Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 72
internationalen Raum und weltweit. Denn zum Beispiel - ich möchte es hier nur nebenbei erwähnen - das "Ökokauf"-Projekt wird zurzeit in Japan vorgestellt. Es ist von unserer Umweltanwaltschaft eine Delegation in Japan unterwegs und präsentiert dort das Öko-Beschaffungsprojekt. Es erreicht damit internationale Aufmerksamkeit, wie fortschrittlich und zukunftsorientiert die Wiener Umweltpolitik handelt.
Ich möchte jetzt weiter darauf eingehen, dass ich die
Gestaltung dieses Berichts sehr positiv sehe. Auch andere interessierte
Menschen lesen diesen Bericht mit hoher Aufmerksamkeit, denn aus diesem Bericht
ist die ganze Umweltpolitik erfassbar, und darauf möchte ich hier eingehen. Es
ist in erster Linie eine wichtige Angelegenheit, dass Umweltpolitik als Ganzes
gesehen wird. Das heißt, es ist hier ein ganzheitlicher Ansatz zu erkennen, und
das ist neu, im Gegensatz zu ehemaligen Gedanken zur Umweltpolitik. Denn ein
ganzheitlicher Ansatz heißt, Umweltschutz als klassische Querschnittsmaterie zu
sehen.
Für Wien hat es eine ganz zentrale Bedeutung,
Umweltschutz als klassische Querschnittsmaterie zu sehen. Denn in allen
Bereichen wird seit langem erfolgreich aktiver Umweltschutz betrieben, weit
über jene Magistratsabteilungen hinaus, die ursächlich mit Umweltschutz
beauftragt sind und sich darum kümmern, auch in anderen Geschäftsgruppen. Das
ist das Gute daran, dass alle Dienststellen oder eben eine Vielzahl der
Dienststellen, der Magistratsabteilungen in dieser Stadt, sich mit Umweltschutz
auseinander setzen. Das ist eine in Zukunft wichtige Thematik, dass es
Umweltschutz in allen Abteilungen, mehr oder weniger flächendeckend über den
gesamten Magistrat verteilt, gibt. Das Resultat dieses ganzheitlichen Ansatzes
von Umweltpolitik nach diesen Standards ist, dass Wien eine lebenswerte Stadt
ist. Das kann weder die ÖVP noch die FPÖ bestreiten, sondern das werden Sie
selbst wissen, weil auch Sie dementsprechend ein Leben in Wien vorfinden und
führen können.
Von diesem ganzheitlichen Ansatz, den ich sehr
wichtig finde, möchte ich ein besonderes Projekt vorstellen. Es geht generell
um den Naturschutz und die Managementpläne, die eben, begonnen von der
Gestaltung und der Strukturierung bis hin zur Ausführung, alle
Umsetzungsschritte beinhalten. Das wird im Nationalpark gemacht, das wird in
den Naturschutzgebieten gemacht, wie zum Beispiel im Lainzer Tiergarten, aber
das betrifft auch Natura 2000. Diese Strategie ist eine, die Erfolg zeigen
kann, und das wird im internationalen Vergleich auch immer wieder
hervorgehoben. Wien ist Umweltmusterstadt, daran lässt sich nicht rütteln! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber diese Projekte oder eben auch diese Aussagen -
es scheint immer so zu sein, dass diese Aussagen hier nicht fundiert werden und
der Umweltbericht nicht nur einer ist, der es auch unterstreicht, dass es so
ist, sondern es gibt auch Anerkennung seitens diverser internationaler
Komitees. Zum Beispiel für ein Projekt des Netzwerks Natur, hier ein Projekt,
mit dem Leitlinien erstellt werden und in den Bezirken darauf geschaut wird,
dass es Umweltplätze gibt, grüne Plätze gibt. Aber auch Projekte wie die
"Woche des Waldes" oder der "Wald der jungen WienerInnen",
wobei übrigens seit 1985 alljährlich die Mitarbeiter der MA 49 sehr
engagiert sind und gemeinsam mit jungen Menschen unterwegs sind. In diesem Jahr
wurden bei einer solchen Aktion ca 5 000 Bäume gepflanzt. Das ist
natürlich auch ein Beitrag für die Zukunft, um den Grüngürtel rund um Wien zu erweitern.
Eine weitere wichtige Angelegenheit ist die
Aktionsreihe "Wildwuchs", die ganz besonders darauf achtet, dass es
auch um die Weiterbildung der Zukunft geht, das heißt, bei Kindern und bei
Jugendlichen, die in Zukunft auch umweltpolitisch denken sollen. Man erkennt an
diversesten Städten, ob dort umweltpolitisch und bildungspolitisch tatsächlich
etwas in diese Richtung getan wird oder ob dort nichts dergleichen getan wird.
Wien ist dafür ein Exempel pur, und wir haben auch mit unserer StRin Ulli Sima
wieder neue Projekte dahin gehend, dass die Bildung weiter forciert wird.
Ich möchte aber auch noch kurz auf den Biosphärenpark
eingehen. Der Biosphärenpark zeigt das Engagement des Wiener Bürgermeisters
gemeinsam mit dem Lhptm Pröll, wobei auch eine gute Zusammenhalt zwischen
Niederösterreich und Wien stattfindet. Jedoch - und das muss man auch erwähnen,
weil es ein Faktum ist - der Bund lässt aus, was die Kooperation betrifft, wenn
es darum geht, hiefür finanzielle Mittel beizusteuern. Im Zuge der Bundesforste
ist es nicht möglich, sich nur Rechte einzuräumen, wenn es darum geht,
Kernzonen des Biosphärenparks zu kennzeichnen. Sie wollen mitbestimmen, aber
sie wollen nicht mitfinanzieren! Hier kann ich den Abgeordneten der beiden
Regierungsparteien FPÖ und ÖVP nur mitgeben, was sie ihren Kollegen und
Kolleginnen sagen sollen: Wenn Sie Natur schützen wollen, machen Sie es Wien
gleich und finanzieren Sie auch dementsprechend den Naturschutz! (Beifall bei der SPÖ.)
Im Konkreten ist beim Biosphärenpark zum jetzigen
Zeitpunkt die fachliche Planung so weit vorangeschritten, dass
5 500 Hektar als Kernzone beurteilt wurden; das sind 5 Prozent
der Gesamtfläche. Interessant ist an diesem Projekt auch, dass es durch ein
Moratorium zu freiwilligem Nutzungsverzicht in den geplanten Kernzonen kommt.
Das ist nach Verhandlungen mit Niederösterreich erstmalig eine gemeinsame
Errungenschaft, dass ein neuer umweltpolitischer Ansatz gegeben ist, wo es um
Naturschutzpolitik geht. Das ist eine wichtige Angelegenheit, nicht nur
zwischen Bund und Ländern, sondern im Großen und Ganzen auch aller Menschen.
Aber nicht umsonst - und dafür ist
Wien ausgezeichnet - hat sich nicht nur der Bürgermeister, sondern haben sich
immer auch die Umweltstadträtinnen und -räte darum gekümmert. Denn wie Sie
wissen - und ich muss mich an dieser Stelle immer wiederholen -, sind
50 Prozent der Fläche Grünfläche. 100 Jahre Schutzwald-Wiesengürtel seit
1905 im nächsten Jahr werden dementsprechend für eine Umweltpolitik stehen, wie
sie
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