Landtag,
22. Sitzung vom 30.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 104
nur an verschiedene Baustelleneinrichtungen, wo behinderte und ältere Menschen, aber auch Mütter mit Kindern Barrieren aufgebaut bekommen. Da liegt es, glaube ich, an uns persönlich, dieses Bewusstsein zu schaffen, dass man derartige Hindernisse in Zukunft nicht mehr hat.
Ich bedanke mich namens meiner Fraktion für die gute
Zusammenarbeit im Unterausschuss und danke für Ihre Zustimmung. (Beifall bei
der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächste zum Wort
gemeldet ist die Frau Abg Frank.
Abg Henriette FRANK (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Ich möchte es zwar nicht lange machen, meine
Damen und Herren, Herr Stadtrat, aber ich kann diesen Vorwurf des Herrn Abg
Hora nicht auf mir und auf unserer Fraktion sitzen lassen, dass er sich gefreut
hätte, hätten die Freiheitlichen mehr eingebracht.
Also ich glaube, wir haben gerade,
was alternative Wohnformen und auch Wohnformen für generationenübergreifend und
barrierefrei betrifft, wirklich sehr viel gemacht. (Abg Godwin Schuster: Er
hat ja vom Unterausschuss gesprochen!) Ich erinnere jetzt noch an die
Enquete der Frau StRin Landauer, wo hier ein spezieller Bereich - und es waren
ja auch Vertreter Ihrer Fraktion dabei - sich ausschließlich dem Thema Wohnen
und barrierefreies Wohnen gewidmet haben.
Wir haben letztes Mal einen
Beschlussantrag eingebracht. Meine letzte Rede ging ausschließlich um
barrierefreies Wohnen und unsere Kollegen im Geriatrieausschuss haben da
sicherlich auch eine Menge dazu beitragen, sodass ich diesen Vorwurf wirklich
nicht gerne auf mir sitzen lasse. Und weil Sie gesagt haben, dass es jetzt für
Österreich sehr fortschrittlich ist. Das ist richtig, nur ist es so, in
Deutschland gibt es gerade diese Formen, die wir jetzt machen, schon seit
vielen Jahren und es war auch schon zwingend notwendig, dass etwas geschehen
ist. Aber ich wollte das wirklich nicht auf uns sitzen lassen. (Beifall bei
der FPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor.
Ich erkläre die Verhandlung für
geschlossen und erteile dem Herrn Berichterstatter das Schlusswort.
Berichterstatter amtsf StR Werner Faymann: Frau Präsidentin! Sehr
verehrte Damen und Herren!
Ich glaube, der Kollege Hora hat nur die Teilnahme im
Unterausschuss angesprochen und jetzt nicht prinzipiell alles Bemühen in Frage
gestellt, sondern nur den Unterausschuss, in dem viele, viele Stunden verbracht
wurden, wofür ich auch dem Abg Hora sehr dankbar bin, weil er dort auch viele
Stunden verbracht und diskutiert hat. Das zeigt insgesamt, dass es ein Gesetz ist,
das, wenn auch nach längerer Diskussion, eine breite Übereinstimmung gebracht
hat. Lassen Sie mich daher allen dafür danken.
Ich möchte einen einzigen Punkt erwähnen, den des
Kollegen Kenesei, der°... ich weiß nicht, ob er jetzt da ist. Jedenfalls hat er
ihn zu der Frage der Freiflächen für Kinder eingebracht. Nun ist es richtig,
dass im Wohnbau Freiflächen für Kinder oder Jugendspielplätze oder größere
zusammenhängende Areale wünschenswert sind. Es gibt natürlich einen Unterschied
zu den 50er, 60er oder auch 70er Jahren, die angesprochen wurden. Die
Quadratmeter, die heute der Bevölkerung an Wohnraum pro Person durchschnittlich
zur Verfügung stehen, sind in derselben Stadt mit nahezu denselben Grenzen
doppelt so viel. Der Unterschied ist natürlich, dass eine florierende
wirtschaftliche Stadt wie Wien mit dem Ausbau der U-Bahn und vieler anderer
wertsteigender Maßnahmen den Grundstückspreis in einem Ausmaß hinaufgebracht
hat, dass die schwierigste Fragestellung nicht die ist, was wünschenswert wäre,
sondern wer es bezahlen soll. Und Freiflächen oder Felder, wie ich sie auch
noch aus meiner Kindheit in Erinnerung habe, haben heute Werte und Kosten, die
die Menschen, die heute Wohnungen suchen, sicher nicht bezahlen könnten. Nun,
auch Bauträger und deren wirtschaftliche Entwicklung ist nicht so, dass man da
von großen Gewinnen sprechen könnte. Daher ist die Allgemeinheit, die ebenfalls
in Budgethaushalten zu denken hat, die diese großen wünschenswerten Sprünge
nicht zulassen, gezwungen, einen Kompromiss zwischen dem, was sich Menschen
leisten können und dem, was wünschenswert ist, zu finden. Dieses Ringen um
diese Kompromisse für alles Wünschenswerte - das der Bevölkerung und
insbesondere der Entwicklung in unserer Stadt für Kinder oder Jugendliche zur
Verfügung zu stellen ist - muss auf der anderen Seite die Leistbarkeit
beinhalten und ist nicht mit einem Beschluss- und Resolutionsantrag aus der
Welt zu schaffen, sondern das ist härtere Arbeit als einmal die Hand zu heben!
Daher bitte ich auch auf diesem harten Weg um diese
breite gemeinsame Zusammenarbeit, die zumindest in jenen Punkten, die heute zur
Beschlussfassung vorliegen, gelungen ist. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. Ich möchte auch dir, Werner, für die Bereitschaft, uns bei dieser
Gesetzesvorlage zu helfen und auch deinem Mitarbeiter Dr Ostermayer noch ein
herzliches „Danke schön“ anfügen.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. –
Ich sehe hier die Einstimmigkeit. Das Gesetz ist somit in Erster Lesung
einstimmig angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss- und
Resolutionsanträge.
Ein Antrag, eingebracht von SPÖ und GRÜNE betreffend
Rechtsbereinigung hinsichtlich behindertendiskriminierender Bestimmungen. Hier
wurde die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer mit diesem Antrag einverstanden ist, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist auch einstimmig so angenommen.
Wir kommen zum Beschlussantrag der GRÜNEN betreffend
Spielplätze in der Wiener Bauordnung. Hier wurde die Zuweisung an die
Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung beantragt.
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