Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 72
gemacht, weil wir den Akt STEP hatten beziehungsweise beim letzten Ausschuss durch die Verschiebung ziemlich zeitknapp unterwegs waren. Die Einreichung für den Biosphärenpark ist für Mitte 2005 geplant; wir hoffen, dass wir diesen Zeitplan auch einhalten können. Es hängt natürlich auch von Niederösterreich ab, aber von der Wiener Seite sind alle Vorarbeiten dazu geleistet, und wir sind auf einer guten Zeitschiene.
Blei im Trinkwasser: Da bin ich, ehrlich gesagt,
schon ein bisschen unglücklich, dass sie unzufrieden sind. Denn wir investieren
da Millionen aus dem ohnehin knappen Budget der MA 31 (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Was ist mit der Förderung?), und es ist eben unser Ziel, dieses
Austauschprogramm bis 2007 über die Bühne zu bringen. Es ist wirklich ein
ziemlich finanzintensiver Schwerpunkt. Dass Sie dann nicht damit zufrieden
sind, enttäuscht mich wieder ein bisschen, weil wir dafür wirklich viel Geld in
die Hand nehmen und vor allem jetzt zu den letzten Leitungsbereichen kommen,
und die sind immer die teuersten. Es ist ja klar, man fängt mit den einfachen
an, und die letzten, die man herrichtet, sind dann die, die immer mehr kosten.
Thema Ozongesetz, und auch zu Ihrem Antrag: Ich
möchte wirklich betonen, dass wir ernsthaft bemüht sind, sinnvolle Maßnahmen in
diesem Bereich zu setzen, aber nicht einfach Geld zu investieren in
irgendwelche Maßnahmen, die nichts bringen. Deswegen hat ja die MA 22 ... (Abg
Günter Kenesei: Keine Maßnahmen!) Einen Moment! Deswegen hat ja die
MA 22 das wirklich umfassend untersucht. Ich meine, Ihnen ist es sicher
bewusst: Wir wissen, das Problem beim Ozon ist die komplizierte
Entstehungsgeschichte, Vorläufersubstanzen und so weiter. Das ist nicht einfach
ein Schadstoff, der emittiert ist; er ist sehr kurzfristig und sehr lokal
beschränkt. (Abg Günter Kenesei: Verkehrsbeschränkung!) Es gibt keine
Prognosemodelle, und alle Studien, die wir beim Institut für Meteorologie der
Universität für Bodenkultur - einer, glaube ich, sehr unverdächtigen
Institution - in Auftrag gegeben haben, kommen zu dem Schluss, dass es einfach
eine große Hintergrundbelastung gibt und dass das Emissionspotential, das wir
... (Abg Mag Rüdiger Maresch: Aber die Spitzen kann man da sehr leicht
entkräftigen!)
Nein, auch die Spitzen kann man nicht entkräftigen.
Wir haben uns nämlich zufälligerweise genau heute sehr ausführlich auch über
dieses Thema unterhalten. Genau das ist eben nicht möglich, und deswegen sind
wir zu dem Schluss gekommen und haben das auch ans Bundesministerium
weitergeleitet, dass derzeit lokale Maßnahmen in Wien kein nennenswertes
Potential bringen. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Also es wird nichts gemacht!)
Das Bundesministerium hat das so anerkannt, das muss man auch sagen. Sie nehmen
es dort ja auch nicht wortlos zur Kenntnis und sagen nicht, aha, Wien hat keine
Lust, so etwas zu tun!, sondern da gibt es einige wissenschaftliche Studien,
die wir eingeholt haben, damit wir nicht sinnlos Geld hinauswerfen. Etwas
anderes... (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ihr macht nichts!)
Nein, Herr Kollege Maresch, das stimmt nicht, das ist
nicht wahr. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Nichts macht ihr! Eine Studie wird
gemacht ...!) Nein, das ist nicht wahr, dass wir nichts machen. Wir haben
uns angeschaut, was wir sinnvoll tun können. Eines möchte ich schon sagen. Wenn
wir in irgendwelche Maßnahmen investieren, dann sind Sie der Erste, der hier
steht und sagt: Na, ein Wahnsinn, die Umweltabteilung der Stadt wirft sinnlos
Geld hinaus für Ozonmaßnahmen, die eh nicht greifen! Da sind Sie der Erste, der
uns den Vorwurf macht. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Jetzt macht ihr gar keine
Maßnahmen mehr, damit wir nichts kritisieren können!) Das stimmt nicht. Wir
versuchen, sinnvolle Maßnahmen zu setzen und herauszufinden, welche das sind.
Man muss auch dazusagen, dass der Wissenstand, dass
20 Prozent der Emissionen im Ozonbereich - nur 20 Prozent! -
überhaupt hausgemacht sind und der Rest eine europäische Hintergrundbelastung
ist, ja auch etwas ist, was wir noch nicht so lange Zeit wissen. Da geht es uns
ähnlich wie jetzt beim Feinstaub, wo wir ein ähnliches Problem haben. (Abg
Mag Rüdiger Maresch: Aber die Summe ist es!) Das jetzt einfach so abzutun,
ihr tut eh nichts!, ich meine, wir haben wirklich eine große Zahl an
wissenschaftlichen Studien, aus denen wir abzuleiten versucht haben, was wir
sinnvoll machen können. Leider ist es das Ergebnis gewesen, dass wir derzeit
sinnvoll nichts machen können.
Aber das wird uns nicht daran hindern weiterzusuchen,
und ich werde mir das auch ganz genau anschauen, weil mich das auch nicht
wirklich zufriedenstellt. Das kann ich Ihnen schon sagen, bei jedem Ozonalarm
stellt es mich nicht zufrieden. Es geht darum zu schauen, was wir trotzdem
sinnvoll machen können. Aber ich bin nicht dafür, jetzt irgendwelche Maßnahmen
zu setzen, damit Sie eine Freude haben, die uns aber nichts bringen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Zum Thema Feinstaubemissionen: Das ist ein Thema, das
ich sehr ernst nehme. Es ist vor allem auch ein Thema, das die Großstädte in
den nächsten Jahren zunehmend beschäftigen wird, nicht zuletzt wegen der
degressiven Grenzwerte, die wir in diesem Bereich haben. Wir sind dabei, die
Statuserhebung zu machen, sie soll bis Jänner vorliegen. (Zwischenruf von
Abg Mag Rüdiger Maresch.)
Ich möchte dazu nur sagen, wir haben ein großes
Problem, und zwar eines, das wir nicht beeinflussen können. Wir messen, die
Daten stellt dann die Statistik Austria zur Verfügung, die gibt sie an das
Bundesumweltamt, dieses erstellt den Bericht. Das ist so ausgelagert, und ich
halte es auch für gut, das an einen Dritten auszulagern. Das Problem ist, habe
ich mir sagen lassen, es liegt sehr lange, viele Monate, bei der Statistik
Austria, weil die keine aktuellen Daten zur Verfügung gestellt hat. (Abg Mag
Rüdiger Maresch: Das wissen wir eh, dass es so ist!) Deswegen kein UVA,
deswegen keine Statuserhebung! Wir sind jetzt ... (Abg Mag Rüdiger Maresch:
... niemand hält euch ab! - Gegenrufe bei der SPÖ.)
Deswegen sind wir zuversichtlich,
im Jänner den Statusbericht zu haben. Dann werden wir, dem Gesetz
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