Landtag,
22. Sitzung vom 30.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 104
liegen nicht vor. Ich erkläre die Verhandlungen für geschlossen und erteile der Berichterstatterin das Schlusswort.
Berichterstatterin amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist uns - wie Sie gesehen haben, weil das ja in
einem Bericht angesprochen wird - auch besonders wichtig, dass die Kontrolle
über die Pflegeeinrichtungen erhalten bleibt. Daher auch dieser Antrag dafür,
und ich setze selbstverständlich voraus, wenn es einen solchen Antrag und
Beschluss gibt, dass die zuständige Behörde das auch wahrnimmt. Denn es ist ja
immer wieder gefragt worden, wieso man damals nach dem Rechnungshofbericht
nicht nachgeforscht hat. Wenn der Beamte selber sagt, er wird es in Hinkunft
wahrnehmen, ist selbstverständlich anzunehmen, dass das auch so geschieht, weil
das seine Verpflichtung ist.
Ich möchte noch kurz darauf eingehen, dass gesagt
wurde, das Budget sei nicht klar. Das Budget des Fonds Soziales Wien ist im
grünen Buch auf Seite 113, Ansatz 5001 Gesundheitswesen, unter
Post 757, Manualpost 002 zu finden. Im letzten Gesundheitsausschuss - und
da hat vielleicht die innerparteiliche Kommunikation nicht ganz funktioniert -
wurde eine Nachtragsdotation in der Höhe von 269,45 Millionen EUR
beschlossen; das war am 14.6.2004. Folgende Ansätze waren davon teilweise
beziehungsweise zur Gänze betroffen: 0265 Sammelansatz der Geschäftsgruppe,
4110 Allgemeine Sozialhilfe, 4130 Behindertenhilfe, 4200
Pensionistenwohnhäuser, 4211 Stationäre Pflege, 4230 Essen auf Rädern, 4240
Betreuung zu Hause, 4260 Flüchtlingshilfe, 4292 Sozialtherapeutische Maßnahmen
für Obdachlose.
Ich bin deshalb überzeugt davon, dass wir ein
transparentes Budget, ein nachvollziehbares Budget im Fonds Soziales Wien
haben, und bin sehr optimistisch. Ich weiß auch, dass der Fonds Soziales Wien
gut funktionieren wird. Daher bin ich sehr froh, dass das Gesetz heute in
dieser Art beschlossen werden wird. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Römer: Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ich lasse zuerst über den Abänderungsantrag
abstimmen, der vom Klub der SPÖ eingebracht wurde.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die diesem
Abänderungsantrag zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das ist mit
den Stimmen der SPÖ mehrheitlich angenommen.
Ich komme nun zur Abstimmung über das Gesetz.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang inklusive des zuletzt beschlossenen
Abänderungsantrags zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das ist
ebenfalls mit den Stimmen der SPÖ mehrheitlich angenommen.
Wir haben über zwei Beschlussanträge abzustimmen.
Den ersten Beschlussantrag hat Abg Kurt Wagner
eingebracht. Darin geht es um die Kontrolltätigkeit der Volksanwaltschaft beim
Fonds Soziales Wien. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die diesem
Beschlussantrag zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das ist
ebenfalls mit den Stimmen der SPÖ so beschlossen.
Der zweite Beschlussantrag stammt von den GRÜNEN
betreffend Änderung des Wiener Sozialhilfegesetzes und Anhebung der
Sozialhilferichtsätze. Hier wird in formeller Hinsicht ebenfalls die sofortige
Abstimmung verlangt.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die diesem
Antrag zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das sind GRÜNE und ÖVP,
das ist zu wenig, daher ist dieser Antrag abgelehnt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir kommen
normalerweise, zumindest seit ich Abgeordneter in diesem Haus bin, immer gleich
zur zweiten Lesung, weil kein Widerspruch erfolgt, sondern die zweite Lesung
immer auf die Tagesordnung desselben Tages gesetzt wird. Heute wurden hier
bereits in den Debattenbeiträgen Widersprüche angemeldet.
Ich gehe daher so vor, wie es geschäftsordnungsmäßig
vorhergesehen ist, und bitte jene Mitglieder des Landtages, die die zweite
Lesung dieses Gesetzes auf die heutige Tagesordnung setzen wollen, um ein
Zeichen mit der Hand. - Danke, das sind SPÖ und FPÖ, es ist damit die
erforderliche Zweidrittelmehrheit gegeben. (Abg Günter Kenesei, in Richtung
FPÖ deutend: Nein, da haben nicht alle mitgestimmt dort drüben!)
Es ist egal, die erforderliche Zweidrittelmehrheit -
es haben nicht alle mitgestimmt, aber es ist auf jeden Fall die erforderliche
Zweidrittelmehrheit. (Abg Günter Kenesei: Es waren nur drei! - Weitere
Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Ich möchte das wirklich nicht diskutieren. Es
geht darum, dass 52 SPÖ-Mitglieder und ... (Heftiger Widerspruch bei
den GRÜNEN.)
Zwei würden bereits genügen für eine
Zweidrittelmehrheit, wenn man es mathematisch rechnet. (Anhaltender
Widerspruch bei den GRÜNEN.) Schauen Sie, die haben ja mitgestimmt! Ich
habe keinen der hier sitzenden Freiheitlichen gesehen, der nicht aufgezeigt
hat. Ich kann das also wirklich nicht sagen. (Abg Mag Hilmar Kabas: Die zwei
Stadträte sind ja nicht ...!) Ich habe nicht gezählt, wie viele es sind,
aber die haben aufgezeigt. Nehmen Sie bitte diese Entscheidung zur Kenntnis. (GR
Günter Kenesei: Zur Geschäftsordnung!)
Meine Damen und Herren! Ich
habe hier in den Saal geschaut, und ich habe niemanden gesehen, der nicht
aufgezeigt hat. Jetzt kann man das bitte nicht sagen. Ich gehe daher in der
Tagesordnung weiter und komme zur zweiten Lesung des Gesetzes, das wir zuvor in
erster Lesung beschlossen haben.
Ich bitte daher jene
Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um
ein Zeichen mit der Hand. – Danke. Das ist mit den Stimmen der SPÖ in zweiter
Lesung mehrstimmig angenommen.
Postnummer 2 der Tagesordnung
betrifft den 25. Bericht der Volksanwaltschaft. (Abg Günter Kenesei: Na bitte! Ich habe mich zur Geschäftsordnung
gemeldet!) Entschuldige, aber das war zu spät, ich habe jetzt
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