Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 72
Industriellenvereinigung. (Zwischenrufe bei FPÖ
und ÖVP.)
"NEWS" fragt: „Kritiker sprechen von
AK-Knebelung, von ÖH-Putsch. - Krejci: Ja, das unterstreiche ich 100-prozentig.
- Und viele meinen: Politische Willkür. - Na sicher, das alles widerspricht dem
österreichischen Klima und dem bisherigen politischen Grundton." (Abg
Heinz-Christian Strache: Aber der Dr Zilk sieht auch einiges kritisch! -
Weitere Zwischenrufe bei FPÖ und ÖVP.)
Präsident Johann Hatzl (unterbrechend):
Darf ich um den Schlusssatz bitten. (Zwischenruf von Abg Johannes
Prochaska.)
Abg Laura Rudas (fortsetzend):
Diese Bundesregierung - ganz klar: Einen großen, richtigen Fleck im Fach
Demokratieverständnis! Dazu kann ich Ihnen nicht gratulieren. (Beifall bei
der SPÖ und den GRÜNEN.)
Präsident Johann Hatzl: Das war die
letzte Wortmeldung. Damit ist die durchaus interessante, lebhafte Aktuelle
Stunde beendet. (Heiterkeit.)
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 im Zusammenhalt mit § 31 Abs 1 der
Geschäftsordnung bekannt, dass zwei schriftliche Anfragen von Abgeordneten des
Grünen Klubs im Rathaus eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von Landtagsabgeordneten des
Grünen Klubs im Rathaus zwei Anträge eingelangt. Die Fraktionen wurden über diese
Anträge bereits schriftlich informiert, diese wurden damit bekannt gegeben.
Die Zuweisungen dieser Anträge erfolgen wie
beantragt.
Die Abgen
Hufnagl, Reinberger, Klucsarits und Sommer-Smolik haben gemäß § 30b der
Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend den Entwurf eines Gesetzes
über Maßnahmen der Gentechnikvorsorge - Wiener Gentechnikvorsorgegesetz -
eingebracht.
Diesen
Antrag weise ich dem Ausschuss für Umwelt zu.
Die Abgen Pfeiffer und Dr Ulm haben gemäß § 30b
der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend Abgabeverbot von
Branntwein und branntweinhaltigen Getränken an Jugendliche ab 16 Jahren
eingebracht.
Diesen Antrag weise ich dem Ausschuss für Bildung,
Jugend, Information und Sport zu.
Hohes Haus! Nach Beratung in der Präsidialkonferenz
nehme ich folgende Umstellung der Tagesordnung vor. Die Postnummern 4, 5,
6, 7, 1, 2 und 3 werden in der von mir genannten Reihenfolge verhandelt.
Gegen diese Umreihung wurde bis zur Stunde kein Einwand
erhoben. Ich sehe und höre auch jetzt keinen, ich werde daher so vorgehen.
Die Postnummer 4 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener Landeslehrer-Diensthoheitsgesetz
1978 - 4. Novelle zum Wiener Landeslehrer-Diensthoheitsgesetz 1978 - und
das Wiener Bedienstetenschutzgesetz 1998 - 2. Novelle zum Wiener
Bedienstetenschutzgesetz 1998 - geändert werden.
Berichterstatterin
hiezu ist Frau amtsf StRin Wehsely. Ich bitte sie, die Verhandlungen
einzuleiten.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl: Gemäß
§ 30c Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich - weil es eine Debatte
gibt - vor, die General- und die Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? - Das ist nicht der
Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Zur Debatte gibt es eine Wortmeldung. Ich darf dazu
bemerken, dass in der Präsidiale vereinbart worden ist, dass der nachfolgende
Redner wahrscheinlich außer der Erwähnung eines Wortes zu diesem Gesetz eine
Rede hält. Das ist von allen Fraktionen in diesem Zusammenhang so zur Kenntnis
genommen worden.
Am Wort ist Herr Abg DDr Görg.
Abg DDr Bernhard Görg (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien):
Herr Landtagspräsident! Frau Stadträtin! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Zunächst einmal möchte ich mich namens der
Landeslehrer Wiens dafür bedanken, dass dieses Thema eine derart große
Aufmerksamkeit hier im Haus erhält. Ich bin leider zu unserer Klubsitzung zu
spät gekommen. Ich kann daher nur vermuten, dass wir diesem Tagesordnungspunkt
zustimmen werden. - Der Klubobmann nickt. Somit verkünde ich, dass die ÖVP
diesem Tagesordnungspunkt zustimmt.
Aber es geht wirklich - der Herr Präsident hat es
schon angedeutet - um etwas anderes.
Meine Damen und Herren! Sie können sich vorstellen,
dass ich heute intensiv darüber nachgedacht habe - ganz gegen meine sonstige
Gewohnheit, da verlasse ich mich immer auf den genius loci -, wie ich meinen
Abschied hier anlege. Ich war mir schnell darüber im Klaren, wie der Stil
dieser Abschiedsrede sein soll. Die Rede soll nicht beiläufig, nicht
überfreundlich und allumarmend sein, so nach dem Motto: „Es war sehr schön, es
hat mich sehr gefreut, und wenn ich jemand beleidigt haben sollte in den
letzten 12 Jahren, dann tut es mir Leid.", und ich möchte auch unter
keinen Umständen den Eindruck erwecken, dass ich Sie eigentlich 12 Jahre lang
getäuscht habe und am letzten Tag damit herauskomme, dass ich ein verkappter Gildo
Horn bin, der sagt: „Ich habe euch alle lieb." (Heiterkeit.) Wenn
ich jemanden unabsichtlich beleidigt haben sollte, dann entschuldige ich mich
für meinen Mangel an Intelligenz.
Ich möchte aber auf gar keinen
Fall aggressiv sein, und so nach dem Motto: “Einen Fluch ins Gästebuch“ des
Gemeinderates schreiben. Mir sind in den 12 Jahren meines Hierseins weder
"rote Gfrieser" über den Weg gelaufen noch "mieselsüchtige
Koffer" und ich werde auch in der letzten Viertelstunde, am letzten Tag,
auch wenn ich genau herumschaue, keinen finden. Wobei ich gleich sage: Ich bin
der Letzte, der meint, wenn solche Kraftausdrücke gebraucht werden, dann steht
gleich das Ende der politischen Kultur am Horizont. Ganz im Gegenteil, solche
Ausdrücke gehören zum politischen Geschäft. Sie haben sogar den Charme, dass
sie dem Gegner nicht weh tun und gleichzeitig anfeuernd für die eigenen
Truppen, identitätsstiftend für die eigenen
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