche Ideen aufzugreifen!
Wie gesagt, der Biosphärenpark Wienerwald wurde von
Pröll und Häupl vor den Wahlen immer groß propagiert. Ich kann mich gut daran
erinnern, als sich Pröll und Häupl den Zeitungen gestellt und gesagt haben, sie
werden einen Nationalpark machen. (Abg Heinz Hufnagl: Das ist nie gesagt
worden!) Sie lesen keine Zeitung. Ich bringe sie Ihnen. Ich weiß, dass Sie
Zeitungslesen nicht schätzen, aber das ist eben notwendig. Auch als
Vorsitzender des Umweltausschusses sollten Sie Medien beachten. Pröll und Häupl
haben den Nationalpark propagiert. Sie waren immer dafür, aber natürlich ist
nichts daraus geworden, weil aus Ankündigungen des Herrn Bürgermeisters nichts
wird. Egal, ob er den Tourismus totredet, egal ob er im Wienerwald einen
Nationalpark ankündigt, die Versprechungen des Herrn Häupl sind null und
nichtig.
Er war auch derjenige – damit wir schnell auf den
Herrn Häupl kommen –, der gesagt hat: "Ausländer im Gemeindebau? Nein!
Wenn 250 000 Wiener das nicht wollen, dann kommt das nicht." Was
ist mit seinen Versprechungen? Drinnen sind sie. Das heißt, die Versprechungen
des Herrn Häupl sind wirklich nur Schall und Rauch. Ich bringe Ihnen auch das
vom Herrn Häupl. Ich habe das ebenso in Bild und Ton. Ich bringe es Ihnen. Er
hat vor der Wahl gesagt, er sei der Garant dafür, dass kein Ausländer in den
Gemeindebau kommt, weil das die Wiener nicht wollen. (Abg Heinz Hufnagl: Ist
das jetzt auch ein Naturschutzthema?) Ich rede über das, was der Herr Häupl
alles kundtut, damit Sie es einmal wissen. Das heißt, wenn er vor der Wahl
sagt, kein Ausländer kommt ihm in den Gemeindebau, schaut es nach der Wahl ganz
anders aus. So ist es mit den Versprechungen des Herrn Häupl. (Abg Christian Oxonitsch: Sie wissen, dass
es genau die nicht gegeben hat!) Unglaubwürdig ist der gute Mann!
Jetzt kommen wir wieder zur Seite 47 vom
Naturschutzbericht, den Zieseln: Die Verbauung von ehemaligem Grüngebiet macht
es nicht mehr möglich, dass sich diese Ziesel in der Stadt aufhalten. Wer macht
Flächenwidmungs- und Bebauungspläne? Sie von der Sozialdemokratie setzen alles
durch, nur die Natur bleibt leider bei Ihrer Politik über.
Mauereidechse, Seite 50: Lebensraumverlust, es
gibt nur mehr zwei Vorkommen. Jetzt kommen wir zum grandiosen
Umweltschutzbericht. Die MA 42 verlangt das Ausschneiden einer schattigen
Stiege. Das steht in diesem Bericht. Die Stadträtin dieser Umweltmusterstadt,
die von Sozialisten geschaffen ist – wie der Herr Hufnagl sagen würde –, wird
es doch hoffentlich schaffen, eine schattige Stiege ausschneiden zu können,
sodass die Mauereidechsen ihren Lebensbereich haben. Oder ist das gar so
schwer? Eine schattige Stiege? Lesen Sie nach auf Seite 50. Sie müssen heute
den Bericht alle da haben. Lesen Sie nach, dann brauchen wir nicht darüber zu
diskutieren. Das heißt, die arme Mauereidechse wartet auf das Versagen der
Umweltstadträtin. Nicht einmal das schaffen Sie.
Die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wird auf Seite 56
beschworen. In Wirklichkeit ist es, wenn man die vorher gesagten Punkte
betrachtet, plumpe Parteipropaganda, was Sie da als Öffentlichkeitsarbeit
verkaufen. Der Herr Hufnagl hat gesagt, es ist nicht die Stadträtin für Umwelt,
nein, es sind die Sozialisten. Natürlich sind es dann die Sozialisten, die
diese Versäumnisse in der Stadt zu verantworten haben. Auf Seite 56 steht,
die Folder müssen in dieser Stadt schon dreisprachig gedruckt werden. Das ist
ein schönes Gemeinschaftsgefühl, wenn die Leute, die hier in der Stadt
arbeiten, nicht einmal die Sprache verstehen, die in dem Land üblich ist. Die
Folder müssen dreisprachig gedruckt werden, damit die Schlangen von den dort
beschäftigten Arbeitskräften, die der Staatssprache nicht mächtig sind, nicht erschlagen
werden. Schön schaut es aus in dieser Stadt!
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