Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 72
leer und es ist so fad. Sie würde lieber wieder eine Partnerin in ihrem Zimmer haben und wartet schon darauf. Möglicherweise auch deshalb, weil sie es gewöhnt ist und weil sie eben gerne diese Ansprache hat.
Wir alle haben eben unterschiedliche Bedürfnisse und
ich denke, dass wir mit dieser Vorgabe im Gesetz, grundsätzlich Einbettzimmer
und Zweibettzimmer und eben auch einige Vierbettzimmer - es kommt natürlich
auch immer darauf an, in welchem gesundheitlichen Zustand sich jemand befindet
- zu errichten, damit auch eine gute, ausgewogene Mischung erzielt haben. Die
Individualität im Tagesablauf ist natürlich zu berücksichtigen und das ist gerade
für jene, die an diesen familiären Strukturen noch teilnehmen können und einen
strukturierten Tagesablauf auch wirklich aktiv erleben können, ganz besonders
wichtig. Daher ist uns bei den baulichen Voraussetzungen auch wichtig, dass es
diese Tagesräume gibt, die man eben wie ein Wohnzimmer gemeinsam benützt und wo
es auch sehr viel Abwechslung gibt.
Ich habe gestern ganz zufällig in die
Rathauskorrespondenz hineingeschaut und gesehen, wie lang eigentlich die Liste
von Aktivitäten in der Vorweihnachtszeit schon geworden ist, das heißt, dass
gerade jetzt in den Einrichtungen sehr viele Adventfeiern und gemütliche
Beisammensein im Sinne der Vorweihnachtszeit stattfinden und dass dadurch auch
sehr viel Öffentlichkeit in die Häuser hineinkommt.
Wir haben auch eine Obergrenze für die Neubauten
festgelegt. Wir haben uns aber auch ehrgeizige Ziele in Bezug auf
Bettenausstattung in den schon bestehenden Pflegeheimen gesetzt und wir können
sehen, dass das bei den Neubauten in den letzten Jahren auch wesentlich
unterschritten wurde. Diese 350 Betten sind wirklich als Obergrenze
gedacht. Wir haben es im Geriatriezentrum Nord und im Geriatriezentrum Süd mit
200 Betten unterschritten. Auch bei dem Neubau in der Tokiostraße werden
nur 200 Betten errichtet werden. Das heißt ja nicht, dass wenn wir eine
Grenze festsetzen, sie auch unbedingt zu erreichen ist. Je geringer die
Bettenanzahl und je familiärer das Haus geführt werden kann, umso lieber ist es
natürlich auch uns. Auch das neue Haus vom Haus der Barmherzigkeit in der
Tokiostraße wird über ein Zentrum verfügen, wo man sich trifft. Sie werden es
“Dorfplatz“ nennen und Ein- und Zweibettzimmer, die mit Balkon versehen sind,
werden für die Rückzugsmöglichkeiten und das individuelle Leben zur Verfügung
stehen.
Ganz wichtig ist uns dabei natürlich auch, dass in
diesen Häusern immer auch Möglichkeiten für geriatrische Rehabilitation
bestehen und dass natürlich Spezialeinrichtungen wie für altersdemente
Patienten oder eventuell Palliativbetreuung und Schmerztherapie vorhanden sind.
Es tut mir eigentlich sehr Leid, dass die Frau StRin
Landauer gesagt hat, Sie können dem Gesetz nicht zustimmen, weil Sie gerade
vorhin aufgezählt haben, wie viele Dinge und Grundsätze im Gesetz verankert
sind, die Sie sehr wohl auch gut heißen und denen Sie zustimmen könnten. Auch
habe ich aus den Wortmeldungen vom Herrn GR Mag Kowarik immer wieder entnehmen
können, dass viele Forderungen der FPÖ aufgenommen wurden, es aber leider
trotzdem - so wie es jetzt im Moment aussieht - an einigen Knackpunkten
scheitert und es für Sie deshalb nicht möglich ist zuzustimmen.
Ich habe mir auch noch einmal die Auflistung der
einzelnen Fraktionen angesehen, die wir im Rahmen der gemeinderätlichen
Geriatriekommission erstellt haben, wo es um die Forderungen für einen
gemeinsamen Beschluss- und Resolutionsantrag ging. Auch da finde ich gerade vom
Herrn Kowarik vom 28. Mai Folgendes: „Das Geriatriezentrum Am Wienerwald
soll bis spätestens 2010 in ein modernes Pflegezentrum umgebaut werden, das
höchstens 1 000 Pflegebetten hat.“ Eine gemischte Nutzung
Kindergarten, Wohnhaus, Einkaufszentrum und Generationenwohnen wird da von den
Freiheitlichen vor-geschlagen. Das ist auch das, was wir in Zukunft umsetzen
wollen und das deckt sich genau mit unseren Vorschlägen. Auch die
Spezialisierung von B-Stationen - die Frau Stadträtin hat es angesprochen -
findet ja laufend statt.
Ein Pflegeheimgesetz ist ehestmöglich zu
verabschieden. Wir haben den ehestmöglichen Zeitpunkt gewählt. Der Vorlauf ist
auf der gesetzlichen Ebene natürlich auch gegeben. So bin ich sehr froh, dass
wir heute, also noch im November des Jahres 2004, dieses zukunftsweisende
Gesetz auch verabschieden können. Trägerübergreifende Qualitätsmerkmale, die
Sie fordern, sind im Gesetz festgeschrieben. Kontrolleinrichtungen, die sowohl
für städtische als auch Private mit den festgelegten Qualitätskriterien gelten,
werden festgeschrieben. Eine Überprüfung und Reduzierung der Hierarchien im
Pflegebereich - auch das finden wir im Gesetz wieder. Somit tut es mir wirklich
sehr Leid, dass Sie trotz so viel Übereinstimmung diesem Gesetz heute nicht
zustimmen werden.
In Bezug auf die Vorschläge, die von der
Österreichischen Volkspartei gekommen sind, denke ich, dass es ehrgeizige Ziele
sind, Frau GRin Korosec, die Sie da auch aufgestellt haben. Ich denke nur, dass
bei einer Sanierung von Großheimen wie Geriatriezentrum Am Wienerwald und
Baumgarten die Reduzierung auf Pavillons mit 100 Heimbewohnern ein doch
sehr ehrgeiziges Ziel ist und unter Beachtung der Versorgungssicherheit
natürlich nicht in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren umgesetzt werden
kann. Wir werden aber, so wie wir es auch zugesagt haben, gerade im
Geriatriezentrum Am Wienerwald und in Baumgarten dieses ehrgeizige Ziel auch in
Angriff nehmen.
Zweifellos ist es so, dass diese
Reduzierung der Gesamtbettenanzahl im Geriatriezentrum Am Wienerwald ja schon
sehr deutlich ist. Wenn die Frau StRin Landauer noch von 3 600 Betten
spricht - und ich kann mich auch noch an eine sehr hohe Zahl vor 10 Jahren erinnern
-, so waren es 2002 nur mehr 2 559 Betten und innerhalb von
2 Jahren, am 1.1.2004, waren es 2 271 Betten und mit heutigem
Tag sind wir bei 1 810 Betten angelangt. Das ist der Stand von heute,
den ich telefonisch noch erfragt
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