Landtag,
23. Sitzung vom 24.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 69
hier auch sehr stolz beschrieben wird, dass im Jahresende 2002 die 100°000er-Grenze an Entscheidungen überschritten wurde, die EDV-mäßig erfasst wurden, und jetzt 120 360 Entscheidungen mit Jahresende 2003 bereits vorhanden sind, dann ist es auch notwendig, dass hier das technische Handwerk funktioniert. Das wollte ich nur am Schluss auch bitten.
Ich würde ganz einfach damit schließen wollen, dass
ich den Appell insbesondere an die Vertreter der ÖVP richte, manches dort zu
lassen, wo es hingehört. Manches schadet dieser unabhängigen Einrichtung, wenn
wir so weiter diskutieren. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abg Prochaska gemeldet.
Abg Johannes Prochaska (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Geschätzter Herr Präsident! Frau Stadträtin! Meine
Damen und Herren!
Wenn in diesem Haus etwas untrennbar miteinander
verbunden ist, dann ist es eine Wortmeldung vom Kollegen Schuster und die
darauffolgende tatsächliche Berichtigung.
Ich möchte jetzt in aller Form einmal festhalten,
dass diese monokratische Struktur, die der UVS ursprünglich hatte, nicht mehr
aufrecht ist und zwar, weil es, in der Koalitionszeit und auch im
Koalitionsübereinkommen festgeschrieben, eine Machtverschiebung von der
Präsidentschaft hin zur Vollversammlung gegeben hat, also von der Monokratie
zur Demokratie.
Und wie die Vorgangsweise abgelaufen ist, muss ich
jetzt auch einmal sagen. Die Vorgangsweise war so, dass, als wir im April
diesen Bericht erhalten haben, dieser, wie Kollege Ulm festgestellt hat, auf
Grund der Kritik der Vollversammlung bereits im Nachhinein, nämlich gestern
Abend, gekommen ist. Die Frau Präsidentin hat wie immer keine Reaktion gezeigt,
außer dass sie die ständige Bemerkung, sie hätte keine disziplinären
Durchgriffsrechte, geäußert hat. (Abg
Godwin Schuster: Das stimmt auch!)
Und dann, Kollege Schuster, war es nicht so, dass wir
gemeinsam übereingekommen sind, einen Bericht der Vollversammlung, eine
Gegenäußerung der Vollversammlung einzufordern, beziehungsweise die Frau
Präsidentin doch zu einer etwas erweiterten Stellungnahme zu bewegen. Dies
geschah erst durch einen Brief, den auf meine Veranlassung hin Serles und
Kenesei unterschrieben haben und der am 28. April sowohl an die Frau
Präsidentin, als auch an die Vollversammlung ergangen ist. So ist es
tatsächlich gewesen. (Abg Godwin Schuster:
Nein, Sie haben es bestätigt, gemeinsam ist das gemacht worden!)
Und dann erfolgte mit 19. Mai beziehungsweise
3.6. doch eine karge Stellungnahme der Frau Präsidentin und eine ausführliche
Stellungnahme der Vollversammlung. Diese Antworten vom 19.5. und 3.6., über den
Weg des Kontrollamtes aber von Serles, Kenesei, Prochaska angefordert, blieben
im Kontrollamt liegen. Sie blieben liegen, bis ich vorgestern - Sie waren ja
dann dabei - am Schluss der Veranstaltung den Herrn Kontrollamtsdirektor gefragt
habe, was denn jetzt eigentlich mit diesen Gegenstellungnahmen des
Kontrollamtes und der Präsidentin sei. Dann hat der Herr Kontrollamtsdirektor
vorgeschlagen, sie zuerst im ganz kleinen Kreis einmal abzusprechen, um sie
aber dann doch der Öffentlichkeit via Kenesei zur Verfügung zu stellen.
Also, hier liegt keine Bösartigkeit der Opposition
vor, sondern es wurden hier etwas seltsame Wege eingeschlagen, um uns von einer
Nachricht, die wir eingefordert haben, eigentlich erst mit monatelanger
Verspätung zu informieren.
Das erinnert mich auch daran, dass der Bürgermeister
die Rechnungshofberichte immer bei sich liegen lassen kann, und uns dann mit
monatelanger Verspätung damit mit überraschen darf. Die eingeschlagenen Wege -
wunderbar, die Deutungen des Kollegen Schuster sind es zumeist. (Beifall bei
der ÖVP.)
Präsident Johann Hatzl:
Die Debatte ist geschlossen. (Abg Godwin
Schuster begibt sich für eine tatsächliche Berichtigung zum Rednerpult.) Es
ist zu spät, ich habe die Debatte geschlossen. (Abg Godwin Schuster begibt sich wieder an seinen Platz zurück. –
Heiterkeit im Saal.) Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr
Präsident! Hohes Haus!
Einige wenige Punkte, Kollege Kenesei. Ich bin der
Überzeugung, wir können diese Differenz vielleicht nachher noch besprechen, die
zwischen dem Kontrollamtsbericht und dem Bericht der Vollversammlung bezüglich
der etwa anhängigen Verfahren beim Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof
sozusagen vermeintlich, auf Grund des unterschiedlichen Betrachtungszeitraumes,
besteht. Vielleicht können wir uns dem noch später widmen. (Abg Günter
Kenesei: Das ist die Betrachtungsweise der Präsidentin!) Die Frau
Präsidentin sagt das ja nicht auf den Bericht der Vollversammlung, auf den
Tätigkeitsbericht, sondern sagt es auf den Kontrollamtsbericht und dieser hat
in einem anderen Zeitraum stattgefunden als der Bericht der Vollversammlung. (Abg Günter Kenesei: Die Frau Präsidentin
antwortet auf die Stellungnahme!)
Zum Zweiten, Herr Kollege Ulm, der Frage des Annexes.
Ich glaube, ich brauche dir das jetzt nicht erklären, dass das natürlich in
vielen Fällen so ist, dass die Annexzahlen dazu führen, dass die Fallzahlen
steigen, obwohl die Arbeit nicht im selben Ausmaß steigt. Und es ist ja auch
nicht so, dass die Annexzahlen immer schon da waren, die gibt es ja im vollen
Umfang erst seit dem Jahre 1999. Ich möchte hier nur auf einen konkreten
Berufungsbescheid des UVS aus dem Jahre 2001 hinweisen, wo sozusagen
301 UVS-Zahlen hinzugekommen sind. Da ging es um die Frage eines
Straferkenntnisses, wo es zu 301 Übertretungen betreffend die Aufstellung
von Zeitungsständern ohne Bewilligung gekommen ist. Da gibt es jetzt auf einmal
301 Zahlen, obwohl die Arbeit nicht 301-mal so groß ist und da muss man
schon auch darauf hinweisen, dass man sich das im Konkreten anschauen muss und
dass man nicht sagen kann, dass jede Annexzahl gleich viel Arbeit ist wie eine
neue Zahl, das stimmt schlicht und ergreifend nicht.
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