Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 72
Bezirksvorsteher nicht auf einen Kandidaten einigen
konnte und auch kein Vorschlag eingebracht wurde, der ausreichend unterstützt
war, wurde der Vorschlag der SPÖ für die Nominierung des zweiten
Stellvertreters beschlossen. Ich nehme nicht an, dass Sie davon ausgegangen
wären, dass wir Ihren Kandidaten von der drittstärksten Partei als
stellvertretenden Vorsteher hätten beschließen sollen. (Zwischenrufe bei der
ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese
Vorgangsweise, bei der auch Juristen des Rathauses anwesend waren, wurde auch
verfassungsrechtlich geprüft und für in Ordnung befunden. Das wissen Sie sehr
genau. Wir halten uns an die Verfassung! (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abg Klucsarits gemeldet. Ich erteile
ihm das Wort.
Abg Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Kollege Deutsch!
Sie wissen ganz genau - Sie waren genauso dabei wie
ich -, das ist, glaube ich, ziemlich ausdiskutiert worden. (Abg Godwin
Schuster: War das ein Diskussionsthema?) Es stimmt, die Freiheitlichen
haben sich nicht einigen können, es stand 5 zu 5. Dann wäre, wenn man
demokratisch vorgeht, die nächste Partei an der Reihe gewesen (Abg Christian
Oxonitsch: Tatsache ist, was die Verfassung ...!), und wir haben demnach
den Stellvertreter gefordert. Das wurde uns auch zugesagt (Abg Christian
Oxonitsch: Eine Unterstellung!), wurde aber dann nicht eingehalten. (Beifall
bei der ÖVP. - Abg Christian Oxonitsch: Aber die Verfassung wurde eingehalten!
Um das geht es!)
Präsident Johann Hatzl: Lassen Sie mich
nur die Bemerkung machen, dass es jetzt ein bisschen schwierig war, den Begriff
der tatsächlichen Berichtigung herauszuholen. (Abg Dr Matthias Tschirf: Das
galt für beide!) Das möchte ich schon der Ordnung halber festhalten: Zuerst
hat es den Vorwurf gegeben, dass etwas gegen die Verfassung war, das wurde
tatsächlich berichtigt. Jetzt war der Redebeitrag ein Redebeitrag zur
tatsächlichen Berichtigung.
Aber aller guten Dinge sind drei: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abg Dr Madejski gemeldet. Ich erteile ihm
das Wort.
Abg Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Stadträtin!
Es tut mir Leid, dass jetzt dieses wichtige Thema des
Umweltschutzes und der Umwelt mit solchen lang zurückliegenden, in Wirklichkeit
politischen Banalitäten belastet wird. (Abg Rudolf Klucsarits: Weil ihr euch
nicht einigen könnt!) Herr Kollege Klucsarits, dass Sie hier herausgehen!
Dass wir Fehler gemacht haben, ist überhaupt keine Frage, darüber brauche
ich nicht nachzudenken.
Dass Kollege Deutsch "verfassungsrechtlich
geprüft" sagt, ist eine kühne Behauptung. Es haben Verfassungsrechtler des
Rathauses geprüft, das ist nicht ganz das Gleiche wie
"verfassungsrechtlich geprüft". Sie haben aber machtpolitisch vollkommen
Recht gehabt mit dem, was Sie gemacht haben. (Abg Christian Oxonitsch: Das
kann jederzeit auch ...!) Das kann man nicht abstreiten. Sie haben dort die
Macht gehabt, Sie haben es ausgenutzt, und Sie haben politisch Recht gehabt.
Aber was mich ärgert, Herr Kollege Klucsarits, was
mich wirklich ärgert, ist dass Sie hier herausgehen und dem Kollegen Deutsch
das vorwerfen. (Abg Dr Matthias Tschirf: Ist das eine tatsächliche
Berichtigung?) Was wollen Sie ihm vorwerfen? Dass er die Macht hat? Dass er
die Mehrheit hat, die absolute Mehrheit? Das wollen Sie ihm vorwerfen? Er hat
gewonnen! Wir waren zu blöd, okay, das gebe ich zu. (Demonstrativer Beifall
des Abg Mag Christoph Chorherr.)
Aber Sie haben mitgestimmt, Herr Kollege, Sie haben
damals mitgestimmt, Herr Kollege Klucsarits! (Widerspruch des Abg Rudolf
Klucsarits.) Ihr Bezirk - den haben Sie nicht in der Hand, glaube ich - hat
nämlich mitgestimmt bei dem ganzen Problem, dass der Kollege Deutsch den
zweiten Bezirksvorsteher-Stellvertreter bekommen hat. Sie waren am Schluss dafür,
na selbstverständlich! Sie haben da nämlich zugestimmt, und Sie haben ... (Zwischenruf
des Abg Rudolf Klucsarits.) Ich war auf der Galerie dabei.
Sie haben zugestimmt, die ÖVP hat zugestimmt, dass
die SPÖ einen zweiten Bezirksvorsteher-Stellvertreter bekommen hat. (Abg
Rudolf Klucsarits: Sie waren gar nicht dabei!) Nein, bitte ärgern Sie mich
nicht noch mehr! (Heiterkeit bei der SPÖ und den GRÜNEN.) Ich bin
ohnehin schon verärgert, ich bin wirklich verärgert. (Beifall bei der FPÖ.)
Aber ...
Präsident Johann Hatzl (unterbrechend):
Herr Abgeordneter, Sie können fortsetzen mit einer tatsächlichen Berichtigung,
aber Sie haben nur noch eine halbe Minute.
Abg Dr Herbert Madejski
(fortsetzend): Kollege Deutsch hat die Macht dazu gehabt, mit seinem
Bezirksvorsteher, mit der SPÖ-Liesing. Er hat es geprüft. Und der Kollege
Klucsarits hat hier keine, aber wirklich gar keine Berechtigung herauszugehen,
denn er hat bei dem ganzen Spiel mitgespielt! (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Das war es. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zum Wort
gemeldet ist Frau Abg Ramskogler. Ich erteile es ihr. (Rufe und Gegenrufe
zwischen der ÖVP und den GRÜNEN.) Wir sind wieder beim Wiener
Umweltbericht.
Abg Mag Sonja Ramskogler (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Damen und
Herren, wenn wir uns wieder dem Thema des Umweltberichtes widmen dürfen! (Abg
Günther Barnet: Klucsarits ist nicht satisfaktionsfähig!)
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident! Sehr geehrte
Damen und Herren des Wiener Landtages!
Der Umweltbericht 2003/2004 ist
ein gutes Zeugnis für die hervorragende Umweltpolitik, die in Wien stattfindet.
Das ist keine Selbstverständlichkeit und auch keine Naturgegebenheit - obwohl
es manchmal so aussieht -, sondern es ist eine vorausschauende Politik der
sozialdemokratischen Landesregierung in Wien. Die gute Umweltqualität in Wien
ist hoch angesehen, auch im
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