Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 72
einige wenige Punkte herausgreifen, die zum Teil
schon genannt wurden.
Im Bereich der Grünraumplanung wurde auf den
agrarstrukturellen Entwicklungsplan hingewiesen, wie der Kollege Maresch schon
gesagt hat, zum Zeitpunkt, als wir ihn noch nicht gehabt haben. Wir haben ihn
im Umweltausschuss bereits debattiert und darüber abgestimmt. Ich habe jetzt in
der Einladung gesehen, er wird auch noch im Naturschutzbeirat behandelt werden.
Auch das, sage ich, war ein sehr umfangreicher und sehr informativer Bericht.
Allerdings hat uns halt einiges darin nicht gefallen.
Ich habe das schon bei der Umweltdebatte der Budgetdebatte gesagt, dass es mich
einfach stört, dass es viele kleine landwirtschaftlich benutzte Flächen in Wien
gibt, die in diesem Plan nicht mehr als solche ausgewiesen werden. Das ist
schade, denn gerade diese kleinen Flächen sind es, die im stark verbauten
Gebiet so wertvoll sind. Wenn in einer großen Umgebung, wo sehr viele
Ackerbauflächen sind, wirklich einmal ein kleines Stück wegfällt, weil ein Betrieb
keinen Nachfolger findet und es umgewidmet und anders genutzt wird, dann ist
dort noch immer Erholungswirkung gegeben und dann ist es dort noch immer grün.
Im stark verbauten Gebiet wäre es um jeden Quadratmeter, der grün ist und
landwirtschaftlich genutzt wird, schade. Das hat uns an dem Plan ganz einfach
gestört. Wir haben ihm deshalb nicht zugestimmt.
Die Strategie der SPÖ, wie schon gesagt, ist da
offensichtlich, schon Vorsorge für etwaige Umwidmungen zu treffen. Die
Strategie der ÖVP dabei habe ich nicht ganz durchschaut. Wahrscheinlich hat sie
resigniert. Oder sie hofft ganz einfach, dass bei den künftigen Umplanungen und
Umwidmungen die Landwirte vielleicht ein bisschen von den Aufwertungen durch
eine Baulandwidmung profitieren werden.
Es freut mich sehr, dass wir heute einen
Vierparteienantrag zur Gentechnikvorsorge eingebracht haben. Es ist ein
wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denke ich, was die Landwirtschaft
in Wien anbelangt. Es freut mich, denn wir Freiheitlichen haben schon einige
Zeit in diese Richtung gekämpft. Möglicherweise wird es noch einige
Diskussionen geben. Wir haben diese Initiative im nächsten Ausschuss. Es kann
sein, dass wir da noch einen Vorstoß machen, wie wir den Schadenersatz für
Geschädigte durch Gentechnik vielleicht noch besser absichern können. Sehr
wichtig wird natürlich auch der Inhalt und der Umfang der Verordnungen sein,
die noch zu erlassen sind. (Beifall bei
der FPÖ.)
Der Bericht beschäftigt sich auch mit den Parks und
der Stadtvegetation. Er weist darauf hin, wie wichtig diese kleinen grünen
Inseln in der Stadt sind und wie wichtig daher auch die Begrünung der Dächer
und der Innenhöfe ist. Meine Recherchen beim Budget sind dahin gegangen, dass
im Voranschlag 2005 76 000 EUR ausgewiesen sind, gegenüber dem
Voranschlag 2004 mit 100 000 EUR. Die Frau Stadträtin hat
gesagt, das muss ein Irrtum sein. Es würde mich sehr freuen, wenn ich im
Voranschlag irgendetwas nicht gefunden habe. Aber es ist nur ein weiteres
Zeichen, wie schwierig es ist, die Umweltförderungen im Budget zu finden,
sollten die restlichen Beträge auf 100 000 EUR irgendwo versteckt
sein.
Wienerwald-Biosphärenpark: Wie im letzten Bericht
wird auf das Gütesiegel der UNESCO verwiesen. Wir Freiheitlichen wiederholen,
das UNESCO-Gütesiegel ist recht schön und gut, der Biosphärenpark sollte aber
auf jeden Fall in Zukunft mehr als nur der Name für ein Dach über schon
bestehende Schutzstellungen sein. Ich wiederhole noch einmal unsere Forderung
auf einen ausreichenden gesetzlichen Schutz.
Danke für die Broschüre, die wir im letzten Ausschuss
erhalten haben, aber ich hoffe doch, dass das nicht alles an Information war,
denn man kann eine Broschüre lesen, dem Herrn Mag Loiskandl könnte man noch
Fragen stellen, wenn er uns etwas präsentiert Ich hoffe, das wird noch
nachfolgen.
Zum Thema Trinkwasser: Dass für die Verwendung von
Nutzwasser, wo keine hochwertige Wasserqualität gebraucht wird, ein Hinweis
drinnen ist, zumindest für den Großverbraucherbereich, sehe ich positiv.
Ich habe schon in etlichen Diskussionen gesagt, wir
stehen zu einem Verfassungsschutz, der notwendig ist, um das Wasser gegen die
Bundesregierung und die Bundesforste zu schützen, aber die Panikmache halte ich
ein bisschen für unnötig, denn ich meine, unser Wasser wäre bei der Bundesregierung
und auch bei den Bundesforsten nicht ungesichert. Ich meine, man sollte ein
bisschen mehr Wert auf den Bleirohrtausch legen, sich darauf konzentrieren und
sich dafür verantwortlich fühlen, statt Unwahrheiten über die Gefährdung
unserer Wasserreserven zu erzählen, weil die Information und Hilfestellung für
die Bevölkerung in punkto Bleirohre, immer unter dem Hinweis, dass alles die
Stadt Wien nichts angeht und die Stadt Wien nichts damit zu tun hat, sie da im
Regen stehen zu lassen, ist für die Umweltmusterstadt meiner Meinung nach
unwürdig.
Zum Thema Abwasser: Dieser Bericht
weist eine Kanalanschlussquote von 98 Prozent aus. Das war auch schon im
letzten Bericht so. Ich erinnere noch einmal an das Versprechen des
seinerzeitigen Umweltstadtrats Häupl für 2000, 100 Prozent angekündigt zu
haben. Bei dieser Form der Daseinsvorsorge fand die SPÖ den Verfassungsschutz
als nicht wichtig. Es ging wahrscheinlich auch nicht, denn zu diesem Zeitpunkt
ist schon der Ausverkauf mittels Cross-Border-Leasing an die US-Firmen
vorgenommen worden. Das System dieses Cross-Border-Leasings, gegen das wir so
vehement aufgetreten sind, ist mittlerweile eingestellt worden. Das heißt, das
gibt es im amerikanischen Steuerrecht nicht mehr. Diese Partner suchen jetzt alle
die Möglichkeit, die Verträge aufzulösen und versuchen, jede vertragliche
Regelung auszunützen. Ich hoffe, dass unsere Verträge gut sind.
Nichtsdestotrotz, auch wenn der Vertrag hält, steht zu befürchten, dass der
Partner jedes Mittel wählen wird, auszusteigen und es uns daher möglicherweise
sehr schwer machen wird, hier tätig zu sein, dass jede Änderung im System der
Kanalisation, irgendwelche
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