Landtag,
24. Sitzung vom 10.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 33
und FPÖ. Die 44 Belastungen, die ich da
eigentlich einbauen wollte in meine Rede, hat schon mein Freund und Kollege
Prof Kopietz vorgebracht, die erspare ich mir jetzt, aber die gelten natürlich
nach wie vor. Aber eines erspare ich mir nicht, Kollege Strache: Für die Sicherheit
und dass es zu wenig Polizisten in Wien gibt und für diese schlechte
Polizeireform tragen Sie mit die Verantwortung, und das muss deutlich in ganz
Wien gesagt werden! (Beifall bei der SPÖ. – Abg Mag Hilmar Kabas: Sie! Sie
haben die Verantwortung, nicht wir!) Ja, aber Sie haben den Innenminister,
und der ist da zuständig!
Um kurz in Richtung Abschluss zu kommen. 100 Millionen EUR
wären zusätzlich für die Gemeinden gewesen, 100 Millionen EUR
zusätzlich pro Jahr für die Länder. Es hat immerhin nach diesem vorläufigen
Ergebnis für die Lehrerinnen und Lehrer und für den sonderpädagogischen Weg in
Wien eine erste Anerkennung gegeben, quantitativ weit unzureichend, aber ein
Schritt in die richtige Richtung. Man bräuchte viel mehr. Es darf natürlich
nicht Kürzungen geben, sondern Ausweitungen. 50 bis 60 Lehrer, das ist zu
wenig, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch nur ein
kleiner Schritt vergleichsweise. Und eines muss man auch sagen: Die
Rechtsstreitigkeiten der Vergangenheit in diesem Zusammenhang sind natürlich
nicht beigelegt, sondern müssen weiterhin aufs Tapet gebracht werden.
Nur Stichwort Wohnbauförderung. Ein ganz wichtiges
Ziel, das von uns immer vertreten wurde. 1,8 Milliarden EUR
zweckgebunden, 700 Millionen EUR Bedarfszuweisung. Für die
Wirtschaft, für die Wohnungssuchenden, für die Mieter und für die Arbeitnehmer
eine wichtige Sache.
Zu den Spitälern hat schon meine Kollegin Klicka und
vorgestern auch mein Kollege Kurt Wagner alles Wichtige gesagt. Das erspare ich
mir jetzt aus zeitmäßigen Gründen, obwohl das natürlich ein wichtiges
Hauptthema ist. Aber sicher ist falsch, was der Herr Klubobmann Scheibner sagt,
dass man kein zusätzliches Geld für die Spitäler braucht. Der Meinung bin ich
nicht. Da merkt man, wie mangelnd seriös doch Spitzenvertreter der FPÖ sind.
Abschließend: Politik muss im Interesse der Menschen
und nicht für Dogmen, unseriöse Propaganda und kleinliche populistische Spiele
gemacht werden, wie dies in unterschiedlicher Weise von FPÖ und GRÜNEN in dem
Zusammenhang unter anderem gemacht wird.
In einem Bundesstaat müssen trotz aller
parteipolitischen Differenzen Bund, Länder und Gemeinden bis zu einem gewissen
Grad zusammenwirken. Wenn das nicht geschieht, wenn man das nicht macht, ist es
unverantwortlich und verantwortungslos gegenüber den Menschen.
Und in diesem Sinn haben sich die Vertreter Wiens und
hat sich VBgm Rieder bei den Finanzausgleichsverhandlungen verhalten. StR
Rieder hat das Beste gegeben, um für die Länder und für die Bürgerinnen und Bürger
ein gutes Ergebnis zu erzielen. Jetzt liegt der Ball eindeutig beim Bund, liegt
er bei ÖVP und FPÖ auf der Bundesebene.
Diese sollten ihre Hausaufgaben machen. Wien hat seine Hausaufgaben gut
gemacht, wird sie weiter gut machen, und das wissen alle Wienerinnen und
Wiener. – Danke schön. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich der Herr Abg Dr Tschirf gemeldet.
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich habe drei Punkte, die tatsächlich zu berichtigen
sind.
Erster Punkt: Der Pallawatsch ist nicht in der
Regierung, sondern in der SPÖ (Beifall bei ÖVP und FPÖ.), weil die SPÖ
ist es, die das Instrument des Finanzausgleichs erstmals in der Geschichte der
Zweiten Republik in Frage stellt (Abg Godwin Schuster: Wer sagt denn
das? Das ist ja nicht wahr!), die SPÖ des Herrn Gusenbauer, ganz anders als
die SPÖ zwischen 1966 und 1970, die dann nachher noch erfolgreich gewesen ist.
Diese SPÖ wird es sicherlich nicht sein, wenn sie dem Finanzausgleich nicht
zustimmt. Im Gegensatz zur ÖVP zwischen 1970 und 1987, die auch immer
zugestimmt hat. Die SPÖ hat den Pallawatsch im Gegensatz zur Regierung dadurch
erzeugt, dass sie den Herrn Vizebürgermeister abmontiert hat. (Abg Harry
Kopietz: Das ist eine falsche Berichtigung! Was ist denn das?) Das ist ja
auch nicht etwas, was gerade günstig ist.
Zweiter Punkt der tatsächlichen Berichtigung: Es wird
das nicht durch die parteipolitische Brille von uns gesehen, sondern durch Ihre
parteipolitische Brille, was Sie jetzt gesagt haben, Herr Kollege. (Abg
Harry Kopietz: Das, was Sie sagen, ist eines Klubvorsitzenden unwürdig!) Herr
Professor, halten Sie sich lieber mit der Würdigkeit zurück! Das, was ich auf
jeden Fall berichtigen kann, ist dass der Herr Prof Strobl, und das ist ein
echter Professor im Gegensatz zu Ihnen (Abg Harry Kopietz: Honorar!),
keinen Wert darauf legt, den Herrn Gusenbauer verteidigen zu müssen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg Godwin Schuster:
Und der dritte Punkt?)
Präsident Johann Römer: Als Nächster zu
Wort gemeldet ist der Herr StR DDr Schock. Ich erteile es ihm.
StR DDr Eduard Schock: Sehr geehrter
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich habe mich ganz kurz, und das verspreche ich, noch
zu Wort gemeldet, weil die Rede des Kollegen Stürzenbecher im Grunde einen sehr
"sachlichen" Tenor hatte – sachlich unter Anführungszeichen natürlich
–, aber doch einen ganz konkreten Anlass zur Sorge gegeben hat, dass nämlich
die Sozialdemokratie aus dieser gemeinsamen Vorgangsweise, aus diesen
gemeinsamen Verhandlungen den Finanzausgleich betreffend, ausscheren könnte.
Und er hat ja gemeint: Eigentlich braucht man dazu keine breite Basis,
eigentlich genügt eine einfache Mehrheit, Schwarz-Blau sozusagen. Das ist
formal natürlich richtig. Der Kollege Schuster und die Kollegin LUDWIG nicken
dazu.
Aber, meine Damen und Herren, ich
darf Sie darauf hinweisen, dass wesentliche Momente der finanziellen Basis dieser
Stadt aus Gründen, diese Basis auch abzusichern, beim letzten Finanzausgleich
bereits in den
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